Unter dem Schutz des Highlanders
bringen, die keinen Verdacht auf ihn lenkt. Männer und Pferde, Junge! Wenn wir schnell losreiten, haben wir vielleicht eine Chance, sie zu retten.«
Wallace donnerte die Befehle, und als die Männer davoneilten, um ihnen Folge zu leisten, wandte er sich zu Bowen um.
»Hoffentlich können wir sie und das Kind zurückbringen, bevor ihr Mann herausfindet, was geschehen ist.«
»Zu spät«, sagte Peter, der auf Bowen zukam und auf den Mann zeigte, der gerade in diesem Moment in den Burghof geritten kam.
11
»Wo ist sie?«, wollte Eric umgehend wissen.
Bowen verzog das Gesicht und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, während er Eric ansah. »Wir glauben, dass dieser Mistkerl William sie entführt hat.«
Eric starrte den Mann an. Er hatte in dem Augenblick, in dem er durch die Tore von Dunnbea geritten war, gespürt, dass etwas nicht stimmte. Peter, Wallace und Bowen hatten geschäftig und mit finsteren Mienen Männer und Pferde im Burghof zusammengeholt. Eric hatte keine Zeit mit Absteigen verschwendet, sondern war sofort zu Bowen geritten.
»James?«, fragte er. Die Angst um Bethia saß ihm wie ein fester Knoten in den Eingeweiden.
»Ja, auch den Jungen.«
»Wie in Gottes Namen schaffte es William, in die Mauern von Dunnbea vorzudringen?«
»Hat er nicht. Das Mädchen war mit dem Jungen ausgeritten, um ein paar Kräuter zu sammeln. Sie hat zwei Männer mitgenommen. Ganz dumm war sie nicht. Na ja, jetzt ist einer dieser Männer tot, und der andere stark verwundet. Peters Frau Grizel weiß nicht so recht, ob er überlebt.« Bowen bestieg das Pferd, das Peter ihm eben gebracht hatte. »Wir wollen hinaus, um sie zu verfolgen. Kommt Ihr mit?«
»Selbstverständlich.«
»Die alte Helda und der arme Dougal haben uns gesagt, wo wir mit der Suche beginnen müssen, das wird uns ein Stück weit helfen«, erklärte Bowen.
Als die Männer aus Dunnbea hinausritten, hielt sich Eric neben Wallace, Bowen und Peter blieben dicht hinter ihnen. »Was hat denn das Mädchen dazu getrieben, die schützenden Mauern von Dunnbea zu verlassen?«, fragte er, als sie ihr Tempo mit dem Betreten des Waldes verlangsamten.
Wallace zuckte die Schultern.
»Ich glaube nicht, dass sie es für ganz sicher gehalten hat hinauszureiten, aber immerhin für sicher genug, um sich mit zwei bewaffneten Männern auf einen kurzen Ausflug zu begeben. Es schien, als hätte sich William zurückgezogen und würde nur noch mittels langer, ermüdender Botschaften sein Recht auf die Vormundschaft über das Kind einklagen. Mein Dummkopf von Onkel und meine ebenso dumme Tante haben dies wirklich in Betracht gezogen, was Bethia mehr erschreckte als die Möglichkeit, William könnte noch immer einen Mord planen.«
»Aber mich erschreckt Letzteres.« Eric warf einen Blick auf Thomas, der nach einer Spur, der sie folgen konnten, suchte. »Ist er gut?«
»Ich denke, der Beste. Ein paar von den unmittelbaren Nachbarn haben sich ihn schon ausgeliehen, wenn eine wichtige Spur zu verfolgen war. Thomas kann bereits an einem geknickten Grashalm einen Anhaltspunkt entdecken.«
»Hoffentlich findet er die Spur schnell. Bethia und James sind schon viel zu lange in Williams Händen.«
Wallace legte die Stirn in Falten. »Glaubt Ihr, dass der Bastard vorhat, sie umzubringen?«
»Oh ja.«
»Das ergibt keinen Sinn. Jedem würde klar sein, dass er es getan hat und warum er es getan hat.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob er den Verstand hat, das zu erkennen, und selbst wenn dem so wäre, besitzt er genug Arroganz, um zu glauben, er könne mit seinen Erklärungen alles vom Tisch fegen und seinen Griff auf Dunncraig festigen.«
»Macht Euch keine Sorgen. Wir werden sie finden.«
»Das hoffe ich. Ich bin gerade einmal zwei Wochen verheiratet und hege nicht den Wunsch, schon Witwer zu werden.«
Beim Aufwachen war sich Bethia zweier Dinge bewusst: Ihre Nase nahm den intensiven Geruch wahr, den Pferde an sich haben, und sie konnte James wimmern hören. Schließlich fing es in ihrem Kopf an zu hämmern, und die Erinnerung an ihre Gefangennahme kehrte in allen Übelkeit erregenden Einzelheiten zurück. Vorsichtig setzte sich Bethia auf und bekämpfte den Brechreiz, der sie überkam. Obwohl sie aufgrund der Kopfschmerzen alles nur verschwommen sah, schaute sie sich nach James um. Ihr Herz machte vor Angst einen Sprung, als sie entdeckte, dass Ian, der brutalere von Williams Söhnen, das Baby vor sich im Sattel sitzen hatte.
»Ah, Ihr seid aufwacht?« William grinste, als
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