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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Anwesenden. Marc schreckte tatsächlich zurück und ich konnte es ihm nicht einmal verdenken. Ich hatte nicht übel Lust, selbst ein wenig zurückzuweichen.
    »Darf ich dich also so verstehen«, sagte er ruhig, »dass du nur mit mir intim geworden bist – mehr als einmal –, weil du den Verstand verloren hattest?«
    »Nun . . . « Junge, das hörte sich aber übel an. Und er sah . . .
    nicht niedergeschmettert aus, aber so, als würde ihn gleich etwas niederschmettern.
    »Äh . . . es ist ja nicht so, dass ich nicht fände, dass du ein gut aussehender Typ bist, Eric. Ich glaube nicht, dass mangelnde Anziehungskraft je das Problem gewesen ist.«
    Ich war so damit beschäftigt gewesen, was ich Marc und Tina und Jess angetan hatte, dass ich nicht darüber nachgedacht hatte, wie Sinclair sich wohl fühlen mochte. Ich meine . . . er war doch ein Mann. Er hatte Sex gehabt.
    Mehrmals! Ich hatte erwartet, dass es ihm nichts ausmachen würde und dass er mir wegen des Buches der Toten die Leviten lesen würde. Niemals hätte ich gedacht, dass ich seine Gefühle verletzt haben könnte. Teufel auch, ich hätte niemals gedacht, dass ich ihm überhaupt wehtun könnte.
    Er war schließlich der König der Vampire, um Himmels willen!
    »Wie dem auch sei . . . « Ich versuchte immer noch, den Satz zu Ende zu bringen, ohne mich anschließend aufknüpfen zu müssen oder Eric noch mehr zu verletzen, als ich es ohnehin schon getan hatte.
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    »Okay, he, schaut euch mal das an«, sagte Marc ein wenig zu enthusiastisch, »eine Schrotflinte! Und sie gehört nicht mir.
    Ich lege sie einfach zurück in deinen Schrank, Betsy. Oder vielleicht . . . doch eher in meinen Schrank.« Dann eilte er aus dem Zimmer.
    »Du musst sie sichern, wenn du sie entlädst«, rief ich ihm hinterher.
    »Lass es gut sein«, sagte Eric ruhig. Ich fuhr herum. Er hatte sich wieder gesetzt. Der Moment, das, was passiert war, zu klären, war verstrichen. »Du hast meine Frage bereits beantwortet, ob du wolltest oder nicht.«
    »Eric . . . «
    »Elizabeth, immerhin ist es meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass du wach bist.«
    »Richtig. Dir entgeht aber auch nichts.« Ich setzte mich ihm gegenüber. »Ich war gerade dabei, draußen die Sonne zu genießen, als Marc kam, um mich zu holen. Ich weiß, ich muss mich dringend bei allen entschuldigen. Wo ist Tina?«
    »Sie ruht noch.« Er sah mich mit einem merkwürdigen Blick an. »Bis die Sonne untergeht, selbstverständlich. Du sagst, du warst draußen? Ich hörte, wie Glas splitterte, aber konnte nicht glauben, dass . . . «
    »Es war einfach großartig! Ich wünschte, du könntest mit mir kommen, die Sonne fühlte sich so wunderbar an.«
    »Die Strahlen würden mich im Bruchteil einer Sekunde einäschern.«
    »Natürlich. Tut mir leid. Seit sechs ganzen Monaten bin ich nicht mehr tagsüber vor die Tür getreten und es tat so gut, glaub mir.«
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    »Tina«, sagte er und betrachtete mich weiter, als sei ich eine ganz neue, seltsame Art von Käfer, »hat die Sonne seit über hundert Jahren nicht gesehen.«
    »Nun, dann werde ich ihr davon erzählen. Nachdem ich, du weißt schon, alles wiedergutgemacht habe. Obwohl ich nicht ganz sicher bin, wie viel ich bei ihr wiedergutmachen muss. Schließlich war sie es, die mir ordentlich den Hintern versohlt hat. Das hättest du sehen sollen . . . « Ich wollte witzig sein, um die Stimmung ein wenig aufzulockern.
    »Das habe ich dann wohl verpasst, weil ich im Bett lag und darauf wartete, dass du zurückkommen würdest«, sagte er kalt. Ich zuckte zusammen.
    »Du . . . « Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und als ich schließlich den Satz beendete, klang ich wie ein kleines, trauriges Kind, nicht wie eine erwachsene Frau. Ich hasste mich dafür. »Du hast es wirklich nicht gemerkt?«
    »Ich war . . . abgelenkt. Ich kann dir versichern, das wird nie wieder vorkommen.«
    Sein Gesicht war so unbewegt, so kalt. Ich musste hier raus.
    Jetzt, sofort. »Wo ist Jessica?«
    »Versteckt sich vor dir. Verständlicherweise.« Er griff nach dem Buch und stand auf. »Ich sollte das lieber wieder an seinen Platz stellen. Da du ja anscheinend wieder du selber bist, gibt es keine Notwendigkeit für weitere Nachforschungen.
    Guten Tag.«
    Und das war’s.
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    »Jessica?« Leise klopfte ich an die Tür. »Jess? Ich bin’s, Betsy.
    Kann ich reinkommen?«
    Stille. Ich konnte hören, wie sie sich drinnen bewegte, aber sie antwortete nicht. Oje, mit allem wurde ich fertig – Tod,

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