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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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bangten.
    Tom und Vanessa hatten es Vinc gleichgetan und waren ebenfalls an den Rand gekrochen. Tom deutete in Richtung, in der die Stadt lag: „Die Fläche dorthin ist genauso kahl wie die hinter uns. Wie sollen wir da unbemerkt zur Stadt kommen?“
    „Warum unbemerkt?“, fragte Vinc. „Gehen wir doch einfach drauf zu. Was ist harmloser als drei junge Menschen, die ein Obdach suchen? Und außerdem werden sie so mit dem Ausbessern der Stadt zu tun haben, dass sie uns kaum wahrnehmen werden.“ Er sah nach seinen Worten erst Vanessa an und dann Tom und stellte ihre verduzten Gesichter fest.
    „Woher weißt du überhaupt, dass in der Stadt Verwüstungen angerichtet wurden?“, fragte Vanessa. Sie sprach weiter: „Ich jedenfalls sehe den Umriss der Stadt und erkenne eine Mauer, die sie umschließt.“
    „Ich vermute es nur. Kannst du dich noch daran erinnern, was für Verwüstungen die magischen Winde damals an dem Haus anrichteten? Da flogen ganze Bäume weg und auch das Haus“, antwortete Vinc.
    „Ich habe auch geglaubt, du wüsstest es. Aber ist ja nur eine Vermutung.“ Tom gab Vinc einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken.
    Sie unterhielten sich noch kurz über ihre wundersame Rettung. Das größte Rätsel war wohl, wer den Forettenjäger schickte und das ohne Besatzung. Vor allem mit diesem seltsamen Wunderseil. Doch darauf kannten sie natürlich keine Antwort. Ebenso wunderten sie sich, dass sie so unbehelligt in dieser Mulde sein konnten. Denn der Anflug des Jägers müsste doch für Aufregung und Neugier gesorgt haben. Doch sie schoben es auf die Angst der Leute, sich zu nähern.
    So entschlossen sie sich, nach Madison zu gehen, wie Vinc es vorgeschlagen hatte. Einen Vorteil besaß die freie Fläche, es konnten sich keine Späher der Arlts verstecken.
    Sie mochten eine Weile gegangen sein, als sie plötzlich vor schwerbewaffneten Kriegern standen. Sie sahen durch ihre Ausrüstung furchterregend aus, ihr Aussehen entsprach das der Menschen.
    „Was macht ihr zu so später Stunde noch vor der Stadt?“, fragte ein großer Mann. Seine Rüstung bestand aus einem flachen Helm, einem, aus Metall geflochtenen, Hemd. Seine Hose bestand aus dem selben Material. Ähnlich waren auch die vier Mannen gekleidet, die mit ihm die Drei umzingelten. Nicht nur, weil der Hüne, er überragte die übrigen Männer um Kopflänge, das Wort ergriffen hatte, sondern auch an dem Farbunterschied seiner Rüstung, vermuteten sie, dass er einen besonderen Rang besaß.
    „Ihr wisst, was mit euch geschieht, wenn ihr in eurem Alter bei untergehender Sonne außerhalb der Stadt angetroffen werdet?“, fragte er und machte dabei eine strenge Miene.
    Er sah zuerst Vanessa an, die aus Verlegenheit nickte, dann Vinc und zum Schluss Tom, der erst bestätigte und dann verneinend den Kopf schüttelte. Vinc, der dicht neben ihm stand, gab ihm, unbemerkt von den Wachen, einen leichten Schubs. Tom war zwar körperlich etwas träge, aber sein Geist reagierte sofort auf Vinc versteckten Wink und er nickte wieder.
    Wenn sie zugaben, Fremde zu sein, wären vermutlich Fragen nach ihrem Wohnort und nach ihrem Reiseziel gestellt worden, aber da sie sich nicht auf Arganon auskannten und damit keinen Ort nennen konnten, wären sie zweifellos genauer verhört worden.
    Allerdings der nächste Satz des Wortführers ließ sie erschrecken: „Ihr werdet in den Turm geworfen. Wir werden eure Eltern benachrichtigen, damit sie wissen, wo ihr die Nacht hingebracht wurdet. Morgen früh wird der Sanktor entscheiden, wie lange ihr dort verbringen müsst.“
    Das Wort Eltern veranlasste sie zu grübeln, wie sie sich da herauswinden konnten. Im Moment aber war keine Absprache möglich, ohne dabei gehört zu werden. Eines war gewiss, sie mussten etwas erfinden, um die Frage nach den Eltern zu umgehen.
    Der Anführer befahl, dass sie zwei Krieger in die Stadt begleiten sollten.
    Unterwegs sahen sie noch etliche dieser Mulden. Obwohl Vinc versuchte, die Wachen auszufragen, reagierten sie nicht. Je näher sie Madison kamen, desto dichter wurden die Bodenvertiefungen. Sie wurden so geleitet, dass sie keinen Einblick in diese Senken hatten. So blieben sie ein Rätsel.
    Als sie sich dem Stadttor näherten und deutlich die Umfassung der Stadt erkennen konnten, zeigte es sich, dass Vanessa gute Augen besaß. Die Stadtmauer war intakt und wies keine Anzeichen einer Beschädigung. Auch nachdem sie das schwer bewachte Tor von Madison passiert hatten, erblickten sie heile

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