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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Atmosphäre. Er sah eine Empore, auf der sich ein goldener Käfig befand und daneben fünf Gestelle auf denen je ein Symbol aufrecht stand.
    Er erschrak auf das Heftigste, nachdem sein Blick zurück zu dem Käfig schweifte. Innen kauerte Vanessa. Sie schaute nicht aufwärts, sondern hielt ihren Blick streng auf den Boden gerichtet. Sie musste ihn doch bemerkt haben. Vinc wusste nicht, was er aus ihrem Verhalten entnehmen sollte. War es seine geliebte Vanessa oder nur eine Abbildung, denn sie schien aus Stein. Ein toter Gegenstand ohne Seele, keiner Regung fähig.
    Er hörte ein Lachen. Zunächst ein liebliches, ihm wohlbekanntes, dass ihm einst seine Sinne raubte, ihn zu einer Marionette der Schönheit werden ließ, übergehend in ein scheußliches, höhnisches grelles. Kreischend waren die Worte, die denn folgten: „Sehe sie dir an, die uns im Weg stand, deren Bande du nicht trennen vermochtest. Ist das deine Freundin, die wie ein Stein im Käfig sitzt, unfähig dich zu erkennen. Keiner Liebe mehr fähig!“ Wieder kam ein Lachen, das in Hysterie überging.
    Vinc versuchte den Ursprung zu finden, doch nichts ließ ihm erkennen, aus welcher Ecke es stammte.
    „Du hast uns sterblich gemacht, den Spiegel der Unsterblichkeit zerschlagen. Aber unsere Macht konntest du nicht brechen. Siehe hier, was ich habe.“
    Neben dem Käfig erschien nun Sixtina, in ihrer vollen Schönheit, nur sah sie nicht mehr so schemenhaft aus, sondern wesentlich lebendiger. Sie hielt in den Händen ein Herz.
    „Das ist das Herz deiner Freundin. Nun hast du die Wahl“, sagte sie.
    Bevor sie fortfahren konnte, wurde sie von dem schockierten Vinc unterbrochen: „Wenn du ihr Herz hast, dann ist sie tot. Was hat dann das Leben für mich noch einen Sinn?“
    Sie lachte wieder. Sie musste es amüsant finden ihn zu quälen. Ihre Rache an ihrer verschmähten Liebe auszukosten.
    Sie drückte mit beiden Händen das Herz zu. Auf einmal regte sich Vanessa und griff nach ihrer Brust und schrie herzerweichend.
    „Lass sein“, rief Vinc. „Was willst du von mir, wenn du sie am Leben lässt?“
    „Deinen tot. Du wirst mit mir gemeinsam sterben. Sie wird sich in die Weinenden einreihen und mit ihren Tränen um dich, den See bereichern.“
    „Wenn du meinen geliebten Vinc nimmst, dann will auch ich sterben. Dir wird deine Rache nichts nützen“, rief Vanessa.
    „Das denkst du nur. Ich werde ihn quälen und dich opfern. Er wird dich töten“, sagte Sixtina.
    Vinc vermutete eine grausame Tat hinter ihren Worten. Er sollte recht behalten.
    „Wähle eines der Runen. Wir kennen das Ziel, das ihr anstrebt. Ihr wollt die Mächte der Finsternis vernichten. Es wird euch nicht gelingen. Hier endet euere Mission.“ In Sixtinas Worten klang Genugtuung.
    „Was soll das für ein Spiel sein? Ich sehe Vanessa, aber nicht meinen Freund Tom. Wie kann sie hier sein? Sie ist doch in den Graben der Liebe gesprungen. Was für ein seltsames Spiel treibt ihr mit mir?“
    „Eine der fünf Runen ist meine Befreiung. Die anderen unsere Vernichtung“, hörte nun Vinc Xexarus Stimme.
    „Warum soll ich dann eine Rune wählen? Wenn ihr alles habt, dann lasst ihr mich doch nicht am Leben. Wieso solltet ihr das auch? Könnte ich doch noch euren Plan durchkreuzen.“ Vinc war es im Moment egal, ob er durch seine Worte Schwierigkeiten bekam, er wollte nur dieses grausame Spiel so schnell wie möglich beenden.
    „Wir lotsten dich hier nach unten, in meinen Verbannungsort. Niemand kannte bisher diesen geheimen Sitz. Ich baute mir diesen Palast auf, denn meine Verbannung wurde mir von einer Seherin vorausgesagt. Und so sperrte ich mein Gebiet mit einem magischen Gürtel, der nicht zuließ, dass ich ihn verlassen konnte. In diesen Unterwassergewölben setzte ich Magie ein, die mich bei einer Verbannung hierherziehen würde. Daran siehst du meine magische Fähigkeiten, sie übertreffen all das, was andere Magier zusammen können.“
    Er hielt zum Nachdenken kurz inne und sagte dann weiter: „Diese Närrin, Schautin ihr Name, wohnt weit zurückgezogen in den Wäldern von Arganon. Die Ykliten dachten sie könnten sie schützen. Sie und ihre Höhle. Doch gegen unsere Macht und Magie kommen sie nicht an. Ich bekam von Raxodus den Kristall der Spiegelung und so konnte ich das alte Weib täuschen. Ich konnte das Auge an mich nehmen und an einen geheimen Ort bringen, den nicht einmal die dunklen Mächte kennen. So habe ich eine Macht, die mich vor allen Gefahren schützt.“
    Vinc musste

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