Unglaubliche Reise des Smithy Ide
»Hi, ich bin Georgina Glass.« Sie war natürlich viel älter als ich, aber ich fand sie sehr attraktiv.
»Sie macht ihm Blowjobs«, sagte Bethany.
»Komm«, sagte ich, »hör auf.«
»Wirklich. Sie hat mir gesagt, bevor sie miteinander schlafen, hat er es gern, wenn sie ihm einen bläst. Der Arzt-Freund will nur mit ihr schlafen.«
Wir gingen die Treppe zum Praxisteil ihres Hauses hinauf. Ich schob das ganze Zeug aus meinem Kopf. Ich kapierte nicht, wieso Bethany fand, sie müsste mir alle diese Lügen auftischen, wieso sie versuchen musste, mich auf Kosten von Georgina Glass in miese Stimmung zu bringen.
Dr. Glass begrüßte uns in der roten Mahagonitür. Sie sah hinreißend aus, so rot eingerahmt. Ich stand dicht hinter Bethany, sodass meine »Purple Heart«-Nadel über die Schulter meiner Schwester hinweg zu sehen war.
»Hi«, sagte Dr. Glass und umarmte Bethany. Mir reichte sie die Hand. »Georgina Glass.«
»Smithson Ide«, sagte ich mit meiner lautesten Stimme. Ich folgte ihnen wie immer in den Flur, nahm mir ein Outdoor Life -Heft aus dem Zeitschriftenständer und setzte mich in die kleine Wartenische. Sie gingen ins Sprechzimmer.
In der Tür blieb Bethany stehen und wandte sich an Dr. Glass. »Ach, jetzt hätte ich es fast vergessen.«
»Was denn, Liebes?«
»Sagen Sie’s ihm«, sagte sie und deutete auf mich. »Sagen Sie ihm, dass Sie dem Coach Blowjobs machen.«
Georgina Glass lachte und warf die Hände in die Höhe. »Bethany, du machst mich fertig.« Immer noch lachend, sah sie mich an. »Ich mache dem Coach Blowjobs.«
»Schnibe«, sagte meine Schwester und sah mich an. »Schnibe, callop, disper.«
39
Z wei Tage, nachdem ich Norma meinen Brief vorgelesen hatte, fuhr ich mit meinem neuen Moto-Tourenrad über den Wabash nach Illinois. Ich hatte immer noch leichte Schmerzen von dem Cop Tommy und von Carls Pick-up, aber ich atmete leichter, und die neuen Kleider gaben mir ein Gefühl von Sauberkeit. Es tat gut, erfrischt und unterwegs zu sein. Die Route 50 enttäuschte mich immer noch nicht. Bis kurz vor East St. Louis führte sie durch reines Farmland. Der Geruch dieser Straße gefiel mir. Heu und Mist, Pollen von den Maisfeldern und sogar der harte Geruch der Schweine. Es waren lebendige Gerüche. Ich weiß, es hört sich dumm an, aber es waren Gerüche mit Muskeln. Jeden Morgen waren die Gerüche frisch und voneinander getrennt, aber wenn ich in den Nachmittag hineinradelte, mischte die schwüle Hitze des Mittelwestens sie alle zusammen. Beides war wunderbar.
Das neue Zelt, das Dr. Trivitch mir gekauft hatte, war übrigens ein ganzes Stück besser als das alte. Es war einfacher aufzuschlagen und hielt den Regen ab. Tatsächlich war das ganze Zeug besser als das, was ich gehabt hatte. Dr. Donna Trivitch war mit mir zum besten Ausstatter gegangen, und die Leute, die dort arbeiteten, richteten sich genau nach meinen Bedürfnissen. Aber über zwei Dinge war ich erschrocken. Erstens hing in den neuen Kleidern mein Bauch nicht sehr weit heraus, nur ein bisschen. Und das Zweite war das Fahrrad von Moto. Sehen Sie, ich hatte nicht gemerkt, dass mein Bauch kleiner wurde, bis ich die Fahrradshorts anzog. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich war immer noch ein Fettsack in Fahrradshorts, aber ich wurde doch neugierig, festzustellen, was von den 279 Pfund übrig war, die zu Anfang auf platten Reifen die Brightridge Avenue hinuntergerollt waren
Das Moto-Fahrrad war eine ganz andere Sache. Wann ist das passiert? Wann sind Fahrräder zu solchen Maschinen geworden? Es war ein Düsenflugzeug unter den Fahrrädern! Es war dunkelblau, und es sah so solide aus, dass man dachte, es müsse hundert Pfund schwer sein, aber man konnte es buchstäblich mit einem Finger hochheben. Der Sattel war mit Lammwolle gepolstert, und die Lenkstange war weit geschwungen und abwärts geneigt, und sie war mit weichem Schaumstoff überzogen. Bei diesem Fahrrad hätte ich mein Raleigh vergessen können (aber mein Raleigh würde ich nie vergessen).
Auf der Fahrt durch Illinois schlief ich ausschließlch in Maisfeldern. Weil es tagsüber heiß war, aß ich mittags und abends fast immer nur kalte Thunfischsandwiches und zwischendurch Mengen von Äpfeln und trank Wasser aus der Flasche, aber in Ryan, Illinois, spendierte ich mir ein Steak im »Angie’s« in der Main Street. Das heißt, ich wusch mich an einer Tankstelle, stutzte mir den Bart und zog meine Chinos an. Es war schön, in der Nähe von Leuten zu sein. Ein Ehepaar
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