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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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man Strigoi zurückverwandelte .... Nun, das zählte offenbar alles überhaupt nicht. Einzig Lissa, die den Pflock geschwungen hatte, war anscheinend von Bedeutung. Und jetzt verehrte Dimitri sie als eine Art engelsgleicher Göttin, als eine, der er einen archaischen, ritterlichen Schwur geleistet hatte, ihr zu dienen.
    „Vergiss es“, sagte ich. „Ich bleibe nicht hier.“
    Mit drei Schritten war ich an der Tür und brachte es fertig, die Kette zu lösen, aber binnen Sekunden war Dimitri von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte mich gegen die Wand geworfen. Wirklich, das war eine ziemlich lange Reaktionszeit. Ich hätte nämlich erwartet, dass er mich aufhielte, bevor ich auch nur zwei Schritte gemacht hatte.
    „Du wirst aber hierbleiben“, erklärte er gelassen, während er mich an den Handgelenken festhielt. „Ob es dir nun gefällt oder nicht.“
    Na ja, einige Alternativen hatte ich schon. Natürlich konnte ich bleiben. Ich konnte in diesem Motel tagelang – sogar monatelang – herumhängen, bis Lissa meinen Namen reingewaschen hatte. Wobei das voraussetzte, dass Lissa meinen Namen überhaupt reinwaschen konnte und ich mir von dem Imbiss im IMBISS keine Lebensmittelvergiftung zuzog. Das war die sicherste Variante. Und für mich die langweiligste.
    Eine weitere Möglichkeit wäre, mich an Dimitri vorbeizukämpfen. Das war allerdings weder ungefährlich noch einfach. Es wäre außerdem eine besondere Herausforderung, weil ich versuchen müsste, so zu kämpfen, dass ich einerseits fliehen könnte, ihn andererseits jedoch nicht umbrachte. Oder dass keiner von uns beiden ernsthafte Verletzungen erlitte.
    Oder ich konnte alle Vorsicht in den Wind schlagen und mich nicht zurückhalten. Verdammt, der Mann hatte bei Hofe gegen Strigoi und die Hälfte der Wächter gekämpft. Er würde mit allem fertig werden, was ich zu bieten hatte. Und in St. Vladimir waren wir schon ziemlich rau miteinander umgesprungen. Wäre mein Bestes für eine Flucht genug? Es war an der Zeit, es herauszufinden.
    Ich rammte ihm ein Knie in den Magen, womit er offensichtlich nicht gerechnet hatte. Seine Augen weiteten sich vor Schreck – und auch ein wenig vor Schmerz –, was mir die Chance eröffnete, mich aus seinem Griff zu winden. Diese Schrecksekunde war gerade lange genug, um den Riegel der Tür zurückzureißen. Bevor ich nach dem Knauf greifen konnte, hatte Dimitri mich aber schon wieder gepackt. Er hielt mich eisern fest und schleuderte mich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett. Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich, sodass ich mich nicht mehr bewegen und auch keine überraschenden Tritte anbringen konnte. Das war bei Kämpfen immer mein größtes Problem: Gegner – im Allgemeinen Männer – mit mehr Kraft und Gewicht. Meine Schnelligkeit gehörte in diesen Situationen zu meinen größten Vorteilen, aber da ich festgehalten wurde, konnte ich mich nicht wegducken und ausweichen. Trotzdem kämpfte jeder Teil von mir, sodass Dimitri alle Mühe hatte, mich unten zu halten.
    „Hör auf damit“, sagte er mir ins Ohr, wobei seine Lippen es beinahe berührten. „Sei ausnahmsweise einmal vernünftig! Du kommst nicht an mir vorbei.“
    Sein Körper fühlte sich warm und stark auf meinem an, und ich versprach meinem Körper für später eine strenge Strafpredigt. Hör auf damit, dachte ich. Konzentrier dich darauf, wie du hier rauskommst, und nicht, wie er sich anfühlt.
    „Nicht ich bin diejenige, die unvernünftig ist“, knurrte ich und versuchte, ihm das Gesicht zuzuwenden. „Du bist derjenige, der sich in irgendwelche noblen und völlig sinnlosen Versprechungen verstrickt hat. Und ich weiß, dass dir Untätigkeit genauso wenig gefällt wie mir. Hilf mir also! Hilf mir, den Mörder zu finden und etwas Nützliches zu tun.“ Ich wehrte mich nicht mehr länger und tat so, als habe mich unser Streit abgelenkt.
    „Es gefällt mir nicht herumzusitzen, aber es gefällt mir auch nicht, mich kopfüber in eine unmögliche Situation zu stürzen!“
    „Unmögliche Situationen sind aber unsere Spezialität“, bemerkte ich. In der Zwischenzeit versuchte ich abzuschätzen, wie fest sein Griff war. Er hatte seine Muskeln zwar nicht entspannt, aber ich hoffte, dass ihn das Gespräch vielleicht ablenkte. Normalerweise war Dimitri zu gut, um in seiner Konzentration nachzulassen. Aber ich wusste, dass er jetzt müde war. Und vielleicht, nur vielleicht, wäre er ein klein wenig unvorsichtig, da ja ich seine Gegnerin war – und kein

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