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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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schreit er wie am Spieß gefühlte 287 Mal hintereinander.
    Meine Frau schickt mir einen hilfesuchenden Blick, doch ich denke gar nicht daran, Ben zu beruhigen. Soll ‚Hedda’ doch wach werden – ich bin es ja auch.

    Bens Gebrüll hat Erfolg. Kurze Zeit später hört man Geräusche aus der obersten Etage und mein Jüngster rast wieder los.
    „Lass ihn, Heather ist doch eh wach“, ich trinke zufrieden meinen Kaffee.
    Nach zehn Minuten steht dann auch ein sehr zerknautschtes, rotgelocktes Geschöpf bei uns im Esszimmer. Ihre Haare sind zu einem wuscheligen Knoten am Hinterkopf zusammengeknäuelt und ihre Augen sind ganz klein.
    ‚Ha!’
    An ihrer Hand hängt Ben, der bewundernd zu ihr aufschaut.
    „Guten Morgen“, murmelt sie sehr leise.
    „Guten Morgen, Heather“, Jessi schaut sie entschuldigend an. „Es tut mir leid, dass Ben Sie geweckt hat .“
    ‚Mir aber nicht’ , lacht es in mir fies.
    „Oh, macht nichts. Er hat es ja lieb gemeint“, lächelt sie ihren kleinen Verehrer an.
    „Hedda muss auch essen“, wiederholt mein kleiner Sohn sein Anliegen und zieht Heather zu ihrem Platz. Er reicht ihr ein Stück Apfel, das Heather auch sofort in ein Segelboot verwandelt. Ich bin erstaunt, wie selbstverständlich die beiden schon miteinander umgehen.
    „Hatten Sie einen schönen Abend?“, ich bin sicher, dass es sie nicht wirklich interessiert, aber ich bin für ihren Smalltalk dankbar – denn MICH interessiert es schon.
    „Ja, danke. Es war sehr schön“, erklärt Heather ihr freundlich. Ihre Stimme klingt ein bisschen rauer als sonst, und sie wirkt noch sehr müde. Ob sie wirklich nichts getrunken hat? Zumindest hatte sie das ja bei ihrer Bewerbung angegeben. Aber verkatert wirkt sie nicht, nur etwas kaputt. Was ja auch kein Wunder ist, wie ich feststellen muss.
    „Ich bin in dem Viertel gewesen, in dem Sie mal gewohnt haben. Und auf den Ringen“, sie schenkt mir ein Lächeln.
    „Ach wirklich?“, ich freue mich und meine schlechte Laune weicht so langsam. „Wo waren Sie denn?“
    Sie nennt mir die Namen einiger Clubs, zwei davon kenne ich noch, die anderen scheinen neu zu sein.
    „Sind Sie mit dem Taxi gekommen?“
    „Ja, es fuhr kein Bus mehr.“
    „Heather, wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber ich möchte nur erwähnen, dass Herrenbesuche hier nicht gestattet sind“, fährt meine Frau dann fort.
    Ich schaue sie entsetzt an. ‚Hat Heather etwa einen Kerl dabei gehabt? Davon hab ich gar nichts mitbekommen! Das hätte ich doch gehört - oder?’
    Mein Puls beschleunigt sich kurz. Das wär’s ja noch! Schleppt hier irgendwelche dubiosen Typen an. Wer weiß, vielleicht räumen die ja dann unser Haus aus , wenn wir alle schlafen?
    Ich will mir auch gar nicht vorstellen, was die dann in ihrem Zimmer so treiben. Schon allein der Gedanke daran, dass Heather hier in unserem Haus Sex haben könnte, gibt mir den Rest. Ich schicke ihr einen bösen Blick und warte mal auf die Antwort.
    „Natürlich, das ist doch selbstverständlich“, Heather ist ungerührt freundlich.
    ‚Also keine Kerle – gut so’ , denke ich zufrieden und atme innerlich ein bisschen auf.
    ‚ Vielleicht war sie ja auch bei einem zuhause? Jetzt ist aber gut! Es geht dich überhaupt nichts an, was Heather in ihrer Freizeit tut!’
    „Dann wäre das ja geklärt “, lächelt meine Frau sie an.
    „Es ist ein schöner Tag, ich glaube, ich gehe gleich mal joggen“, erzählt Heather weiter. „Gibt es eine besonders schöne Laufstrecke? Vielleicht am Fluss entlang?“
    „Mein Mann joggt auch“, sagt Jessica und wendet sich an mich. „Kannst du ihr einen Tipp geben?“
    „Klar“, ich hab e mich wieder gefangen und alle unsittlichen Gedanken schnell weggeschoben. Ich erkläre ihr einen Weg, den ich auch ab und zu jogge.
    Sie bedankt sich freundlich und trinkt nur einen Kaffee, sehr zur Sorge von Ben .
    „Ich hab keinen so großen Hunger“, erklärt sie ihm. „Und ich will gleich Sport machen, da ist es nicht so gut, wenn man vorher was gegessen hat.“

    Sie und Jessica räumen gemeinsam den Tisch ab, dann entschuldigt sich Heather und geht hinauf.
    Ich bin überrascht, als sie kurze Zeit später wieder hinunter kommt, ich hatte eher vermutet, dass sie sich wieder etwas hinlegt.

    Sie will offensichtlich ihren Vorsatz wahr machen und joggen gehen, denn sie ist sehr sportlich gekleidet. In diesen engen Sachen fällt noch mehr auf, was für eine tolle Figur sie hat. Ich bin, was Aussehen angeht, ja sehr verwöhnt

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