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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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genügt, der auf den Leichnam geträufelt wird und der Leichnam wird erweckt. So brauchen sie viele um die Königin zu erwecken. Sie können sie nicht töten, denn dazu muss sie wieder leben und ihr Herz in ihrem Leib sein.“
    Vinc hatte ohne den Jungen zu unterbrechen zugehört. Ihm ging aber etwas anderes noch durch den Sinn, als er an die dunkle Seite dachte. Wenn er den Geisterdolch benutzen konnte, um sich an jeden Ort zu wünschen, warum benutzte er ihn nicht, um auf die dunkle Seite zu gelangen und damit zu der falschen Sistenia?
    Dem Jungen fiel Vinc Nachdenklichkeit auf. Nachdem er sich berichten ließ, was den ihn bedrückte, sagte er: „Verwerfe den Gedanken. Geister haben keine Macht dort. An der Grenze der beiden Gegensätze wird das Geisterdasein außer Kraft gesetzt. Deshalb können uns die dunklen Mächte nur lebendig hinüberholen. Dort, wo sie unsere körperlichen Überreste sammeln, muss noch die helle Seite sein. Die Einzige, die uns retten könnte, wäre die Königin von Arganon.“
    Vinc kam bei den Ausführungen des Jungen ins Grübeln und fragte etwas misstrauisch geworden: „Du bist sehr gut informiert. Woher weißt du das alles?“
    „Vom Seher. Erinnere dich. Er wurde damals getötet und ist jetzt auch ein Geist. Nur darf er nicht hier auf dem Friedhof erscheinen, denn dieses ist nur uns Geisterkindern erlaubt.“
    Jetzt wusste auch Vinc, warum dieser Friedhof von der dunklen Seite so begehrt war.
    „Wo treffe ich diesen Seher?“, wollte er wissen.
    „In der Festung der magischen Zwölf“, so die Antwort des Jungen. Er fuhr weiter fort: „Ich würde dich ja dahin begleiten, aber selbst für mich als Geist ist es ein weit entfernter Ort. Als ich mich dorthin begeben hatte, konnte ich nicht in die Festung, irgendeine Macht hielt mich davon fern. Ich traf mich mit dem Seher außerhalb.“
    „Woher hast du gewusst, dass der Seher auf dieser Festung ist?“ Vinc konnte dem Jungen gegenüber immer noch nicht sein Misstrauen beseitigen.
    „Der Dolch, den ihr mir in das Grab gelegt habt, hatte mir den Weg gezeigt.“
    „Natürlich, der Seher meinte dich und mich. Sagte er etwa ihr statt er?“, fragte Vinc.
    Der Junge überlegte: „Kann sein.“
    „Das ist es. Er meinte uns beide. Du hast ihn durch den Dolch im Grab gefunden und ich dich durch den Geisterdolch. Ohne meinen Dolch hätte ich niemals mit dir sprechen können.“ Vinc überlegte kurz und meinte noch: „Deshalb hat der Dolch vorhin bläulich geleuchtet. Die Magie war noch nicht erloschen.“
    Der Junge verstand zwar nicht, was Vinc damit meinte, aber er fragte nicht weiter.
    Vinc wertete das Schweigen, dass ihm der Junge nichts mehr zu sagen hatte. Doch eine Frage hatte er noch: „Wo haltet ihr euch auf, wenn ihr euch zur Ruhe begebt?“
    „In unserem Körper der Vergangenheit. Wir kehren in ihn am Tag zurück. Die Helligkeit verhindert unser Geisterdasein. Daher kann ich nur jetzt in der Nacht mit dir sprechen.“
    „Aber ich kann auch am Tag ein Geist sein.“
    Der Junge nickte: „Ja, das kannst du. Du bist ja noch am Leben.“
    Der Junge wurde unruhig. Vinc bemerkte es und wusste auch warum. Der Tag graute und damit kam auch die Helligkeit. Er fragte nach dem Namen des Jungen.
    „Ich heiße Serius.“
    Vinc hatte das Gefühl, diesen Namen in irgendeinem Zusammenhang schon einmal gehört zu haben. Wahrscheinlich war dies in einer schon weiter zurückliegenden Zeit, sonst hätte er sich bestimmt an ihn erinnert.
    Die Helligkeit schritt schnell voran, sodass sich Serius ohne noch weitere Fragen beantworten zu können zurückzog.
    Vinc holte sich wieder mit seinem Dolch in die Wirklichkeit zurück. Er schaufelte erneut Erde über den Leichnam, denn unbedeckt wollte er ihn nicht irgendwelchen Tieren überlassen.
    Er überlegte: Warum wurden die Kinder nachts ausgegraben, wenn die Geister ihre Körper verlassen konnten? Doch die Antwort sollte er sehr bald bekommen.
    Er wollte bereits den Dolch gegen sich richten, um sich in die Festung der magischen Zwölf zu wünschen, als er Stimmen vernahm. Er schritt schnell hinter eine breite Grabtafel und duckte sich.
    Etliche Männer schritten auf den Friedhof, bestückt mit Pickel und Schaufel. Er wusste, dass die Kinder am Tag ausgegraben wurden, um ihre Geister im Leichnam mitzubekommen. Nur jemand mit dieser Kenntnis konnte so etwas tun. Wieder fielen ihm die dunkle Seite und ihre Helfer ein. Unter den Männern sah er auch die Athleten, die ihn im Schuppen gefangen nahmen,

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