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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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begehrt und sexy gefühlt. Er hatte ihre Lust und Le i denschaft geweckt, die seitdem nicht mehr schlummern, sondern ausgelebt werden wollten.
    Dennoch hatte Elaine auch den inneren Schmerz gespürt, der ihn quäl t e , seine Zerrissenheit und sie fragte sich, welchen Ursprung dieser Schmerz haben moc h te . Er gab Rätsel auf und das machte ihn mysteriös und gehei m nisvoll. Immer wieder wanderten ihre Geda n ken zu ihm und sie hatte in der vergangenen Nacht kaum Schlaf finden können. Das lag nicht allein an Sergej oder den aktuellen Kriminalfällen, sondern auch an einem Gespräch, das sie am Vorabend mit Leo geführt hatte. Es war bezeic h nend , dass ihr Freund sie besser kannte als sie sich selb st, denn er hatte das Thema ge zielt auf ihre B e ziehung und Elaines Gefühle für ihn gelenkt. War es wirklich Liebe, die sie für ihn empfand, die Liebe zu e i nem Lebenspartner ? Sie hatte ihm keine Antwort auf diese Frage geben können und fühlte sich schuldig und unzulänglich. Sie hatte gehofft, dass sich ihre Gefü h le für Leo entwickeln und festigen würden, denn er war ein bezaubernder Mensch und ihr bester Freund. Niemals hatte sie ihm wehtun oder seine Em p findungen verletzen mögen. Dass er immer ihr Freund bleiben würde, das hatte Leo ihr mit ern s ter Miene beteuert, dennoch hatte er sie gebeten, sich Klarheit über ihre Gefühle für ihn zu verschaffen. So lange wollten sie eine Beziehung s pause einlegen und Elaine war in ihre Wohnung in der Stadt zurückg e kehrt .
    Ihr dämmerte mittlerweile, dass Leo die Antwort auf seine Frage längst kannte und er di e se Wahrheit akzeptiert hatte . N ur sie haderte mit ihrem Gefühlschaos und den Schuldgefühlen, die nicht weichen wollten. Stunde n lang war sie in der Wohnung auf und ab get i gert wie Rilkes Panther in seinem Käfig. Weiter hatte es sie nicht gebracht, nur ihren Teppich abg e nutzt.
    Entsprechend zerschlagen erschien sie am nächsten Morgen im Büro und selbst ein sta r ker Kaffee konnte ihre Lebensgeister nicht wecken. Zum Glück waren Reuter und Hediger nicht im Haus und sie konnte sich auf ihre mytholog i schen Studien konzentri e ren und ihren vielen Gedanken nachhängen. Missmutig arbeitete sie ein paar Akten ab , knabberte Butte r kekse und blickte immer wieder auf das Faxgerät, auf dem sie die angekündigten Aufzeichnu n gen, Verweise und Unterlagen zu den mystischen Symbolen erwartete. Ein früherer Kollege ihres Vaters war in einigen Punkten fündig geworden und hatte sie kurz zuvor anger u fen.
    Elaine hatte in Kopien des Codex Gigas recherchiert, einer angeblich im 13. Jahrhundert vom Teufel persönlich verfassten und größten überlieferten Han d schrift des Mittela l ters, auch Teufelsbibel genannt. Um dieses Buch gab es seit jeher Legenden um einen Mönch, der gegen die Disziplin seines Ordens verst o ßen hatte und zur Strafe lebendig eingemauert werden sollte. Um dieses abz u wenden, bot der Verurteilte der Legende nach an, in einer einzigen Nacht das Wissen der ganzen Welt aufzuschreiben. Da es ihm natürlich nicht gelingen konnte, bat er den Teufel um Hilfe und besiegelte mit ihm einen unseligen Pakt. Der Mönch zeichnete dankbar ein Porträt des Beelzebub in das Buch hinein, einen halben Meter hoch und auf Seite 290 des Codex zu finden. Mehrere Seiten davor waren geschwärzt und einige Blätter waren von den Mönchen nachträglich entfernt worden, vielleicht weil der Teufel sich selb st dort verewigt hatte. Ta t sächlich stieß Elaine auf zwei Symbole, die sie auch am Tatort gefunden hatte. Sie wiesen auf die angestrebte Wiederauf er stehung des Te u fels und seine Befreiung aus der Hölle durch Dämonenhand hin. Heiliger Himmel. Die Sache wurde i m mer verworrener. Die Fratze des Teufels .
    Sie grübelte, als in das Faxgerät Leben kam. Neugierig sprang sie auf und en t nahm dem Gerät einige Seiten, die Professor Wilfried Weber ihr freundlicherwe i se hatte zukommen lassen. Mit einer Tasse Kaffe e setzte sie sich an den Schrei b tisch und kräuselte die Stirn, als sie die ersten Seiten gelesen hatte. Sie fand Hi n weise auf das Papyri Graecae magicae und sehr alte schwarzmagische Schri f ten wie das Testament Salomos, ein im 4. Jahrhundert entstandene s Zaube r buch. In diesem wurde beschrieben, wie ein Engel Gottes König Salomo einen mag i schen Ring gab, mit dessen Hilfe dieser sich Dämonen dienstbar m a chen konnte, weil sie ihm ihren Namen nennen m ussten . Des Weiteren formulierte der Profe s sor einen Bezug

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