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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Miss Kemp. Sie hat dort oben gelebt. Ist schon eine Weile her.«
»Aber jeder nennt es noch das Kemp-Cottage? Warum das?« Meredith trug eine kindliche Unschuldsmiene zur Schau, doch sie hatte das Gefühl, dass er sich nicht täuschen ließ.
»Sie starb«, sagte er. »Ich kann nicht behaupten, dass ich sie gekannt hab. War vor meiner Zeit.« Er löste sich von der Zapfsäule. »Na ja, ich muss weiterarbeiten. Ich wünsch Ihnen noch ein paar schöne Tage hier.«
Sein Wunsch nach einem Schwätzchen schien verflogen. Er setzte sich in Richtung der Werkstatt in Bewegung.
»Können Sie uns vielleicht sagen, ob es in der Nähe ein Geschäft gibt?«, rief Meredith ihm hinterher.
Er hielt inne und drehte sich zu ihnen um. »Wenn Sie einen Lebensmittelladen suchen, dann müssen Sie nach Polzeath. Wir haben ein Postamt die Straße runter, da kriegen Sie auch ein paar Dinge. Falls Sie einen Supermarkt suchen, dann müssen Sie nach Wadebridge fahren.« Er nickte und wandte sich wieder ab.
»Er weiß Bescheid über Freda Kemp!«, sagte Toby heftig, als sie wieder in den Wagen gestiegen waren. »Er wollte nur nicht mit uns darüber reden.«
»Das ist verständlich«, entgegnete Meredith. »Wir wohnen in ihrem Cottage. Es könnte uns die Ferien verderben, wenn wir erfahren, dass sich ein unerklärlicher Todesfall in diesem Haus abgespielt hat.«
»Na ja …«, sinnierte Toby. »Zumindest zeigt es, dass wir nicht vollkommen umsonst hierher gefahren sind. Die Leute erinnern sich daran, dass Freda Kemp in diesem Cottage gelebt hat.«
»Eine Person«, verbesserte Meredith ihn. »Das ist alles, was wir bisher herausgefunden haben. Der Tankwart hat wahrscheinlich die Wahrheit gesagt. Es war fast vor seiner Zeit. Er war noch ein junger Mann vor fünfundzwanzig Jahren. Er wird nicht viel davon mitbekommen haben.«
»Von einem möglichen Mord? Machst du Witze?«, rief Toby und starrte Meredith an. »In einer Gegend wie dieser hier? Jede Wette, dass sie über nichts anderes geredet haben, wochen- und monatelang, Jung und Alt! Ich wäre schon mit zehn Jahren dabei gewesen, hätte bei der Polizei und am Tatort rumgehangen, mit meiner Kamera Bilder gemacht und ein Notizbuch dabeigehabt! Kleine Jungs sind manchmal richtige Plagegeister!«
»Deswegen hatte ich gehofft, dass es im Dorf einen Laden gibt«, sagte Meredith und seufzte. »Wir hätten dort nachfragen können; vielleicht hätten wir jemanden mit einem guten Gedächtnis gefunden. Komm, wir versuchen es auf dem Postamt.«
Die Frau auf dem Postamt war zwar freundlich, doch sie konnte ihnen nicht helfen. Sie war erst seit einigen Jahren dort.
Sie kehrten zum Cottage zurück, tranken Kaffee und überlegten, was sie als Nächstes tun sollten. Da es inzwischen Mittag war, beschlossen sie, zum Pub zu spazieren und etwas zu essen, falls es dort Mittagstisch gab.
»Und Informationen zu sammeln«, sagte Toby hoffnungsvoll. »Pubs sind immer gut, um Informationen einzuholen. All die alten Einwohner treffen sich dort. Sie schwatzen gerne, und wenn wir sie auf ein oder zwei Pints einladen …«
Leider funktionierte es nicht wie gedacht. Im Pub gab es keinen Mittagstisch, lediglich Sandwichs. Und wie die Postmeisterin waren auch die Leute, die das Pub führten, erst seit zwei Jahren im Ort. Sie waren aus Basingstoke gekommen, um in Cornwall zu leben. Kein älterer Dorfbewohner zeigte sein Gesicht, lediglich ein paar Touristen und ein hartgesichtiger junger Mann mit einem Ohrring und Tätowierungen.
»Macht keinen Sinn, mit ihm zu reden«, flüsterte Toby. »Sobald er realisiert, dass wir Informationen suchen, erzählt er uns für fünfzig Mäuse alles, was wir hören wollen, und alles ist reine Fantasie.«
»Wir versuchen es heute Abend noch einmal«, schlug Meredith vor, als sie gingen. »Vielleicht sind dann mehr Leute hier. Schließlich kann man nicht erwarten, dass die Einheimischen hier zum Mittagessen auftauchen. Sie arbeiten wahrscheinlich alle irgendwo.«
Am Ende spazierten sie am Rand der Klippe entlang, unter sich den Strand. Die Ebbe war so weit vorangeschritten, dass nur ein schmales Rinnsal zwischen ihnen und dem anderen Ufer der Flussmündung geblieben war, wo sie die Dächer der Ortschaft Padstow ausmachen konnten. Ihnen waren die Gesprächsthemen und Ideen ausgegangen, und so gingen sie die meiste Zeit schweigend nebeneinander her, durchgeschüttelt von einer steifen Brise von der See. Meredith war sich bewusst, wie sehr sie Alan vermisste. Vielleicht, wenn all das vorbei und sie

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