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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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in orangerotes Licht. Die Wände entlang flogen sämtliche Türen auf. Feuer drang aus dem Inneren hervor und Menschen, hunderte von Jägern, flohen in Panik und schrien dabei aus Leibeskräften. Einige versuchten mit Feuerlöschern die Flammen zu ersticken, andere wiederum stützten ihre Freunde, die durch große Verbrennungen an ihren Körpern nicht mehr richtig laufen konnten. Daniel war in dem Durcheinander verschwunden und Kyra schrie voller Verzweiflung nach ihm, doch sie konnte ihn nicht antworten hören. Alles passierte so schnell. Diese Flammen schienen kein gewöhnliches Feuer zu sein, denn es breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus, schälte in unglaublichem Tempo die Tapeten von den Wänden und verbrannte sämtliche Holztüren in Sekundenschnelle zu Asche. Nach nur wenigen Augenblicken konnte man in dem Korridor kaum einen halben Meter weit sehen. Überall war dicker, grauweißer Rauch und raubte einem die Sicht.
         Kyra stand inmitten des Chaos und sah aus wie eine lebende Fackel, nicht wissend, was sie tun sollte, wohin sie gehen sollte, was mit ihr geschah. Ziellos sah sie sich um. Seltsamerweise konnte sie durch den dichten Qualm etwas erkennen und sah, wie sämtliche Jäger aus diesem Teil des Gebäudes flohen. Sie hörte Fenster splittern, Dachbalken zu Boden krachen und die Schreie hunderter Menschen. Kyra war völlig verängstigt. Tränen rannen ihr über das Gesicht und verdampften augenblicklich wieder. Ihre Zähne fingen an zu klappern und sie zitterte am ganzen Körper. Sie verstand nichts ... nichts von dem, was hier geschah. Es konnte unmöglich ihre Schuld sein. Sie hatte nichts getan! Woher kam all dieses Feuer? Warum brannte ihr ganzer Leib?
         „Nein!“, schrie sie und fiel auf die Knie. „Nein, ich bin das nicht! Hör auf! Hör auf, ich bin das
    nicht!“
         Verzweifelt kroch sie auf dem geschwärzten Boden umher und schluchzte haltlos. Was sollte sie nur tun? Was, wenn das gesamte Gebäude abbrannte, wie zuvor schon das Ordenshaus in Phoenix? Was, wenn man wieder ihr die Schuld gab? Sie konnte das nicht gewesen sein, sie hatte das nicht gewollt. Was passierte hier? Strauchelnd stand sie wieder auf und begann zu rennen. Sie rannte wie nie zuvor, durch den Korridor, die Treppe hinunter und in die Eingangshalle, in der dutzende von Männern und Frauen planlos durcheinander liefen. Als sie Kyra erblickten, die immer noch wie ein Inferno brannte, schrien sie auf, manche vor Angst, andere vor Wut.
         „Vampir!“, hörte sie jemanden brüllen.
         „Tötet sie! Zum Teufel, tötet sie, oder der ganze Orden brennt ab!“
         „Nein...!“, schrie Kyra und hob demonstrativ die Hände, doch schon zerschnitt ein Schuss den Lärm und traf sie am Schlüsselbein.
         Sie zuckte kurz zusammen, spürte aber kaum Schmerz. Stattdessen schien es, als würde das Feuer an ihrem Körper erneut explodieren. Ein lauter Knall, ein Hagel von Flammenbällen und schon stand die gesamte Eingangshalle in Brand.
         „Oh nein!“, schrie Kyra und wieder weinte sie. „Das wollte ich nicht! Ich bin das nicht! Helft mir!“
         Doch niemand schien hören zu wollen, dass Kyra selbst nicht wusste, warum ihr Körper so dramatisch reagierte und dass sie das Geschehen nicht beeinflussen konnte. Niemand schien erkennen zu wollen, dass sie furchtbare Angst hatte. Alle waren geflohen. Kyra war ganz alleine und zitterte vor Furcht. Das Gebäude lief Gefahr, in sich zusammenzustürzen. Überall krachte und knallte es, Funken stoben durch die Luft, der gewaltige Kronleuchter fiel von der Decke herab und zerbarst in tausend Stücke. Die Treppe wies große Löcher auf und das Geländer war kaum noch vorhanden. Innerhalb weniger Minuten war der Orden schon halb abgebrannt.
         Bebend fragte Kyra sich, was sie tun sollte, ob sie einfach weglaufen sollte, doch sie war vor Angst wie gelähmt. Sie konnte nicht verstehen, wie all das geschehen war. Sie hatte nichts getan. Und doch war sie plötzlich in Flammen aufgegangen. Wie war das nur möglich? Noch nie zuvor hatte sie Feuer erzeugen können. Warum jetzt? Und warum so gewaltig?
         „Dreh dich um, du Schlange!“, schrie jemand hinter ihr so hasserfüllt, dass Kyra unwillkürlich zusammenzuckte.
         Sie wirbelte mit schreckgeweiteten Augen herum. Dort, am Ende der Halle, stand Daniel, das Gesicht zu einer wütenden Fratze verzerrt und einen Pflock in der Hand haltend. In seiner

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