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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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die Lippen eines Mädchens den Wunsch nach einem Date wecken können. Das ist alles. Es war nichts Ungesundes, diese Brustgeschichte.
    An einem Nachmittag in dieser Woche, einem Spätnachmittag nach der Arbeit, traf ich mich mit meinen Eltern im Bradley. Nachdem ich mir Mr. Stimme ungefähr eine Stunde lang angehört hatte, ging ich auf den Flur, um eine Zigarette zu rauchen. Dr. Glass stand beim Schwesternzimmer und winkte.
    »Hallo, Dr. Glass«, sagte ich und ging hin.
    »Hallo, Mr. Ide. Unser Mädchen ist ziemlich zäh, was? Ich habe die Medikation verändert, aber was sie nicht regelrecht umwirft, scheint sie auch nicht zu bremsen.«
    Sie trug eine saloppe graue Hose und einen hellblauen Pullover. Diesmal hingen die Perlen zwischen ihren Brüsten. Ich schaute auf meine Zigarette, um nicht darauf zu stieren.
    »Wie geht’s Ihren Eltern?«
    »Wissen Sie, die sind daran gewöhnt.«
    »Und Sie?«
    »Ich bin auch daran gewöhnt.«
    »Und der Krieg und die Heimkehr und das alles? Können Sie sich wieder anpassen?«
    Es hat die Leute immer gestört, dass ich keinerlei Anpassungsprozess durchmachen musste. In Wahrheit habe ich mich, seit ich zurückdenken kann – seit ich fünf war, glaube ich – so oft anpassen müssen, dass ich es gar nicht merkte, wenn ich mich wirklich anpassen musste.
    »Ja«, sagte ich.
    Sie sagte etwas zu einer der Schwestern hinter der Theke. Ich drückte meine Zigarette aus. »Bethany hat einen Termin am Donnerstag, Mr. Ide. Und natürlich wird sie da nicht kommen können, aber kommen Sie doch allein vorbei, um dieselbe Zeit, und vielleicht können Sie mir einen besseren Einblick in Ihre Schwester geben.«
    Sie schrieb etwas auf das Krankenblatt der Schwester und sprach dabei beiläufig mit mir, ohne aufzublicken.
    »Ein kleines Gespräch unter vier Augen«, sagte sie.
    Unter vier Augen, dachte ich. O ja, Dr. Glass. Smithy Ide unter vier Augen mit Georgina Glass.
    »Ääh«, sagte ich nachdenklich. »Okay.«
    Die anderthalb Tage bis zu dem Termin am Donnerstag schleppten sich auf dem Grund des öligen Providence River dahin. Sie schlurften voran wie ein Großvater. Der Donnerstag selbst bewegte sich noch langsamer. Wenn SEAL Sam Arme und Beine an der verkehrten Stelle hatte, war ich zu abgelenkt, um es zu bemerken. Um vier machte ich Feierabend und ging zu meinem Vieraugengespräch.
    Georgina öffnete in Jeans und einem »Brown University«-Sweatshirt. »Hi. Kommen Sie rein.«
    Ich folgte ihr ins Sprechzimmer. Sie deutete auf einen blau-roten Ohrensessel vor ihrem Schreibtisch. »Möchten Sie Kaffee oder einen Softdrink?«
    »Nein danke.«
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch. »Ich habe Ihre Schwester heute Morgen gegen zehn gesehen. Sie hat nicht geknurrt oder so was.«
    »Ja. Gestern im Laufe des Tages hat es sich wieder zurückgezogen.«
    »Was?«
    »Es. Sie wissen schon … die …«
    »Die Stimme?«
    »Ja.«
    »Ah.« Georgina schrieb etwas auf. »Haben Sie in Vietnam jemanden getötet?«
    »Hä?«
    »Beim Militär. Mussten Sie jemanden töten?«
    »Nein, ich hab niemanden getötet. Ich hab nicht mal einen Schuss abgegeben.«
    »Aber Sie wurden verwundet.«
    »Ich wurde verwundet, das stimmt«, sagte ich. »Verwundet wurde ich allerdings. Ich hab das ›Purple Heart‹ bekommen.«
    »Und jetzt sind Sie zu Hause. Sie wohnen zu Hause?« Dr. Glass lehnte sich zurück, und das Wappen der Brown University senkte sich leicht zwischen die deutlich umrissenen Hügel. Ob ich zu Hause wohnte?
    »Na ja … wissen Sie … Ich helfen meinen Eltern mit Bethany. Nur, bis ich sicher bin, dass sie allein zurechtkommen. Ich bin ja … wissen Sie … Ich hab das ›Purple Heart‹ und so weiter.«
    Dr. Glass lächelte mich an, und es war ein sehr hübsches und, ich würde sagen, mädchenhaftes Lächeln. Aber vielleicht auch nicht. »Es ist ganz in Ordnung, wenn man zu Hause wohnt. Ich habe nach dem Studium bei meinen Eltern gewohnt, bis ich geheiratet habe.«
    »Ich würde auch wollen, dass meine Tochter bei mir wohnt, bis sie heiratet«, sagte ich wie jemand, dem das High-School-Diplom auf der Stirn klebte.
    »Und Bethany wohnt zu Hause wegen …?«
    »Wegen der Stimme, ja. Bethanys Situation ist anders. Sie ist schön, aber da ist diese Stimme, und die tut Dinge, die sie umkrempeln. Ist schwer zu erklären. Gefällt mir, wie Sie Ihr Haar tragen.«
    »Mein Haar?«
    »Ja. Es ist hübsch. So was wie ein Pferdeschwanz.«
    »Eigentlich nicht. Es ist nur hinten ein bisschen lang.«
    »Ein bisschen lang. Ja,

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