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und der sizilianische Dieb

und der sizilianische Dieb

Titel: und der sizilianische Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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zur Seite, und Mr. Ambrose Vica betrat, durch die plötzliche Helligkeit blinzelnd, die Küche. Farrells Kinn klappte buchstäblich hinunter. »Sie!« Er rang nach Luft. »Aber wie...?«
    Kate fragte scharf: »Peppi, wie ist dieser Mann hereingekommen? Es sollten doch beide Tore bewacht werden!«
    Peppino antwortete lächelnd: »Er ist eben hier, Caterina.«
    »Interessant«, murmelte Mrs. Pollifax und war plötzlich gar nicht mehr schläfrig.
    »Ich bin gekommen, um mit Mister Farrell zu sprechen, der - ah, da sind Sie ja, Farrell!
    Guten Abend - oder sollte ich schon besser ›guten Morgen‹ sagen?« Farrell erhob sich höflich, sank aber sogleich wieder auf seinen Küchenstuhl zurück. Brüsk fragte er: »Dürfte man fragen, wie Sie erfahren haben, wo ich bin? Ich wollte Sie gestern abend anrufen, aber es ist etwas dazwischengekommen. Ich muß es wissen - es ist außerordentlich wichtig -, wie haben Sie erfahren, daß ich hier bin?«
    Vica entgegnete: »Der Herr, der mich informierte, sitzt im Augenblick in meinem Wagen draußen. Er lehnte es allerdings ab, hereinzukommen. Ist hier auch eine Mrs. Pollifax?«
    »Hier!« Mrs. Pollifax hob eine Hand.
    »Sie?« Vica runzelte ungläubig die Stirn. »Ich habe Sie doch schon einmal gesehen - ah, ja, natürlich! Sie haben mir, als ich frühstücken wollte, eine Nachricht von Farrell gebracht. Eine ziemlich an den Haaren herbeigezogene Geschichte. Will mir denn niemand einen Stuhl anbieten?«
    »Nein«, sagte Mrs. Pollifax entschlossen. »Wer ist dieser ›Herr‹ , der Sie darüber informierte, wo wir sind?«
    Gereizt fragte er noch einmal: »Niemand bietet mir einen Platz an?«
    »Haben Sie denn mir einen angeboten?« fragte Mrs. Pollifax fast freundlich.
    Vica blickte sie fest an und sagte mit strengem Ton: »Er behauptet, Sie seien die Person, die ihn, so unglaublich mir das auch erscheint, in meinem Garten k.o. schlug.«
    Kate lachte auf.
    »Dieser Mann?« fragte Mrs. Pollifax nun überrascht. »Aber woher wußte er, wo ich bin?«
    »Er hat mich ins Vertrauen gezogen«, erklärte Vica steif.
    »Immerhin gewähre ich ihm seit seinem Unfall Gastfreundschaft in meiner Villa, und es erwies sich als unablässig für ihn, mein Telefon zu benutzen, um in den Vereinigten Staaten anzurufen. Ich erfuhr, daß er in New York angewiesen wurde, Sie ständig zu observieren.«
    »Unmöglich!« entrüstete sich Mrs. Pollifax. »Ich glaube ihm«, versicherte ihr Vica. »Er erwähnte, daß er seine Anweisungen von jemandem namens Bishop erhielt.«
    »Bishop?« stammelte Mrs. Pollifax.
    »Der Name sagt Ihnen etwas?«
    »Aber - aber warum in aller Welt sollte ich observiert werden?«
    Farrell grinste. »Carstairs Blutdruck? Bei der Erinnerung an gewisse frühere Begebenheiten? - Sein Vorname ist Henry, nicht wahr?«
    »Henry Guise, ja. Der arme Mann da draußen hat Angst, aus meinem Wagen zu steigen, ehe ich seine Anwesenheit hier nicht erklärt habe. Er hat offenbar durch Sie allerhand mitgemacht.
    Beispielsweise fuhren Sie seinen Wagen an, als er Ihnen von Erice aus folgte...«
    »Der graue!« rief Kate.
    »... und dann, als er Sie nicht wiederfinden konnte, erhielt er die Anweisung, in meinem Anwesen Ausschau nach Ihnen zu halten - wo Sie ihn niederstreckten, und jetzt soll er Ihnen eine Nachricht von diesem - diesem Bishop überbringen. In der Villa Franca.«
    Farrell nickte. »Also erkundigten Sie sich auf dem Postamt nach dem Weg und...«
    »Das war nicht nötig«, entgegnete Vica. »Ich kenne die Villa Franca recht gut.«
    »Woher?« fragte Farrell mißtrauisch.
    »Das ist jetzt nicht so wichtig. Wie lautet die Nachricht?« fragte Mrs. Pollifax drängend.
    »Guise wird sie Ihnen wörtlich übermitteln können, aber es geht darum, daß ein gewisser Aristoteles nicht mehr im Gefängnis ist, und Sie sich sofort mit diesem Bishop in Verbindung setzen möchten.«
    »Oh, das!« Mrs. Pollifax war enttäuscht.
    »Ja, das.« Sich Farrell zuwendend, sagte Vica: »Aber ich habe noch nicht erfahren, was mich besonders interessiert! Ich möchte von Ihnen persönlich hören, weshalb ich Sie, nachdem ich Ihnen einen Auftrag erteilt hatte, nicht mehr gesehen und nichts mehr von Ihnen selbst gehört habe... Ah, guten Abend, Franca.«
    Kate fragte erstaunt: »Sie kennen sich?«
    Franca wirkte amüsiert. »Wir haben uns kennengelernt, ja - aber warum hat man dir keinen Platz angeboten? Schäm dich, Kate, biete Mister Vica einen Stuhl und Kaffee an.«
    »Franca, du verstehst die Situation nicht!«

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