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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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trifft. Was ist schon Großes passiert? Ich hatte halt geglaubt, dass das Sonnenlicht dir genauso wenig etwas ausmacht wie mir.«
    »Herzlichen Dank für die Klarstellung. Nur um sicherzugehen: Sonnenlicht macht dir nichts aus?«
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    »Du warst doch in meinem Schlafzimmer, Sinclair. Erinnerst du dich daran, dass es nach Osten zeigt? Und dass meine Vorhänge weiß und durchsichtig sind?«
    »Ich nahm an, du würdest im Keller schlafen.« Er betrachtete mich mit solcher Eindringlichkeit, dass ich fast den Drang verspürte, mich unter seinem Blick zu winden.
    »Bemerkenswert. Wirklich bemerkenswert.«
    »Nun ja. Wie dem auch sei.« Ich hüstelte bescheiden.
    »Als du den Wagen anhieltest, hatte ich nicht erwartet, dass sich der Eingang zu Bat-Höhle öffnen würde.«
    Sinclair hielt seinen Arm hoch. Es war ein grelles Rot, fast hummerfarben. Bei seinem Griff nach mir hatte er sich böse verbrannt. Das war mir wirklich peinlich gewesen.
    Hier stand ich, blinzelte ins Sonnenlicht und gähnte. Dort war Sinclair, noch bleicher als sonst, und streckte seinen Arm aus dem dunklen Wagen nach mir aus wie einen haarigen Rettungsring. »Oh, na klar«, sagte ich langsam und dümmlich. War ich jemals so müde gewesen? »Die Sonne . . . sie brennt . . . oh, der Schmerz . . . oh, grausame Strahlen . . . « Schnarch.
    Sinclair räusperte sich und holte mich zurück in die Gegenwart. Ich starrte auf seine Brandwunde. »Das tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst. Es wäre nicht passiert, wenn du mich hättest fahren lassen, das ist dir doch klar?«
    »Verbrennungen zweiten Grades sind ein geringer Preis, den ich zu zahlen bereit bin.«
    »Ich wäre selbst wieder in den Wagen eingestiegen.
    Aber das Denken fiel mir schwer, ich war so furchtbar müde.«
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    »Und du warst furchtbar nahe daran, mich lebendig zu frittieren. Wie konntest du nicht wissen, dass dir das passieren würde?« Sein Ton war sowohl ungeduldig als auch bewundernd. »Es war mir nicht klar, dass ich in der Morgendämmerung praktisch ohnmächtig würde«, maulte ich. »Normalerweise bin ich im Bett, bevor die Sonne aufgeht. Und dann macht es Puff, und eine neue Nacht beginnt.«
    »Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um deine Lektionen zu-sammenzufassen.«
    »Warum?«
    »Weil du es versprochen hast.«
    »Nein, ich meine, warum tust du das? Warum liegt dir so viel daran, mich zu unterrichten?«
    »Weil«, sagte er einfach und erhob sich in einer fließenden Bewegung (ich war erleichtert, dunkelblaue Boxershorts zu sehen), »du die Regeln der Gemeinschaft kennen musst, die du regieren wirst, wenn du eine gute Königin sein willst.«
    »Komm schon, diesen ganzen ›Buch der Toten‹-Mist glaubst du doch selbst nicht, oder? Weil du mich nämlich so gar nicht wie eine Monarchin behandelst. Es würde dich übrigens kaum umbringen, es einmal zu versuchen«, fügte ich hinzu.
    »Auch wenn ich bis letzte Nacht nichts von deiner privi-legierten Stellung gewusst hätte, wäre mir spätestens dann ein Licht aufgegangen, als du gähnend in der Sonne gestanden hast, anstatt das zu tun, was ein normaler Vampir getan hätte, nämlich in Flammen aufgehen.«
    »Ach, das war doch nichts«, sagte ich mit gespielter Be-scheidenheit. »Aber warum hast du mich in dein Bett ge-234

    steckt? Das Haus muss doch über hundert Schlafzimmer haben.«
    Langsam verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln.
    Es war, als ginge der Mond auf. »Ein Privileg des Gastgebers.«
    »Perversling.« Aber ich war verunsichert. Er sah wirklich verführerisch aus, verdammt! Absolut hinreißend – und er konnte durchaus ein braver Junge sein, wenn er wollte. Er hätte die Situation ausnutzen können, hatte es aber nicht getan.
    Warum zum Teufel hatte er keinen Versuch unternommen? Waren die Mitglieder seines Harems hübscher als ich, oder hatten sie festere Schenkel? Er hätte es schlechter treffen können als mit der Königin der Untoten, vielen herzlichen Dank! Vielleicht war ja königliches Blut nicht gut genug für ihn? Aber die ehemalige Miss Charme und die ehemalige Miss Burnsville? Mochte er etwa keine Ex-Cheerleader? Jeder Mann in Amerika war scharf auf Cheerleader.
    Und ich war schließlich nicht nur ein Truppenhäschen gewesen, sondern die Choreografin.
    »Betsy, ist alles in Ordnung? Du hast einen so seltsamen Ausdruck im Gesicht. Selbst für deine Verhältnisse.«
    Ich schüttelte die Gedanken ab. »Warum warst du vor mir wach? Und da wir schon einmal dabei sind: Warum bist du nicht im Auto

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