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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Minuten in die Bibliothek kommen.»
    «Sehr wohl, Mylord.»
    «Oh, und kommen Sie doch bitte auch, Bunter. Wir halten Kriegsrat.»
    Peter legte Hut und Mantel ab und eilte die Treppe hinauf, um Harriet zu suchen. Er fand sie bereits in der Bibliothek, wo sie mit fast heiterer Gelassenheit Markhams Handbuch der forensischen Medizin studierte.
    «Du wirst deine angenehme Beschäftigung gleich unterbrechen müssen. Es brechen Neuigkeiten herein», kündigte er ihr an. «Bereite dich und begegne deinem Schicksal. Nun ja, vielleicht weniger deinem als dem von jemand anders. Und Charles ist auch hier.»
    «Wie schön, dich zu sehen, Charles.»
    Peter übergab Charles die beiden Berichte von Mango.
    «Glaubst du, daß Mango etwas Aufschlußreiches entdeckt hat?» fragte Harriet, die von Peters plötzlichem Eifer angesteckt war.
    «Ich glaube, daß sie die Identität der Person aufgedeckt hat, mit der Rosamund Harwell zu speisen vorhatte», erklärte Peter. «Den Joker in unserem Spiel. Die Person, wer auch immer es ist, die Claude Amery als Hauptverdächtigen ablöst. Wir werden sehen. Ah, es naht die siegreiche Heldin. Kommen Sie herein, Mango, setzen Sie sich. Das ist Chief Inspector Parker. Er leitet die Ermittlungen. Ich habe ihm Ihre Briefe gezeigt.»
    «Ich würde lieber stehenbleiben, Mylord, wenn ich darf», sagte Mango sittsam.
    «Ganz, wie Sie wünschen», sagte Peter. «Also, dann erzählen Sie uns alles, was Sie herausgefunden haben.»
    «Nun, Mylord, Mylady, Chief Inspector, Mr. Bunter, es war gar nicht so einfach. Ich war fest entschlossen, den Brief von Mary direkt zu erhalten und mich auf keine Vereinbarung einzulassen, daß Rose ihn mir vielleicht übergeben würde. Es mag sein, daß ich Rose damit unrecht getan habe, aber mir schien, daß dieser Brief ihr sehr lästig war. Denn es war nur dieser Brief, der Mary solche Angst davor machte, ihre Vereinbarung mit Rose einzuhalten und sie nicht zu verraten. Ohne den Brief wäre alles nur ein kleines Komplott zweier Mädchen, um der einen von ihnen einen ungestörten Abend zu bescheren. Mit dem Brief aber – und Rose hatte Mary ja schon einmal gesagt, sie solle ihn vernichten … Jedenfalls ist es mir gelungen, Rose auszuschalten. Ich konnte aus den beiden herauslocken, was für Pläne sie für den nächsten Morgen, also heute morgen, hatten. Rose mußte bei ihrem Vater bleiben, während ihre Mutter einkaufen war, und Mary hatte versprochen zu bügeln.
    Also bin ich heute früh einfach bei Mary vorbeigegangen, und in dem Moment, wo sie mit mir allein war und das wach same Auge von Rose nicht auf ihr ruhte, rannte sie sofort nach oben und holte den Brief für mich. ‹Sie können sich nicht vorstellen, was für ein Stein mir vom Herzen fällt, den Brief endlich loszuwerden›, hat sie zu mir gesagt. ‹Es war ja so furchtbar, Miss Mango, schon seit ich ihn das erste Mal zu sehen gekriegt habe.›»
    «Wir kommen um vor Spannung, Mango», bemerkte Lord Peter. «An wen ist er adressiert?»
    «Sehen Sie selbst, Mylord», sagte Mango, faßte in ihre Handtasche und zog einen kleinen Umschlag hervor, den sie Lord Peter aushändigte.
    Er hielt ihn so, daß alle ihn sehen konnten. Er war aus fliederfarbenem Papier und überdeutlich adressiert:
    «Herrn Laurence Harwell».
    In der Bibliothek herrschte Stille. Dann nahm Peter den Brieföffner und schob ihn auf der Rückseite des Umschlags zwischen das Papier, und es gelang ihm, den Brief zu öffnen, ohne den Umschlag zu beschädigen.
    «Bunter, Handschuhe», sagte er.
    Bunter brachte ihm ein Paar leichte Wildlederhandschuhe, die er sich überzog. Dann löste er das Blatt Papier aus dem Umschlag und faltete es auf dem Tisch auseinander. Die vier beugten sich darüber und lasen.

    Laurence, Liebster,
    Ich vermisse dich furchtbar. Komm doch heute zum Abendessen her, und morgen früh fahren wir zusammen wieder nach Hause.
    Deine Rose der Welt
    Rosamund
    «Wißt ihr», begann Peter, «wenn es dieses verdammte Alibi nicht gäbe, dann könnte ich euch genau sagen, was passiert ist. Aber ganz genau. Mord wäre das dann wahrscheinlich nicht, was meinst du, Charles? Eher Totschlag, wie dieser Fall, den Harriet neulich aus der Times ausgegraben hat. Schließlich hat der arme Hund seinen Brief ja nie erhalten. Laßt es uns einmal durchspielen: Er kam ganz überraschend unten in Hampton an, fand seine Frau in ihrem hübschen weißen Kleid vor, und der Tisch war für zwei gedeckt …»
    Harriet und Mango wechselten einen Blick. Bei

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