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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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einem winzigen Korken. „Genau wie sie sein sollte.“
         Sie übergab Victor das abgefüllte Blut, der es in seiner Robe verschwinden ließ. Er blickte kalt auf Kyra herab und diese verspürte jäh den Drang, ihm die Zunge herauszustrecken. Sie mochte diesen schweigsamen Kerl nicht. Auch weil er anscheinend verlernt hatte, seine Gesichtsmuskeln zu benutzen.
         „Ihr Bodyguard?“, fragte Kyra beiläufig.
         Amelie grinste.
         „Mein Schatten. Ich gehe nirgendwo hin ohne ihn.“
         „Sicher führt ihr auch tolle Gespräche miteinander?“
         Amelie blickte auf Victor.
         „Oh, Victor redet nicht viel“, meinte sie. „Wir verstehen uns auch ohne Worte.“
         Kyra war irritiert von Victors gelben Augen. Irgendetwas daran schien falsch zu sein. Sir wusste nur nicht, was es war.
         „Wir werden dein Blut in ein Labor bringen“, sagte Amelie. „Aber es wird sehr lange dauern, bis wir klare Ergebnisse haben. Bis dahin solltest du hier bei Joe bleiben, das ist der sicherste Ort für dich.“
         „Ich hab ja wohl keine andere Wahl“, sagte Kyra und verschränkte die Arme. „Schließlich hat er mich voll und ganz unter Kontrolle.“
         Amelie schien verwirrt.
         „Ich weiß nicht, was du meinst.“
         „Na, das Brandmal“, sagte Kyra und wurde dabei extrem zornig. „Diese verfluchte Rose, die er mir verpasst hat. Ich weiß nicht warum, aber seitdem kann ich mich nicht mehr gegen ihn wenden. Als ob er meinen Verstand lenkt.“
         Amelie stand abrupt auf und musterte sie mit steinerner Miene.
         „Eine Rose?“, fragte sie.
         „Ja“, antwortete Kyra. „Ein Brandzeichen.“
         „Ich will es sehen!“, befahl Amelie.
         Kyra war von ihrem aggressiven Tonfall überrascht. Sie stand langsam auf und drehte ihr den Rücken zu. Amelie strich Kyras Haare beiseite und zog den Kragen ihres Shirts nach unten, so dass ihre Schultern freilagen. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie das Zeichen auf dem rechten Schulterblatt sah.
         „Jonathan war das?“, fragte sie.
         Kyra nickte und entwendete sich Amelies Griff. Die Aura dieser Frau hatte sich schlagartig verändert und Kyra bemerkte, dass sie vor Furcht zitterte. Amelies Augen glühten weiß und waren von dunklen Schatten umgeben. Kyra wagte es kaum zu atmen und ging ein paar Schritte zurück.
         „Wir sind fertig hier“, sagte Amelie zu Kyra und versuchte dabei ruhig zu klingen. „Komm, Victor.“
         Ihr Leibwächter öffnete die Tür und folgte seiner Herrin aus dem Zimmer. Kyra sah den beiden nach. Sie ging langsam und vorsichtig hinterher, doch die zwei waren schon längst die Treppen hinunter verschwunden. Einen Moment zögerte sie. Dann jedoch entschied sie sich, dass es wohl nicht mehr nötig war, im Zimmer zu bleiben. Sie stieg die Stufen halb hinunter, so dass sie durch das Holzgeländer sehen konnte, was unten geschah.
         Michael war schlagartig aufgesprungen, als Amelie so plötzlich wieder im Raum stand. Joe stand neben ihm, mit angespannter Miene und auf den Boden blickend. Er wusste nicht, was ihn jetzt erwartete. Amelie sah wütend aus, sogar sehr wütend. Michael hatte sie noch nie so gesehen und er verfiel in eine leichte Panik.
         „Du hast sie gebrandmarkt?“, fragte Amelie und das Gift, welches ihre Stimme versprühte, schwappte über sie alle hinweg. „Mit der Rose der Knechtschaft? Jonathan, ist dir klar, was du damit  angerichtet  hast?“
         Joe fand keine Worte, er stammelte nur.
         „Ich wollte doch nur...“
         „Wo ist das Bannartefakt?“, donnerte Amelie.
         Joe hielt kurz inne, dann streifte er den Ring von seinem Finger und legte ihn in Amelies ausgestreckte Hand. Sie drehte ihn zwischen ihren Fingern und besah sich das Siegel genau.
         „Der Ring deiner Mutter“, stellte sie fest. „Das ist in der Tat makaber. Du benutzt Elizabeths Ring, um ein unschuldiges Mädchen in die Sklaverei zu treiben? Was hast du dir nur dabei gedacht?“
         Joe schnappte nach Luft. Es war einer jener seltenen Augenblicke, in denen sogar er um eine Antwort verlegen war.
         „Ich dachte, du würdest es verstehen...“, meinte er nur lahm.
         „Das ist ein schwerwiegender Tabubruch, ich hoffe, das ist dir klar“, sagte Amelie scharf. „Was glaubst du würde passieren, wenn

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