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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Rücken. Willst du das wirklich riskieren?“
         „Warum denkst du, ich würde ein Risiko eingehen? Hast du Angst, die Kontrolle zu verlieren?“
         Kyra bebte. Ihr Mund wurde trocken.
         „Nein.“
         „Dann erübrigt sich deine Frage.“
         „Aber -“
         „Ich werde nicht um Erlaubnis fragen“, sagte Daniel bestimmt. „Ich würde es nicht machen, wenn ich mir nicht absolut sicher wäre. Du könntest auch Nein sagen.“
         Doch sie wussten beide, dass sie ihn nicht abweisen würde.
     
         Kyra erwachte ruckartig. Sie spürte, dass sie nicht lange geschlafen hatte, vielleicht eine oder zwei Stunden. Ein seltsames und beunruhigendes Gefühl hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie konnte sich nicht erklären, was sie so plötzlich in Panik versetzte. Ihr Herz schlug so schnell, als drohe es zu zerspringen. Sie konnte kaum atmen.
         „Daniel?“, flüsterte sie hysterisch. „Daniel, wo bist du?“
         Neben ihr im Bett regte sich ein warmer Körper. Daniel richtete sich nur widerwillig auf. Er war noch völlig geschafft und wollte sich ausruhen.
         „Was ist?“, fragte er mit halboffenen Augen.
         „Irgendetwas stimmt nicht“, sagte Kyra und griff sich an die Brust.
         Sie schmerzte. Der Druck wanderte von ihrer Brust bis in den Rücken und verursachte ein starkes Schwindelgefühl. Daniel setzte sich augenblicklich auf und legte ihr eine Hand auf den Nacken.
         „Ist alles in Ordnung mit dir? Du glühst ja!“
         Kyra stand auf. Ihre Knie zitterten. Sie konnte sich kaum aufrecht halten.
         „Was ist hier los?“, rief sie.

     Es wurde heiß. So heiß, dass Kyra stechende Kopfschmerzen davon bekam. Sie fing an zu dampfen.
         „Daniel … ich fühle mich irgendwie … was ist mit mir? Es ist so -“
         Doch sie hielt schlagartig inne. Auch Daniel war starr vor Schreck und saß steif und kerzengerade im Bett, mit weit geöffneten Augen. Kyra sah an sich hinunter, sah auf ihre Hände und Entsetzten spiegelte sich in ihrem Gesicht wider. Sie brannte. Ihre Hände waren von einem Film feiner, roter Flammen umgeben, die unentwegt hoch züngelten.
         „Nein“, hauchte sie erschrocken. „Nein, ich weiß nicht,  wie ...!“
         Sie schrie auf, als das Feuer sich über ihren ganzen Körper ausbreitete. Nun drangen auch Flammen unter dem Fenstersims hervor, unter dem Türschlitz und durch das Schlüsselloch. Sie fraßen sich durch die Vorhänge, über den Holzboden, in das Bett und den Schrank und nach nur wenigen Sekunden stand der ganze Raum in Flammen.
         „Du!“ , schrie Daniel hasserfüllt. „Du warst es die ganze Zeit! Du hast diese Menschen getötet! Du MONSTER!“
     
     
    Dein Herzeleid  
     
         „Nein!“, schrie Kyra, von Grauen erfüllt. „Nein, das kann nicht sein! Ich weiß doch gar nicht, wie!“
         Sie stand in der Mitte des Zimmers. Alles um sie herum brannte. Ihr Körper war in flackernde Flammen gehüllt, die sich gierig in sämtliches Mobiliar fraßen. Obwohl sie das Feuer auf ihrer Haut nur als warmes Prickeln spürte, schossen ihr Tränen in die Augen als sie merkte, dass sie keinerlei Kontrolle darüber hatte. Hektisch blickte sie umher, versuchte, die Flammen von ihrem Körper zu streifen, doch sie schlugen immer höher. Verzweiflung schwoll in ihr an.  Das war nicht möglich! Das alles konnte nicht wahr sein! Was um Himmels Willen ging hier nur vor?  
         Kalte Panik machte sich in ihr breit. Sie wusste nicht, woher das Feuer kam und sie war sich ganz sicher, dass nicht sie selbst es ausgelöst hatte. Es gelang ihr nicht im Mindesten, es einzudämmen. Im Gegenteil: Je mehr sie versuchte es loszuwerden, desto hartnäckiger und explosiver schossen die Flammen Richtung Decke. Daniels Bettdecke wurde angesengt und qualmte. Er warf sie sich vom Körper und Kyra riss sich zu der Verzweiflungstat hin, ihm die Glut vom Körper zu klopfen, doch dadurch wurde es noch schlimmer.
         „Geh weg von mir!“, brüllte er und wich von ihr zurück, als das Feuer auf Kyras Haut seine Haare versengte.
         Er stürmte aus dem Zimmer und ließ einen starken Geruch nach verbrannten Haaren zurück. Kyra weinte nun hemmungslos. Heillos verwirrt schrie sie um Hilfe und lief hinaus auf den Gang, doch die Flammen waren nun bis in die anderen Zimmer des Flügels vorgedrungen und tauchten den Korridor

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