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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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gab ihnen, was sie wollten. Ich war dreißig und vierzig und reif wie eine Pflaume in der Sonne. Und das sagte Sunfeld. Er hielt diese Brüste in der Hand, und er küsste sie, und dann gab er den Leuten Pastelle von Kindern im Park, und er malte ihre Haustiere, und er verkaufte einfach seine Kunst, bis seine Kunst ihn verkaufte. Hat sich umgebracht, dieser vergnügte Liebhaber. Hier in den Kopf. Peng. Und da war natürlich die andere Frau, die Ehefrau, und ich stand im Regen, auf dem nassen Asphalt, alle meine Pinsel in der kleinen Faust. Schon wieder.«
    Ein kleines Mädchen im Rollstuhl fuhr vorbei. Sie war allein, und sie mühte sich mit den großen Rädern.
    »Norma«, sagte ich laut.
    »Da war Douglas Owlsley«, sagte sie, »und da war Chris Lamb, und da war Robert Clavert, und da war dieser Argentinier, der mich schlug. Sie waren das Echte. Nicht wie der da drüben, beim Männerklo. Ist das Nigel Tranter? Ich dachte, der wäre tot. Er müsste jetzt mindestens hundertfünfundzwanzig sein. Aber er war nicht das Echte. Er war ein Blender. Wenn du einmal den Zirkuselefanten gemalt hast, kannst du noch so viele lateinische Titel vor dir hertragen – es sind und bleiben Zirkusplakate. Du bist ein Blender, Tranter.«
    Ich beobachtete das kleine Mädchen im Rollstuhl. Dann sah ich meine alte Hexe an.
    »Ich sollte meine Freundin Norma anrufen.«
    »Und ich sollte wieder in meinem Atelier sein, fat boy. Die Männer im Flur gegenüber putzen mir die Fenster. Vögel und Wolken. Sieh dir meine Notizen an. Es ist jetzt kein Kampf mehr. Früher war es einer, ein Kampf um den Gegenstand. Jetzt weiß ich, dass es die Vögel sind, denn sie sind dem Licht am nächsten. Es prallt von ihnen ab, dass es nur so knallt. Einmal malte ich ein silbernes Geschirr in der Sonne am Fenster, während Larry Monsanto mir den nackten Hintern küsste. Neunzehndreißig oder neunzehnvierzig. Das war eine andere Art Licht.«
    Sie stand grunzend auf und zog den Kreidesack über die Schulter.
    »Das ist das einzig Wahre, fat boy. Das da ist Omega. Das ist Gottes Werk.«
    Der Wind im Washington Square Park ist wie ein Rad. Ein Baum raschelt mit seinen Blättern im Wind, und dann hört er auf, und der nächste raschelt. Einer nach dem andern. Vom Rand des Parks aus rief ich Norma an.
    »Ja?«
    »Norma?«
    »Smithy?«
    »Ich hab eine alte Frau gesehen, die einen Kreis auf den Asphalt gemalt hat, einen blauen Kreis, und dann hat sie darin einen perfekten Vogel gemalt, der lauter Farbe und Licht ausstrahlte.« Ich kam mir albern vor, als ich das sagte. Norma konnte den Vogel nicht sehen, und ich hörte auf, bevor ich ihr von Notizen erzählte, die der Regen wegwäscht. Aber es tat gut, etwas zu sagen, das mir wichtig vorkam. Sie wartete ab, bis sie sicher sein konnte, dass ich mit dem Vogel fertig war.
    »Wo bist du, Smithy?«
    »Ich bin in New York. Im Washington Square Park.«
    »Da waren immer die Hippies.«
    »Ein paar sind immer noch da, aber sie sehen älter aus. Ich hab kein Geld. Ich dachte, vielleicht weißt du, wie ich am besten ein bisschen Geld bekommen kann.«
    »Ich kann dir welches schicken.«
    »Aber was ist die beste Methode?«
    »Rufst du mich in zehn Minuten noch mal an? Ich kann meine Bank anrufen.«
    »Ich habe auch Geld auf der Bank. Ich meine, ich kann es dir zurückzahlen.«
    »Ach, Smithy.« Es klang, als legte sie die Hand auf die Sprechmuschel, damit ich nicht hörte, dass sie weinte. Ich. Fies und unappetitlich an meinem Ende der Leitung mit meinem R-Gespräch. Dann war sie wieder da. »Zehn Minuten«, sagte sie und legte auf.
    Zehn Minuten später rief ich sie wieder an.
    »Smithy? Okay. Ich habe mit meiner Bank gesprochen. Du musst eine Filiale der Chemical Bank suchen und denen sagen, du bekommst eine telegrafische Überweisung von der Old Stone Bank in Providence.«
    »Chemical?«
    »Chemical.«
    Sie war voller Energie und Trotz, bis in die Stimme hinein. Ich sah, wie sie aufrecht dasaß. Ich konnte mir vorstellen, wie ihre ganze Arbeit vor ihr ausgebreitet war.
    »Ich zahl’s dir zurück.«
    »Oh, Smithy. Oh …« Es hörte sich an, als wollte sie wieder die Hand auf die Sprechmuschel legen, aber sie tat es nicht. »Ich schaue gerade ein Bild an. Ich halte Bethanys Hand, und ich zerre an deinem Ärmel, und Pop trägt seine Baseballkluft. Ich weiß noch, wie Mom das Foto gemacht hat. Ich liebe … Ich bin einfach glücklich, wenn ich dieses Bild sehe.«
    »Ich … sehe Bethany manchmal, Norma. Ich sehe sie ganz deutlich,

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