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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Schwester einen Kuss auf die Wange.
    „Sie ist morgens immer so“, ich verdrehe gequält die Augen, bekomme dann aber trotzdem einen langen zärtlichen Kuss von Heather. „Guten Morgen, meine Schöne“, murmele ich an ihren Lippen.
    „Du hast einen tollen Mann. Wir hatten eine fantastische Nacht“, platzt dann Lilly dazwischen.
    „Das hat man davon, wenn m an seine Schwester ins Haus holt“, mault Heather sie grinsend an.

    „So fröhlich?“, Robert kommt hinzu mit Mary an der Hand.
    „Ja, warum denn nicht?“, lächelt Lilly und gibt ihm einen langen Kuss. Roberts Gesicht ist ganz eingefallen, wenn man es nicht besser wüsste, würde man glatt denken, er wäre derjenige, der krank ist. Er mustert seine Frau besorgt, ich kann ihn so gut verstehen. An seiner Stelle würde ich durchdrehen.

    Nach dem Frühstück entschuldige ich mich kurz, um in die Kanzlei zu fahren. Ich bin sicher, dass es klappt, dass ich mir freinehmen kann, denn Werner fährt bald selbst lange in Urlaub, und somit hab ich auf jeden Fall ein paar freie Tage verdient.
    Ich erkläre ihm kurz die Lage und er sieht mich entsetzt an. „Das ist ja furchtbar“, sagt er nur mit leiche nblassem Gesicht. „Sie ist erst siebenundzwanzig?“
    „Ja . Sie möchte mit ihrer Familie ein bisschen was von Köln und Berlin sehen und ich würde gerne dabei sein. Es wird die letzte Möglichkeit sein.“
    „Wie geht es Heather damit?“, hakt er mitfühlend nach. Man kann Werner sicher einiges vorwerfen, aber wenn es darauf ankommt, ist er von großer Sensibilität.
    „Schlecht“, antworte ich wahrheitsgemäß. „Es ist für uns alle unbegreiflich.“
    „Ich wünsche dir trotzdem schöne Tage. Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an. Wenn etwas ist, rufe ich an“, sagt er direkt.
    „Danke“, ich klopfe ihm auf die Schulter und nehme ein paar Akten mit. So ganz ohne Arbeit werde ich wohl nicht davonkommen, aber ich kann ja auch abends noch ein bisschen was erledigen.

    Als ich zuhause bin, hat Heather Nele schon in die Schule gebracht. Natürlich war meine kleine Tochter traurig, dass sie uns nicht begleiten kann, Lilly hat ihr dann versprochen, sie von der Schule abzuholen.
    Da es für Anfang März ausgesprochen mild ist, fahren wir alle zusammen in die Stadt. Lilly ist ganz begeistert vom Dom, sie ist , im Gegensatz zu Heather, nicht so ablehnend der Kirche gegenüber. Da ihre Kinder auch katholisch erzogen werden, hat sie ganz offenbar weniger Berührungsängste.

    Wir bummeln durch die Einkaufsstraßen, doch Lilly möchte nicht in die Geschäfte hinein.
    „Wozu? Lohnt eh nicht“, sagt sie schulterzuckend, als würde sie über etwas ganz Belangloses sprechen.
    „ Hör auf damit !“, Robert schreit laut auf und sein Gesicht ist schmerzverzerrt. „ Ich hasse deinen verdammten Galgenhumor !“
    „Entschuldige“, Lilly schaut ihn zerknirscht an , sie stellt sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu umarmen. „Tut mir leid, Darling.“
    Robert hebt sie hoch und presst sie fest an sich, ich muss stark mit mir kämpfen, um meine Tränen zurückzuhalten.
    „Schon gut, schon gut“, murmelt er dann schließlich und stellt Lilly behutsam wieder auf den Boden zurück.

    Wie versprochen holen wir alle gemeinsam Nele von der Schule ab, als sie Hausaufgaben macht, legt sich Lilly etwas hin.
    Am Abend beschließen wir alle essen zu gehen und unser Weg führt uns in die Südstadt.
    Es wäre alles so fröhlich und unbeschwert, wenn man nicht ab und zu merken würde, was mit Lilly los ist. Einmal lässt sie ihr Glas fallen, ein anderes Mal wirkt sie völlig fahrig. Wir versuchen alle, das zu überspielen, doch jedem von uns ist wohl mulmig dabei.

    Am nächsten Abend wollen die Frauen mal für sich sein und Heather möchte ihrer Schwester ein paar Kneipen zeigen.
    Also bleiben Robert und ich zuhause, als wir die Kinder im Bett haben, zünde ich den Feuerkorb auf der Terrasse an und wir setzen uns nach draußen.
    „Wie sieht’s aus?“, frage ich ihn vorsichtig und reiche ihm eine Flasche Bier.
    „Ich will hier nicht rumjammern, aber ich könnte die Wände hochgehen“, sagt er leise.
    „Kann ich verstehen .“
    „In drei Wochen hat Katie Geburtstag. Das wird wohl der letzte Geburtstag sein, den Lilly von unseren Mädchen mitbekommt“, er kämpft sichtlich mit den Tränen.
    ‚Hoffentlich erlebt sie den überhaupt’ , denke ich mit mulmigen Gefühl im Bauch.
    „Ich weiß, es hört sich abgedroschen an, aber ihr müsst jetzt einfach jede Minute

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