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Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hanika
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abgehört?«
    »Ich habe nicht alles ganz verstanden. Besonders das Passwort nicht, das hättest du buchstabieren müssen. Bikumola.«
    Kurz darauf klingelte sein Handy, und Max ließ meine Hand los. Eine aufgeregte Stimme kam aus dem Hörer, und er seufzte resigniert.
    Als er auflegte, wählte er gleich noch einmal. »Wir brauchen noch einen Rettungswagen«, sagte er knapp.
    Großmutter schnalzte mit der Zunge. »Drei Sanka. Glaubst es ned«, sagte sie zufrieden.
    »Wieso denn drei?«
    »Der Schorsch«, sagte Max. Max sagte nie »Der Schorsch«. »Hat mit dem Auto die Frau Schaller verfolgt.«
    »Die alte Zenz ist mit dem Auto gefahren?« Großmutter sah sehr begeistert aus.
    »Und ist von der Straße abgekommen.«
    »Der Schorsch oder die alte Schallerin?«, wollte ich krächzend wissen.
    »Der Schorsch«, klärte mich Max auf. »Die Frau Schaller hatte einen Zusammenstoß mit einem Müllwagen, ist aber unverletzt.«
    »Glaubst des ned«, sagte Großmutter noch einmal zufrieden.
    Das war ein wirklich gewaltiger Showdown. Der Schaller niedergestreckt von meiner Großmutter. Seine Frau, vermutlich auf der Flucht vor der Polizei, niedergestreckt durch einen Müllwagen.
    Und ich hatte alles verpasst.
    »In dem Alter sollte man schon ein bisserl g’scheiter sein«, fügte sie noch hinzu.
    Dann hörten wir die Sirene vom Sanka.
    »Hab ich’s dir nicht gesagt«, sagte Anneliese zufrieden und drückte mir eine Schachtel Pralinen in die Hand. Sie hätte ruhig noch mehr Pralinen kaufen können. Schließlich war das alles nur wegen ihrer blöden Idee passiert, dass wir unbedingt ermitteln mussten. Sonst wäre ich im Leben nicht zum Forsthäusl gefahren. Und ich hätte auch nie vor dem Metzgerhaus gestanden und mich in den Augen von Mane und Kreszenz verdächtig gemacht. Dabei hatte ich gar nicht gesehen, wie sie die ganzen Gewehre einluden, um sie wegzubringen. Nicht, dass es noch zu einer Hausdurchsuchung kam.
    Ich lag auf der Eckbank und sah mir die roten Rosen an, die mir Max geschenkt hatte. Vermutlich als Entschuldigung dafür, dass er sein Handy nicht eingeschaltet hatte.
    »Die Marlis, die macht so was nicht.«
    Vielleicht erschoss sie nicht ihren Ehemann. Aber sie erpresste von Drogenhändlern Geld. Und sie hätte sich von fremden Männern freitagabends mit Nutella einschmieren lassen.
    Ich wusste nicht, was schlimmer war.
    »Das glaubst nicht, der alte Schaller. Schießt auf alles, was sich bewegt«, sagte Anneliese.
    »Hätt ja auch gereicht, wenn er den Roidl erschossen hätte«, stimmte Großmutter zu.
    So ein Unsinn. Wenn die zwei da draußen rumgekrochen waren und ihn beim Verpacken von Drogen in Kaffeepäckchen erwischt hatten, musste er entweder alle umbringen oder keinen.
    »Und dann noch so link sein und der Marlis eine Waffe in die Hand drücken«, empörte sich Anneliese. »Dass sie dasteht wie ein Mörder.«
    Daliegt. Und Mörderin, korrigierte ich schweigend und massierte mir meinen Fuß, der noch immer von Manes Rosenspalier schmerzte. Vielleicht hatte die Marlis doch auf ihn geschossen. Wer wusste das schon so genau. Der Schaller konnte jedenfalls nichts mehr sagen. Seit dem gezielten Schlag meiner Großmutter lag er mit offenem Mund in seinem Krankenhausbett. Die Zenz hatte gesagt, dass meine Großmutter eine ganz schlimme Bixn sei. Weil das machte man doch nicht. Großmutter hingegen meinte, dass sich der Schaller nicht so anstellen solle. Der stelle sich nämlich nur halb tot, so wie sie ihn einschätze. Wenn er lang genug mit offenem Mund im Krankenhaus lag, rechnete er sich bestimmt gute Chancen aus, dem Gefängnis zu entgehen.
    Ich verkniff mir den Kommentar, dass ich nicht genau wusste, was ich lieber machen würde.
    »Soll ich noch einen Tee machen?«, wollte Maarten wissen und schenkte Großmutter nach. Maarten war ein echter Schatz. Ihm zuliebe trank Großmutter auch literweise den Ostfriesentee, den er angeschleppt hatte. Komischerweise schlief sie daraufhin tief und fest, während sie sonst immer nachts durchs Haus geisterte.
    »Dankschön, Bub«, sagte Großmutter wohlwollend zu Maarten. »Dich, wenn ich ned hätt.«
    Ich verdrehte die Augen. Ich hatte ihr jetzt jahrelang etwas zu trinken vor die Nase gestellt, aber mein Zeug wurde ja immer in die Grünlilie geschüttet.
    »Und der hat mir schöne Augen gemacht«, sagte Großmutter und fügte ein Tststs hinzu. »Stell dir das mal vor. Dann wär ich jetzt mit einem Mörder verheiratet.«
    Ich seufzte nur und steckte mir eine Praline in

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