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Urmel spielt im Schloß

Urmel spielt im Schloß

Titel: Urmel spielt im Schloß
Autoren: Max Kruse
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wiederkommen!»
    «Es kommt ja
wieder!» antwortete der Professor. Er entzündete im Arbeitszimmer eine Kerze,
und die Tiere traten ein. «Babu müßte auch in die Höhle», sagte Tim
Tintenklecks. «Er war schließlich im Zoo von Pumpolon, und ich habe das Gefühl,
es wäre nicht gut, wenn er hier gesehen würde. Womöglich muß er dann wieder
zurück. Es ist besser, niemand weiß, wo er ist!»
    Der
Professor nickte. Aber Babu widersprach: «In die Höhle will ich nicht!»
    «Du darfst
dort auf Urmels Matratze schlafen!» sagte Tim Tintenklecks.
    «Und wir
besuchen dich, tschum spielen!» sagte Wawa.
    «In der
Höhle ist es wunderpfön!» meinte Ping Pinguin ohne rechte Überzeugung.
    Babu ließ
sich überreden, er wollte auf keinen Fall in den Zoo zurück.
    «Tja—»,
meinte der Professor. «Helft mir jetzt nachdenken: Was muß geschehen, damit
alles ganz gewöhnlich aussieht?»
    «Das Pfild
über dem Pfulzimmer ‹Tier-Sprechpfule› muß fort!» sagte Ping Pinguin. Er war
auf des Professors Bett gehüpft, damit er ein wenig größer wirkte. Wawa
kletterte ebenfalls empor.
    «Der Eingang
tschur Höhle muß auch tschugemacht werden», zischte er, «mit Ästen und Laub.
Sonst läuft König Pumponells Printschessin plötschlich genauso rein, wie ich
damals reingelaufen bin!»
    «Ich mache
das!» versprach Tim Tintenklecks. «Außerdem schlage ich vor, daß Schusch, Wawa
und Ping Pinguin auch in die Höhle ziehen!»
    «Warum
nennst du Pfupf zuerst? Nach dem ABC kommt mein Name vorher!» sagte Ping
Pinguin.
    «Schön, daß
du das Alphabet so gut kannst!» meinte Tim Tintenklecks. «Jedenfalls wäre es am
besten, ihr wäret in der Höhle — oder stumm wie Fische!»
    «Fipfe sind
nicht stumm!» sagte Ping Pinguin. «Aber wir können stumm sein — oh, ich sage
keinen Pieps, wenn ich nicht will!»
    «Ganz
verwaist von Tieren sollte die Insel nicht sein, das wirkt verdächtig», meinte
der Professor. «Nur reden dürft ihr nicht!»
    «Ehrenwort!»
sagte Wawa. «Ich stoltschiere nur still vor dem Besuch herum und renne
ängstlich in die Büsche und benehme mich wie ein entsetschlich scheues Tier!»
    «Übertreib
nur nicht!» bat der Professor. «Es muß alles ganz natürlich sein!»
    «Ich bin
gantsch natürlich scheu!» versprach Wawa. «Ich hab’ doch schon Erfahrungen als
Verräter!»
    «Na ja»,
meinte Ping Pinguin. «Aber gerade ein Verräter sollst du ja nicht sein!»
    Wawa
verstand den Unterschied nicht gleich.
    Tim
Tintenklecks sagte: «Ich habe mir überlegt, ob die Tiere nicht eine Sprache
sprechen könnten, die nur aus ihren Sprachfehlern besteht. Da man nämlich doch
davon gehört hat, daß du versuchst, den Tieren das Sprechen beizubringen, wäre
es vielleicht peinlich, wenn Zwengelmann erführe, daß sie gar nichts können.
Eine halbe Wahrheit ist manchmal besser als eine ganze Lüge. Es entstünde so
ein Kauderwelsch, das bestimmt niemand versteht...»
    «Wie soll
das klingen?»
    «Im
Augenblick fällt mir nichts Rechtes ein, das ist ja meistens so. Wartet mal,
zum Beispiel: Wärrr pfauön tschum Blockhausfönstörrrr hönaus und tschündön dö
Körrrzön an!»
    «Ach sage
hänaus, nächt hönaus!» verbesserte Schusch.
    «Aber
Seele-Fant sagt hönaus!»
    «Seele-Fant
äst aber nächt här!»
    «Oh, das
wird ein unmögliches Durcheinander. Nein, stumm ist besser. Wenn ihr euch
unbedingt etwas sagen wollt, dann tut es in der Krabbenzeichensprache!»
    «Tscheichensprache
kann ich nicht!» sagte Wawa. «Ich habe keine Tschangen, Arme oder nutschlose
Flügel!»
    «Meine
Flügel sind nicht so nutzlos, daß ich dir nicht eine Ohrfeige geben könnte!»
Ping Pinguin fühlte sich herabgesetzt.
    «Verschiebt
euren kleinen Streit auf später!» bat der Professor. «Ich glaube, wir sind uns
einig. Laßt euch möglichst wenig sehen, und vor allem keinen Mucks, keinen
Laut!»
    «Gut, dann
wollen wir heute aber noch einmal ordentlich Krach machen, wenn wir so lange
still sein müssen!» rief Wawa. «Ich schlage vor, wir spielen:
Kehle-heiser-Schreien!»
    «Ich schlage
vor, ihr spielt: Still-sein-Üben!» bat der Professor. «Und einer sollte zu
Seele-Fant schwimmen und ihm sagen, daß er nicht singen darf — und auch nicht
mit Naftaline sprechen, wenn sie ihn etwa draußen besuchen sollte. Man kann ja
nie wissen!»
    «Das mache
ich!» versprach Ping Pinguin. «Dann kann ich heute nacht noch einmal mit ihm
zusammen singen. Das pföne neue Lied von Wutz, das er so gern hat. Es paßt
gerade so besonders gut, weil sie
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