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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Gleiche auch noch mit deinem anderen Bein.« Er sah zu Pitt hinüber und ließ die Peitschenschnur fliegen. »Gleiches gilt auch für dich.«
    Die Schnur zuckte gegen Pitts Bein. Ebenso wie Giordino ignorierte auch er den stechenden Schmerz und starrte Johansson mit nackter Mordlust an. Diesmal bremste Giordino mit einem leichten Rippenstoß ihn, und die Männer entfernten sich mit ihren Erzloren, während sich Johansson die nächste Gruppe Arbeiter vorknöpfte.
    »Weh mir und meiner aufsässigen Art«, sagte Giordino halblaut.
    »Ich habe einige Ideen, was ich am liebsten mit der Peitsche täte«, sagte Pitt.
    »Ich auch, Bruder, ich auch.«
    Sie entleerten ihre Karren neben der Gesteinsmühle, kehrten zum Kai zurück und versuchten, sich bei dieser Gelegenheit einen Überblick über die Aufteilung des Lagers zu verschaffen. Vier lange, niedrige überdachte Gebäude hinter der Gesteinsmühle beherbergten die Auswaschungs- und die Scheideanlagen. Dahinter, durch das Urwalddickicht nur undeutlich zu erkennen, erhob sich das Gebäude mit den Quartieren für die Wachen und die Facharbeiter der Anlage. Das Haus der Gefangenen stand am gegenüberliegenden Ende des Mühlengebäudes. Es war ein Bau mit offenen Wänden und einem Essbereich an dem einen Ende, umgeben von einer drei Meter hohen Mauer mit einer Stacheldrahtkrone. Tiefer im Urwald versteckt und weit außerhalb der weißen Linien erzeugte eine kleine Generatorstation den elektrischen Strom für die gesamte Anlage.
    Die Gefangenen schufteten bis zum Einsetzen der Dunkelheit und standen zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor dem Zusammenbruch. Während er seine leere Erzlore zurückbrachte, hörte Pitt vom Kai einen lauten Schrei. Einer von Plugrads Männern war gestolpert, als er eine Schaufel zu den Arbeitsgeräten zurücklegen wollte, und im Sturz der weißen Linie zu nahe gekommen. Ein elektrischer Schlag schüttelte seinen Körper durch, ehe er sich noch in eine sichere Entfernung rollen konnte. Er zitterte am ganzen Körper, während sein Herz raste – doch er überlebte den Stromschlag als lebende Warnung für die anderen.
    Pitt und Giordino schlurften in den Kantinenbereich des Lagers, während es zu regnen begann und das mit Palmblättern gedeckte Dach an allen möglichen und unmöglichen Stellen leckte. Sie erhielten ein Stück Brot und einen Teller wässrige Suppe, die sie zu einem Tisch in der Nähe trugen. Zwei abgemagerte Männer leisteten ihnen dort Gesellschaft.
    »Ich heiße Maguire, und das ist mein Freund Brown«, stellte sich einer der Männer mit neuseeländischem Akzent vor. Er hatte hellblondes Haar und einen strähnigen Bart. »Wir sind mit der Gretchen gefahren. Kommen Sie von der Labrador ?«
    »Ja. Als wir an Bord gingen, hörte sie allerdings noch auf den Namen Adelaide .« Pitt stellte sich und Giordino vor.
    »War das erste Mal, dass ich hier ein entführtes Schiff gesehen habe«, sagte Maguire. »Gewöhnlich stehlen sie die Ladung auf See und versenken das Schiff. Jedenfalls haben sie es vor Tahiti genauso mit der Gretchen gemacht. Knipsten uns mit ihrer Mikrowellenwaffe aus und haben dann das Kommando übernommen, ehe wir wussten, wie uns geschah.«
    »War es so ein Ding mit einer großen rechteckigen Schüssel?«, fragte Pitt.
    »Ja. Wissen Sie, was das ist?«
    »Wir vermuten, dass es eine Variante eines Geräts ist, das von der Army benutzt wird und Anti Denial System heißt oder kurz ADS .«
    »Ein ziemlich hässliches Ding, egal, wie man es nennt.«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte Giordino.
    »Etwa zwei Monate. Sie sind die zweite Mannschaft, die ich ankommen sah. Unser Verein ist erheblich zusammengeschrumpft, da die Schwundquote hier sehr hoch ist«, sagte er mit leiser Stimme. »Trinken Sie nur genug Wasser, und alles ist okay. Wenigstens damit halten sie uns nicht zu kurz.« Er tupfte die Reste seiner Suppe mit einem harten Stück Brot auf.
    »Entschuldigen Sie unsere Unwissenheit«, sagte Pitt, »aber wo genau sind wir hier eigentlich?«
    Maguire lachte. »Das ist immer die erste Frage. Sie befinden sich im heißen, regnerischen, verdammten Urwald von Panama. Wo genau in Panama, das kann ich allerdings nicht sagen.«
    »Maguire hat sich mit einem der Wächter angefreundet«, erklärte Brown. »Offensichtlich nehmen sie, wenn sie Urlaub haben, regelmäßig ein Boot nach Colón, daher befinden wir uns wohl auf der Atlantikseite.«
    Maguire nickte. »Einige von den Jungs meinen, wir sind in der Kanalzone, aber das

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