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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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vom Leib halten können, bis Vanzir gekommen war.
    Und wenn Chase mich tatsächlich hierherbeschworen hatte, was zum Geier entwickelte er da für Fähigkeiten? Der winzige Schuss Elfenblut konnte einige der Veränderungen an ihm nicht erklären. Andererseits hatten Menschen ihre eigene, andere Art von Magie, und wir wussten praktisch nichts über den Rest von Chases Familie.
    Ich starrte lange in den nebligen Himmel der Traumzeit hinauf, bis ich spürte, wie ich mich auflöste. Das Nächste, was mir bewusst wurde, war der Sonnenuntergang – Zeit zum Aufstehen. Ich schlüpfte aus dem Bett und zog mich an, um mich wieder einmal meiner ewigen Nacht zu stellen.

[home]
    Kapitel 12
    A ls ich die Küche betrat, war es eigenartig still im Haus. Wenn ich aufstand, waren eigentlich immer Leute in der Küche, die kochten, aßen oder diskutierten.
    Besorgt ging ich ins Wohnzimmer und suchte nach Hinweisen darauf, was hier los sein mochte. Auch im Wohnzimmer völlige Stille. Wo zum Teufel waren meine Schwestern? Die Jungs? Iris, Maggie und Hanna?
    Ein Blick in den Salon zeigte mir, dass sich auch dort niemand befand. »Was …?« Ich rannte die Treppe ganz hinauf und spähte in Delilahs Zimmer. Nichts. Als ich langsam wieder hinunterstieg, hörte ich im ersten Stock ein Geräusch aus Camilles Arbeitszimmer. Rasch öffnete ich die Tür. Niemand war da, das Geräusch kam vom Flüsterspiegel.
    Ich setzte mich davor und sprach das Passwort. Der Spiegel schimmerte, und anstelle des leeren Zimmers – ich war in Spiegeln ja nicht zu sehen – erschien Trenyths Bild darin.
    »Wer ist da? Menolly, bist du das?« Er starrte mit zusammengekniffenen Augen in seinen Spiegel.
    Ich nickte. »Ja, ich bin’s. Tut mir leid, das ganze Haus ist leer, und ich habe keine Ahnung, wo alle hin sind. Ich habe schon überall nach ihnen gesucht. Was ist los?«
    Er räusperte sich. »Quall und die anderen sind mit einer Karawane unterwegs nach Rhellah. Sie waren gerade rechtzeitig in Ceredrea angekommen, um sich ihr noch anzuschließen. In ein paar Wochen müssten sie Rhellah erreichen. Ich wollte euch nur auf dem Laufenden halten.«
    Ich musterte sein Gesicht. Da niemand da war, der mich zum Schweigen bringen konnte, beschloss ich, einige undiplomatische Fragen loszuwerden, die mich beschäftigten. »Sag mir die Wahrheit. Können wir Quall vertrauen? Ich weiß, was du in der offiziellen Besprechung gesagt hast, aber wir müssen deine wahre Meinung hören.«
    Trenyth blickte sich über die Schulter um und wandte sich dann wieder dem Spiegel zu. »Traut ihm nicht, wenn ihr mit ihm allein seid. Er ist grausam und rachsüchtig, und er weidet sich an den Schmerzen anderer. Aber er steht wirklich auf unserer Seite. Er trachtet seinem Vater nach dem Leben und hat den besten Grund auf der Welt, Königin Asteria zu unterstützen – er verdankt ihr sein Leben, und sie hat dafür gesorgt, dass ihm das von klein auf bewusst war. Mehr kann ich dir jetzt nicht sagen.«
    Ich nickte. »Wir haben hier drüben Schwierigkeiten. Und wir wissen nicht, ob sie alle zusammenhängen oder nicht.« Doch ehe ich ihm erzählen konnte, was geschehen war, blickte er sich wieder hastig um.
    »Ich werde gerufen. Ihre Majestät braucht mich. Wir sprechen uns bald wieder, Menolly.« Und damit wurde der Spiegel schlagartig dunkel.
    Ich starrte ihn an und sah nur Camilles Arbeitszimmer darin gespiegelt. Also machte ich mich wieder auf die Suche nach den anderen. Ich sauste die Treppe hinunter und lief noch einmal durch das ganze Haus, aber es war absolut niemand da.
    Ernsthaft besorgt ging ich hinaus vor die Tür. Die meisten Autos standen in der Einfahrt, und jetzt hörte ich Lärm aus dem Garten. Ich rannte ums Haus herum und machte mich bereit für einen Kampf, doch als ich hinten ankam, blieb ich stehen. Ein Wohnwagen stand hinter dem Haus. Iris’ und Bruces vorübergehendes Zuhause war angekommen!
    Smoky, Trillian und Vanzir schlossen alle möglichen Leitungen und Kabel an, und die Tür war offen. Ich blieb neben Vanzir stehen, der gerade etwas installierte, was wie ein improvisiertes Internet-Kabel aussah.
    »Ihr hättet mir ruhig eine Nachricht in der Küche hinterlassen können. Ich habe schon befürchtet, ihr wärt alle entführt worden oder es sei sonst irgendetwas Schreckliches passiert.«
    »Ach, wir wussten, dass du schon darauf kommen würdest.« Er legte den Schraubenschlüssel weg, stand auf und streckte den Rücken. »Du bist also gut aus der Traumzeit nach Hause

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