Unter dem Schutz des Highlanders
als hätte sie ein Recht auf Eric. Sie deutete ständig an, dass Eric und sie beinahe verlobt gewesen seien. Außerdem schien Catriona vergessen zu haben, dass sie, während Eric und sie sich am Hof aufgehalten hatten, eine entscheidende Rolle bei Williams Angriff gespielt hatte. Je mehr Bethia über die Ereignisse jenes Tages nachdachte, desto schuldiger schien ihr Catriona zu sein; dennoch gab sich diese Frau als völlig unschuldig, so, als wäre jener Vorfall vergessen und als sollte er auch vergessen bleiben. Bethia hatte keine Ahnung, wie man mit einer solchen Frau verfahren sollte.
»Hör mir zu!«, sagte Gisèle. »Wir streiten uns, während das Herz der armen Bethia in Stücke zerrissen wird.«
»Tatsächlich. Ich finde, sie sieht ein wenig verwirrt aus«, flüsterte Maldie.
»Und genauso fühle ich mich auch«, erwiderte Bethia kopfschüttelnd. »Die Dreistigkeit dieser Frau ist mir unbegreiflich. Sie deutet an, dass zwischen Eric und ihr einst mehr als nur körperliches Begehren gewesen sei, dass sie kurz vor einer Verlobung gestanden hätten.« Sie nickte zustimmend, als die beiden anderen Frauen dies heftig verneinten. »Ich weiß, dass es eine Lüge ist. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, könnte sie doch nicht davon ausgehen, dass er mich verlässt. Er und ich wurden von einem Priester getraut. Würde sie sich also wieder nur mir einer Affäre zufriedengeben? Das ergibt alles keinen Sinn. Und dann ist da noch der Vorfall bei Hof.« Bethia erzählte ihnen alles über Catrionas Anteil an Williams Angriff auf sie. »Trotzdem kommt sie, erwartet, dass ich sie willkommen heiße und mich so verhalte, als wäre nichts gewesen.«
»Hast du Eric davon erzählt?«, fragte Maldie.
»Nein, ich habe keinen Beweis. Um ehrlich zu sein, frage ich mich manchmal, warum ich das denke. Dennoch sagt mir mein Instinkt, dass sie daran Anteil hatte.«
»Ja, das glaube ich auch. Du musst um deinen Mann kämpfen, Bethia.«
»Um ihn kämpfen? Habt ihr euch Catriona einmal genau angesehen?« Sie hielt inne und beide Frauen nickten. »Und mich genau angesehen?«
»Was? Ja, diese Hure ist sehr blond und weist viel rundere Formen auf. Sie hat dich außerdem den Händen eines Mörders ausgeliefert, hatte mehr Liebhaber, als sie vermutlich zählen kann, und versucht einen Mann in seinem eigenen Haus und vor den Augen seiner eigenen Frau zum Ehebruch zu verleiten. Mein Bruder ist kein Narr, Bethia. Er sieht hinter ihrem hübschen Gesicht die Fäulnis. Doch, auch wenn du weißt, dass du ihm vertrauen kannst, tust du dir nichts Gutes, wenn du in den Hintergrund trittst und diese Frau machen lässt, was sie will. Was glaubst du, wie das auf Eric wirkt?«
Bethia seufzte. »Wie Desinteresse, ich weiß, und ich will ganz gewiss nicht, dass er das denkt. Trotzdem, ich habe nicht das Bedürfnis, die eifersüchtige zänkische Ehefrau zu spielen.«
»Keiner sagt, dass du das tun sollst«, entgegnete Gisèle. »Non, das wäre sehr schlecht. Du solltest ihm wenigstens deutlich machen, dass du diese Beleidigung nicht restlos ignorierst, und es auch diesem Flittchen deutlich zeigen.«
»Ein Hauch von Eifersucht ist kein Fehler«, warf Maldie ein. »Glaub mir, bei Eric würdest du sie spüren, wenn ein Mann so an deinem Rockzipfel hinge wie Catriona an ihm.«
Bethia erinnerte sich daran, wie Eric sie vor ihrer Hochzeit gedrängt hatte, ihm zu sagen, dass sie sein wäre, und nickte. »Stimmt, Eric kann ein kleines bisschen besitzergreifend sein. Vermutlich schadet es nichts, wenn ich ihm zeige, dass ich es auch sein kann. Und es wird nicht wehtun, wenn ich Catriona wissen lasse, dass ich diesen Unsinn nicht schweigend hinnehme.«
»Vielleicht wäre das jetzt eine günstige Gelegenheit, ihm deine Liebe zu gestehen«, schlug Gisèle vor.
»Wie kommst du denn darauf, dass ich diesen Dummkopf liebe?« Bethia seufzte, als beide Frauen sie empört ansahen. Immerhin hatte sie es Maldie bereits gestanden. »Ihr wollt doch nicht etwa sagen, dass es jeder sehen kann, oder? Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass ich mit einem liebeskranken Gesicht herumlaufe.«
»Nein«, sagte Maldie und klopfte Bethia tröstend und beruhigend auf die Schulter. »Eric sieht es nicht.«
Bethia hielt es für Zeitverschwendung zu bestreiten, dass sie damit ausschließlich Eric gemeint hatte, zumal alle wussten, dass es so war. »Ich finde, es ist ein ungünstiger Zeitpunkt, um über Liebe zu sprechen. Eric könnte denken, dass diese Worte der Eifersucht
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