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und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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immer wieder erwähnt wurde, verbreiten sich Neuigkeiten in Languka schnell. Sammat, der sich mit den Stammesältesten im alten Palast getroffen hatte, verließ diesen keine halbe Stunde, nachdem Kadi überfallen worden war, um zur Notaufnahme zu eilen. Kaum hatte er sich jedoch vergewissert, daß sie in guten Händen war, hastete er zu dem Treffen zurück. Um sieben Uhr früh brachte Joseph eine Tüte Sonnenblumenkerne für Kadi; um halb acht traf Rakia mit einem Herzen voll Liebe und einem aufmunternden Lächeln ein; und von da an gaben sich Fremde mit kleinen Geschenken für Kadi die Tür in die Hand: ein Sträußchen winziger Blumen aus einem schattigen Fleckchen, eine geschnitzte Trillerpfeife, ein paar Eier, lebende Hühner.
    Rakia erklärte der staunenden Mrs. Pollifax. »Nicht alle von ihnen kennen Kadi, aber sie bringen ihr Geschenke, weil sie die Tochter von Dr. und Mrs. Hopkirk ist, die von allen sehr geliebt wurden. Wir spüren, daß unsere amakolo immer bei uns sind, wissen Sie?«
    »Amakolo?« fragte Mrs. Pollifax.
    »Ahnen«, murmelte Kadi schläfrig im Bett. »Ahnen.«
    Rakia nickte heftig. »Wir errichten Schreine für sie und bringen ihnen Opfer dar. Kadi hat gute amakolo, sehen Sie, welches Glück sie hatte!«
    Gegen Mittag brachte Dr. Merrick die druckfrische Ubangiba Free Press. »Die Titelseite, Kadi!« rief er. »Mrs. Pollifax, lesen Sie es ihr doch bitte vor.« Tatsächlich, ziemlich oben auf der Titelseite, eingepfercht zwischen einem Bericht über die landwirtschaftliche Kooperative und einem über die geplante Krönung, stand die kleine Überschrift: MORDANSCHLAG
    AUF HOPKIRK-TOCHTER. Darunter der Text: Miss Kadi Hopkirk, Tochter des
    verstorbenen Ehepaares Dr. und Mrs. Hopkirk, wurde spät am gestrigen Abend im Garten des Palasts von einem oder mehreren Unbekannten mit einem Messer überfallen. Sie hatte mit einer Freundin bei einem Drink in der Abendkühle gesessen...«
    »Wie poetisch«, murmelte Mrs. Pollifax. »... als Miss Hopkirk Geräusche im Garten hörte und ihre Freundin verließ, um nachzusehen. Augenblicke später stieß sie einen Schrei aus und wurde mit einer Messerwunde von der Länge ihres Arms niedergestreckt vorgefunden.
    ›Ohne Zweifel ein Messer‹, betonte Chefinspektor Banda. Miss Hopkirk erholt sich jetzt in unserem Krankenhaus. Sie ist auf die persönliche Einladung von König Zammats Enkel, Sammat, zu dessen Krönung hierhergereist.«
    »Beachten Sie die Bemerkung Inspektor Bandas: ›Ohne jeden Zweifel ein Messer‹«, wies Dr.
    Merrick sie hin.
    »Aber es war doch ein Messer, oder nicht?«
    »O ja - die Frage ist nur, werden die Leute es glauben?«
    Sammat gesellte sich zu ihnen. »Und nun muß ich die Zahl der Palastwachen erhöhen und einige im Garten stationieren - zu spät, natürlich. Mrs. Pollifax, ich besuche jetzt die heilige Stätte, wo einst die Könige lebten, und da Kadi aus dem Verkehr gezogen ist, dachte ich, vielleicht möchten Sie mich begleiten.«
    Er ist wirklich lieb, dachte Mrs. Pollifax. Aufmerksam ebenfalls, denn tatsächlich fühlte sie sich hier an Kadis Bett eher überflüssig, so wie das Mädchen von allen Seiten versorgt wurde. »Sehr gern«, antwortete sie. »Das würde mir Spaß machen.«
    »Ja, das mußt du dir unbedingt ansehen«, riet ihr Kadi. »Ich verspreche dir, ich werde wieder auf den Beinen sein wenn du zurückkommst. Auf gar keinen Fall möchte ich mir morgen die Fahrt in den Süden zur Einweihung des Schürfkübelbaggers entgehen lassen.«
    »Aber du stehst nur auf, wenn Dr. Kasonde oder Dr. Merrick es gestatten!« warnte Mrs.
    Pollifax.
    Während Sammat sie durch die überfüllte Eingangshalle zu dem staubigen Landrover führte, murmelte er: »Eine schreckliche Sache.«
    Mrs. Pollifax pflichtete ihm bei. »Was meinen Sie, wollte der Kerl, der sie überfiel, sie ausrauben, oder könnte es sein...« Aber sie brachte es nicht fertig, ihre Ängste in Worte zu kleiden.
    »Inspektor Banda hat einen Fußabdruck entdeckt - immerhin ein Anhaltspunkt«, beruhigte er sie. Lächelnd fügte er hinzu: »Genau wie in Ihren amerikanischen Kriminalromanen, einen Anhaltspunkt.« Sie sagte nichts weiter, offenbar war ihm der Gedanke noch gar nicht gekommen, daß Kadi nicht zufällig als Opfer erwählt worden war. Ihm zu sagen, was ihr solche Sorgen machte, würde die beachtliche Last auf seinen Schultern nur noch drückender machen. Er verstand ihre Besorgnis wirklich nicht. »Sie werden nicht lange getrennt sein von Kadi. Der heilige Hort

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