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Und kurz ist unser Leben

Und kurz ist unser Leben

Titel: Und kurz ist unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dexter
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Telefonate; umgehende Verabredung von
Gesprächen; dringende Überprüfung von Alibis. Lewis hatte Glück: Schon um
Viertel vor zehn stand sein Zeitplan.
     
    10.15 Gespräch mit Simon
Harrison (Jordan Hill)
    11.15 Gespräch mit Frank
Harrison (Randolph)
    12.15 Gespräch mit Sarah
Harrison (Radcliffe Infirmary)
     
    Als er kurz nach zwei wieder im
Präsidium war (Morse hatte sich noch nicht gemeldet), ging Lewis nicht ohne
eine gewisse Genugtuung noch einmal seine Notizen durch:
     
    SIMON H.
    Freitag, 24. Juli: Den ganzen Tag an seinem
Schreibtisch — Mittagessen in der Kantine — wieder an seinem Schreibtisch bis
16 Uhr, dann mit dem Bus zum Zahnarzt in Summertown (¾ Stunde). Ca. 18.00
Eintreffen zu Hause. Offenbar den ganzen Tag reichlich Zeugen.
    Montag, 3. August (arbeitsfreier Tag): Vorm.
Fahrt über die M40 nach Stokenchurch in der Hoffnung, einen Roten Milan zu
sichten — hatte es früher im Jahr schon in Llandudno versucht — beide Fahrten
erfolglos (begeisterter Vogelbeobachter). Mittagessen im White Hart (Wytham) — Zeugen u. a. Wirt etc. Beteiligung an den Morden Flynn/Repp
unmöglich. Könnte Barron von der Leiter gestoßen haben, falls wir ihn
deswegen im Verdacht hätten, was nicht der Fall ist. Schwerhöriger, als ich
dachte, hilft sich viel mit Lippenlesen. Namen sehr problematisch. Flynn okay,
aber Repp und Barron schwierig, hat was mit den labialen Konsonanten zu tun
(sagt er). Intelligent, ein bisschen angespannt. Einzelgänger?
     
    FRANK H.
    Freitag, 24.Juli: Besprechung in Londoner Büro
10. — 11.45 mit vier Kollegen (überprüfen!).
    Montag, 3. August: im Randolph (Zimmer am Vortag
gebucht). Frühstück 7.40 — 8.40 (circa) mit «Partnerin» (lt. Ailish von der Bar
echtes Schätzchen). Wagen offenbar an dem Tag nicht aus der Gästegarage bewegt.
    Als Verdächtiger? Dasselbe Bild
wie bei SH. Smarter Businesstyp, liebenswürdig, wenn auch ein bisschen kurz
angebunden, nicht ärmlich — hat mich zu Champagner eingeladen (£ 7 das Glas).
Auf dem Kopf scheint die Leinwand durch, in der Mitte wölbt sich der Bauch.
Einer, der offenbar gewöhnt ist, das zu kriegen, was er will.
     
    SARAH H.
    Freitag, 24. Juli: Diabetestagung in Manchester
mit Chef— Ank. 12.30, Rückkehr 21.50 — Bahnfahrt hin und zurück. Scheidet für
uns aus!
    Montag,3.August: Dienst im Diabeteszentrum im
Radcliffe. Termine mit zehn Patienten. Mittagessen in der Caféteria. Scheidet
für uns aus!
    Attraktiv, gescheit, aber
vielleicht irgendwo ein Zug von Härte?
     
    Ja, Lewis war sehr zufrieden
mit der Arbeit des Vormittags, besonders, nachdem er die Notizen getippt, vier
der sechs Rechtschreibschnitzer korrigiert und ein, zwei Schönheitsfehler bei
der Interpunktion beseitigt hatte. Noch waren nicht alle Überprüfungen
abgeschlossen, aber sie versprachen nicht besonders beschwerlich zu werden, und
die meisten waren vermutlich sowieso überflüssig. Das Resultat war
unzweideutig. Niemand aus dem Harrison-Clan hatte Flynn oder Repp umgebracht.
Zwei der drei Familienmitglieder hätten möglicherweise am Tatort sein können,
als Barron starb, aber keiner von ihnen hatte ihn ermordet — schlicht und
einfach deshalb, weil er nicht ermordet worden war. Das war bei der ganzen
traurigen Geschichte die einzige Tatsache, die jetzt anscheinend völlig
unanfechtbar war.
     
     
     
     

Kapitel
56
     
    Neu,
neuer, am neuesten!
    (Fernsehsendung)
     
    Lewis war nicht überrascht,
dass ihm in der Polizeikantine Dixop. über den Weg lief.
    «Viel zu tun gehabt?»
    «Ja und nein. Schon in aller
Frühe hat mich Morse angerufen...»
    «Was?», stieß Lewis hervor.
    «... ziemlich früh,
jedenfalls für meine Verhältnisse. Hat mich gebeten, ein paar Sachen
nachzuprüfen. Sozusagen.»
    «Nämlich?»
    «Namen von Leuten, die in den
letzten Jahren zu Lippenlesekursen gegangen sind.»
    «Simon Harrison?»
    «Ausdrücklich gesagt hat er das
nicht. War aber kein Problem. Hab mir einfach die Listen fotokopieren lassen.»
    «Was noch?»
    «Was ziemlich Komisches. Sollte
rauskriegen, wer Flynns Zahnarzt war.»
    « Nein! »
    «Na ja, schwierig war das auch
nicht, sozusagen. Und dann hab ich was über diese Mrs. Holmes rauskriegen
sollen, aus der Zeit, wo sie noch nicht verheiratet war. Wo sie noch nicht den
Unfall hatte.»
    Das konnte Lewis
nachvollziehen.
    «Und dann sollte ich diesen
Andrews von der Spurensicherung anrufen, den, der in Sutton Courtenay war. Dem
sollte ich Beine machen, einen Tritt in den Hintern geben. Sozusagen. Wegen

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