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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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ein Darlehen aufgenommen und dabei seinen Anteil am Cranbourne als Sicherheit angegeben. Es sieht so aus, als ob er das Geld gebraucht hätte, um dieses neue Stück von Amery zu produzieren, da seine Mittel in laufenden Theaterproduktionen steckten. Zumindest ist das die Geschichte, die er meinen Freunden in der City erzählt hat. Sie haben ihm seinen Kredit beschafft. Er gilt als sehr solide. Darf man fragen, warum du das wissen wolltest?»
    «Ach, du weißt doch, wie das ist. Seine Ehefrau ist ermordet worden, und man entwickelt einen gargantuanischen Appetit auf alles, was mit dem Ehemann zusammenhängt.»
    «Das ist wirklich eine üble Sache. Ich kann mir nicht helfen, der Mensch tut mir leid. Und die Lady: einfach verehrungswürdig. Ich bin sicher, daß es hier eher um Liebe als ums Geld geht, Wimsey.»
    «Oh, das eine läßt sich manchmal schwer vom anderen trennen», meinte Wimsey.
    «Hm. Wahrscheinlich hast du recht. Ist beides natürlich sehr wichtig. Das vermischt sich alles schon sehr, wenn man verheiratet ist.»
    «Alles in Ordnung bei dir und Rachel?» Wimsey musterte aufmerksam seinen Freund.
    «Könnte nicht besser sein, danke. Ich hing nur gerade beklagenswerten Gedanken über Schulgeld, Mitgiften und solche Dinge nach. Das kommt mit der Zeit auch auf dich noch zu. Ich habe dich immer für einen Junggesellen vor dem Herrn gehalten. Ich hätte darauf gewettet, daß du auf ewig Tisch und Bett getrennt halten würdest. Tja, und nun sieh dir nur an, wo du gelandet bist …»
    «Na, du kannst Harriet jedenfalls jederzeit zum Lunch ausführen, will sagen, ihr Einverständnis vorausgesetzt. Nach dem, was ich gehört habe, scheint sie die Unterhaltung mit dir sehr genossen zu haben.»
    «Das freut mich richtig zu hören. Schräge Sache, wirklich, mit einer Frau zu reden, die Grips hat. Ich war mir nicht sicher, was ich sagen sollte.»
    «Rede einfach genauso mit ihr wie mit einem Mann», riet ihm Wimsey. «Entschuldige, wenn ich mich jetzt davonstehlen muß. Man erwartet mich bei Scotland Yard.»
    «Gut, daß du hier bist, Peter», begrüßte ihn Charles Parker.
    «Du erinnerst dich doch an diesen Vorschlag von Harwell, der uns so vage vorkam, daß es sich bei dem mysteriösen Dinnergast um Chapparelle gehandelt haben könnte?»
    «Dieser Verdacht, der sich auf nichts gründete als auf die Art, wie er sie angesehen hat? Ja, ich erinnere mich. Mir kam schon in den Sinn, daß er den Mann ja schließlich dafür bezahlt hat, seine Frau anzuschauen.»
    «Na, jedenfalls weißt du doch, wie sklavisch sich Polizisten an die Routine halten. Ich habe also jemand zu ihm hingeschickt, um nachzufragen, wo er an diesem Abend war …»
    «Woanders, hat er gesagt, nehme ich an?»
    «Ja. Aber er will uns nicht sagen, wo.»
    «Hat man ihm erklärt, wie wichtig es sein könnte?»
    «Selbstredend. Er sagt, es sei eine Frage der Ehre. Ich habe ihn in den Yard bringen lassen, um ihn einzuschüchtern, aber ich hätte genausogut versuchen können, eine Backsteinwand einzuschüchtern. Würde es dir etwas ausmachen, einmal bei ihm anzuklopfen?»
    «Ich kann es versuchen, Charles. Aber warum sollte ich mehr ausrichten als du?»
    «Ach, weißt du, Ehre, Peter. Das ist doch eher deine Kragenweite als meine.»

    Durch die Mithilfe seines Kochs gelang es, Chapparelle im Garrick ausfindig zu machen. Er bot Wimsey einen Drink an, und sie ließen sich in einer Ecke des Rauchsalons nieder. Hinter Chapparelles Sessel hing ein riesiges Portrait des kostümierten David Garrick, das die leicht übertriebenene Aufmachung des Franzosen in den Schatten stellte: seine zu kunstvolle Krawatte, seine auffälligen Jackenknöpfe, die Gamaschen und die Schuhe aus Schlangenleder.
    «Es hat keinen Sinn, mich zu fragen, Lord Peter», erklärte er. «Es war zwecklos, daß mich der Polizist gefragt hat, und Ihr Besuch – wie sagt man bei Ihnen? Mann gegen Mann? – ist ebenso zwecklos.»
    «Ihnen ist aber bewußt, daß es sich hier um eine ernste Angelegenheit handelt», sagte Wimsey. «Ich habe keinerlei Grund zu der Annahme, daß Sie irgend etwas mit dem Tod von Mrs. Harwell zu tun haben, aber wenn Sie nicht sagen, wo Sie gewesen sind, dann muß die Polizei entscheiden, ob sie Anklage wegen Mordes gegen Sie erhebt oder nur wegen Behinderung ihrer Arbeit. Verglichen mit den Problemen, die Ihnen daraus entstehen, kann doch das Eingeständnis, an einem Ort gewesen zu sein, wo Sie nicht hätten sein sollen, nur …»
    «Was mir passiert, wenn ich es Ihnen

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