Unter dem Schutz des Highlanders
vierschrötiger Mann auftauchte, der dringend sauberer Kleidung und eines Bades bedurfte. »Das gefällt mir nicht«, flüsterte sie und fuhr zusammen, als Catriona sie heftig mit dem Ellbogen anstieß.
»Wir wollten eben gehen, Sir William«, sagte Catriona mit kühler Stimme. »Ich mag es nicht, wenn man mich warten lässt.«
»Ihr solltet es lernen. Geduld kann einem reichen Lohn bescheren. Wo ist das Mädchen?«
»Allein zurückgelassen auf dem Marktplatz, wie ich es versprochen habe. Sie hat ein zartgrünes Kleid an und einen dunkelgrünen Umhang. Kopfputz trägt sie keinen.«
»Wisst Ihr noch, was Ihr zu sagen habt, wenn ihr Mann nach ihr fragt?«
»Ja, dass sie darauf bestand zurückzubleiben, um sich Spitze anzusehen. Was immer Ihr vorhabt zu tun, solltet Ihr so schnell wie möglich tun, denn ich glaube nicht, dass ihn unsere kleine Geschichte lange hinhalten wird. Der Mann bewacht sie scharf.«
»Macht Euch keine Gedanken. Ich werde nur einen oder zwei Augenblicke brauchen.«
Elizabeth zitterte erneut, als der Mann im Dunkeln verschwand. »Jetzt gefällt mir das alles noch weniger.«
»Ich wusste gar nicht, dass Ihr so kleinmütig seid, Elizabeth.«
»Wie habt Ihr diesen Mann ausfindig gemacht?«
»Eine meiner Wachen entdeckte ihn, als er vor der Schenke herumlungerte. Ich weiß seit zwei Tagen, dass er diese kleine Schlampe sucht. Nur wusste ich bis zum vergangenen Abend nicht, was ich mit diesem Wissen anfangen sollte.« Catriona machte sich auf den Weg aus der Gasse hinaus.
Indem sie sich beeilte, sie einzuholen, sagte Elizabeth: »Ich glaube, er will ihr etwas antun.«
»Oh, das hoffe ich.«
»Ich wollte damit sagen: Ich glaube, er will sie töten.«
»So?«
»Ich weiß nicht so recht, ob ich bei einem Mord die Hand im Spiel haben will.«
»Versucht Euch mit der Aussicht zu trösten, dass es vielleicht bald einen Witwer mit gebrochenem Herzen gibt, der des Trostes bedarf.«
Eric las die Nachricht, die Bethia auf seinem Kissen hinterlassen hatte. Es beunruhigte ihn, dass sie mit Catriona und Elizabeth ausgegangen war. Nachdem Bethia sie beleidigt hatte, musste er die Gründe der beiden Frauen hinterfragen, aus denen heraus sie Bethia zu einem Ausflug auf den Markt eingeladen hatten. Das Allerletzte, was sie im Sinn hatten, war eine Freundschaft mit seiner Frau.
Er ermahnte sich, nicht übervorsichtig zu sein. Die beiden würden nur weiterhin versuchen, Bethia Geschichten von früheren Affären zu erzählen und sie vielleicht ein wenig beleidigen. Hätte Bethia geglaubt, mit solchen Schmähungen nicht umgehen zu können, wäre sie nicht mitgegangen. Er hoffte nur, dass sie nichts allzu Intimes verrieten. Eric gefiel die Vorstellung nicht, dass seine Frau genau wusste, was er in den Betten anderer Frauen getrieben hatte.
Er verdrängte diese Bedenken, weil er wenig dagegen unternehmen konnte, und ging zur großen Halle, um am Mittagstisch teilzunehmen. Er hatte gehofft, mit ihr zusammen essen und ihr die guten Neuigkeiten, die er hatte, berichten zu können, aber dafür blieb nach ihrer Rückkehr noch eine Menge Zeit. In dem Augenblick, in dem er die große Halle betrat, vergaß er allerdings jeden Gedanken ans Essen, denn am Tisch saßen die beiden Frauen, mit denen Bethia eigentlich unterwegs sein sollte.
Während er sich um Gelassenheit bemühte und versuchte plötzliche düstere Vorahnungen beiseitezuschieben, ging er zu dem Platz, an dem Elizabeth und Catriona saßen und mit zwei jungen Höflingen schäkerten.
»Myladies«, murmelte er in die Runde, wobei er die Männer mit einem Kopfnicken begrüßte, »ist meine Gattin nicht bei Ihnen?«
»Nein, warum, sollte sie das denn sein?«, fragte Lady Catriona.
»Sie hat mir eine Nachricht hinterlassen, in der stand, dass sie mit Euch zum Markt gehen würde.«
»Ach so, ja, das hat sie getan, aber sie ist nicht mit uns zurückgekehrt.«
»Und warum nicht?«
»Sie konnte sich nicht entscheiden, welche Bänder sie kaufen wollte. Stimmt das nicht, Elizabeth?«
Elizabeth nickte und murmelte: »Ja, aber sie hat nach Spitze gesucht.«
»Ihr seid nicht bei Ihr geblieben, bis sie fertig war?«, wollte Eric wissen.
»Nein, war das denn notwendig?«, erwiderte Catriona. »Sie bestand darauf, dass wir unseres Weges gingen, und sagte, sie werde sich uns bald wieder anschließen. Sie muss auf Eurem Gemach sein.«
»Nein, daher komme ich gerade.«
»Dann, fürchte ich, kann ich Euch nicht sagen, wo sie ist.«
Es war nicht leicht, aber Eric
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