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Unersaettlich - Scharfe Stories

Unersaettlich - Scharfe Stories

Titel: Unersaettlich - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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ist. Nervös, weil man um fünf bis zehn Minuten versetzt worden ist.«
    Sie blickte ihn an. Seine Augen fielen am stärksten auf, sie waren intensiv hellblau. Wenn man hineinschaute, hatte man das Gefühl, dass einem eine Hand voll Eis über den Rücken glitt.
    Zuerst hatte sie geglaubt, er wäre betrunken. Aber das war er nicht. Er war von etwas anderem berauscht, von Erfolg. Von der Aufmerksamkeit der Menge.
    »Ich warte auf eine Freundin.«
    »Treffen Sie sich auch morgen mit ihr? Zum Mittagessen zum Beispiel?«
    »Da mache ich einen Einkaufsbummel. Allein.«
    »Was für eine Verschwendung. Ich liebe Einkaufsbummel.«
    Er zog eine Visitenkarte heraus und hielt sie ihr hin. »Owen Carr – Verkaufsleiter, South East. Inneneinrichtung.«
    »Haben Sie auch eine?«, fragte er, und als sie ihm zögernd ihre gegeben hatte, sagte er: »Holly? Ich hätte nie gedacht, dass Sie Rentenberaterin sind. Ich finde, Sie sehen eher aus wie aus der Kunstbranche. Mögen Sie Kunst? Wir könnten uns im Café in der Kunstgalerie treffen. Sagen wir morgen um eins? Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß. Sagen Sie ja.«
     
    Holly kam extra zu spät. Owen kam noch fünf Minuten später. In der Zwischenzeit hatte sie einen Cappuccino bestellt.

    »Sie brauchen sich nicht mit Kaffee aufzuputschen«, sagte er und setzte sich ihr gegenüber. »Sie müssen ein bisschen gelassener werden. Hier gibt es einen guten Rotwein.«
    Der Wein auf leeren Magen machte sie ein wenig beschwipst. Sie hatte das Gefühl, diese Unterhaltung fände gar nicht statt, und es spielte keine Rolle, was sie sagte.
    »Warum muss ich gelassener werden?«
    »Sie sind nervös. Und angespannt. Ihre Hände verraten Sie. Sie fummeln die ganze Zeit damit herum. Machen Sie lieber ein wenig langsamer.«
    Holly wurde rot, wahrscheinlich genauso rot wie der Wein im Glas. Owen nahm ihr das Glas ab, ergriff ihre Hände und küsste jede einzelne Fingerspitze. Er hatte es nicht eilig. Er ließ seine Fingerspitzen über ihren Unterarm gleiten – vom Handgelenk zum Ellbogen, dann langsam wieder zurück. Sie hatte gar nicht gewusst, was für eine empfindliche Stelle das war. Eine intime Berührung, als ob sie schon ein Liebespaar wären.
    Sie aßen Bagels: mit Räucherlachs, kalorienreichem Cream Cheese und pfeffrigem Endivien. Als Owen fertig war, wischte er sich den Mund ab und fragte: »Hast du Lust, dir die Ausstellung anzusehen?«
    »Was wird denn ausgestellt?«
    »Hast du die Plakate nicht gesehen?« Er grinste.
    Mit festem, selbstbewusstem Griff führte er sie in den Hauptausstellungsraum. Anscheinend war er es gewöhnt, zu bekommen, was er wollte. Holly war froh, dass sie sich zu einem zweiten Glas Rotwein hatte überreden lassen. Sie fühlte sich jetzt völlig entspannt.

    Es war eine Ausstellung mit weiblichen Akten aus mehreren Jahrhunderten.
    »Wie heuchlerisch«, murmelte er, als sie an einer japanischen Gruppe mit Führerin vorbeikamen. »Wenn ich mir solche Bilder zu Hause im Schlafzimmer in einer Zeitschrift angucken würde, würde man mich als traurigen Perversen bezeichnen. Aber auf einem Bild an der Wand ist es auf einmal Kunst. Was meinst du? Fühlst du dich erdrückt von solchen Bildern?«
    Das sah sie nicht so. Im Gegenteil, sie fand sie schön. Die wissende, träge Sinnlichkeit auf dem Gesicht der Frau. Das Gewicht ihrer Brüste. Einen Schenkel hatte sie diskret vor den anderen gezogen, wie sie so auf der Seite lag. Holly stellte sich vor, wie das Modell sich gefühlt haben mochte, als sein nackter Körper gezeichnet worden war. Das war keine kokette Haltung. Holly presste die Oberschenkel zusammen, weil ihre Klitoris auf einmal prickelte, und überlegte, dass auch das Modell etwas Ähnliches empfunden und gewartet hatte, bis der Maler, der zugleich der Liebhaber der Frau war, den Pinsel beiseitegelegt und ihr stattdessen als Belohnung seinen steifen Schwanz präsentiert hatte.
    »Ich liebe es«, erklärte Holly und leckte sich den Geschmack des Rotweins von den Lippen. »In jedem Schlafzimmer sollte so ein Bild hängen. Damit kommt man erst wirklich in Stimmung.«
    »… ein Experiment«, sagte die Kunstführerin gerade, »in Schatten und Licht. Achten Sie einmal darauf, wie die Schale mit Trauben im Vordergrund die Hautstruktur des Modells kontrastiert.«

    »Trauben!« Owen verzog spöttisch das Gesicht. »Melonen wären wohl eher angebracht gewesen. Sie hätten besser zu ihren Titten gepasst.«
    Als die Touristen sich an ihnen vorbeidrängten, spürte Holly

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