Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
Grunde genommen ist es illegal, damit wir
die Rechte von Zöglingen schützen können.« Alexis schüttelte den Kopf. »Heilige
Scheiße! Ich kann mir nicht erklären, warum ausgerechnet Seamus so etwas tun
sollte!«
»Es macht
abhängig? Wirklich? Ich bin von Seamus abhängig?« Dieses Gefühl war nicht
Liebe, sondern eine Form der chemischen Abhängigkeit? Cara war am ganzen Körper
heiß, in ihrem Magen brodelte es, und Panik machte sich in ihr breit. »Du
meinst, ich bin wie Kyle? Muss ich einen Entzug machen?«
»Ich halte das
für keinen guten Vergleich«, meinte Alexis rasch. »Er ist körperlich abhängig
von Drogen. Ich glaube, das, was du tust, ist eher eine Verbindung von extremem
Vergnügen mit dem Trinken.«
»Oh, das klingt
doch gleich viel besser«, brachte Cara mühsam hervor. Sie war platt, fühlte
sich erniedrigt, am Boden zerstört. »Ich muss mit Seamus reden.« Ihn umbringen.
»Okay, okay.«
Alexis schob ihr die Blutkonserve hin. »Hier, wenn du es willst. Und Cara, es
tut mir leid. Ich wollte das nicht einfach so rausposaunen ... ich bin mir
sicher, es ist gar nichts weiter dabei.«
»Natürlich ist
es das, und du weißt es. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.« Cara
schaute die Blutkonserve voller Ekel an. Sie wusste, das Blut wäre kalt und
schmeckte nach Eisen. Dann trieb die Verärgerung sie dazu, sie sich zu nehmen.
Sie würde es trinken und mögen! Sie würde sich nicht von Seamus Fox abhängig
machen, diesem schleimigen, lügenden Perversling.
Sie legte den
Kopf in den Nacken und trank das ganze Ding aus und gab sich dabei große Mühe,
nicht würgen zu müssen. Es gelang ihr, alles bei sich zu behalten, und sie
schüttelte sich. Dann zerdrückte sie den leeren Beutel in der Hand wie ein
Burschenschaftler eine Bierdose.
»Habt ihr
Hunger?«, fragte Kelsey, als sie, nur in ein weißes, flauschiges Handtuch
gewickelt, ins Zimmer kam.
»Ich werde
Seamus umbringen«, erzählte Cara ihr.
»Meine Rede«,
fügte Alexis hinzu. »Ich bin im Augenblick auf meinen eigenen Mann auch ganz
schön sauer.«
»Ich bin sehr,
sehr dankbar, dass ich nicht mit Seamus verheiratet bin«, sagte Cara, schaute
sich nach einem Mülleimer um und warf den leeren Blutbeutel hinein. »Wenn ich
es wäre, wären wir auf direktem Weg zum Scheidungsrichter.«
Wut fühlte sich
gut an. Es war besser als die Alternative, nämlich in Tränen auszubrechen. Für
eine Sekunde hätte sie fast den Tränen nachgegeben, aber das hier war besser.
Wut konnte man schüren, konnte man gegen die Quelle des Problems richten,
konnte man als Schutzschild vor der peinlichen Zurschaustellung eigener
Verwundbarkeit nutzen.
»Eine
Vampirscheidung ist nicht leicht zu kriegen. Ich glaube, Ethans Schwester
Gwenna ist eine von ganz wenigen, die es geschafft haben.«
Cara wischte
sich die Hände an ihrer Jeans ab. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Ethan
eine Schwester hatte. »Mit wem war sie verheiratet?«
»Mit
Donatelli.«
»Ist das dein
Ernst? Der Kerl kommt ganz schön rum.« Sie drehte sich zu Kelsey um. »Bist du
sicher, dass es dir wieder gut geht?«
»Ich bin okay.«
Kelsey wühlte in dem Kleiderhaufen auf ihrem Bett herum.
»Gut, dann gehe
ich nämlich. Seamus wird sich vor mir winden - ich meine, erklären - müssen.«
Sie klopfte sich auf die Taschen, um sicherzugehen, dass sie ihren Schlüssel
dabeihatte. »Zu dumm, dass Ethan dein Schwert hat, Alexis. Ich könnte es jetzt
ganz gut gebrauchen. «
»Vielleicht ist
es besser so. Du willst ihm ja nichts abschneiden, um das es dir später leid
tut.«
»Ha! Ich würde
sterben - noch mal! bevor ich noch einmal Sex mit Seamus Fox hätte!« Es war der
Gedanke an die vergangene Nacht, daran, wie er sie geliebt hatte, was sie aus
der Tür fliehen ließ, während die Tränen sich nicht länger zurückhalten ließen.
Seamus blickte
geistesabwesend auf sein Handy. Verdammt. Es war Cara. Ethan und er
entwickelten gerade eine Strategie, wie sie Donatelli am besten gegenübertreten
sollten, wenn überhaupt. Sie wogen ihre Möglichkeiten gegeneinander ab und
waren noch nicht zu einem Ergebnis gekommen.
Er wusste, dass
Cara sein Unbehagen vorher nicht entgangen war. Sie hatte verletzt ausgesehen,
als er sich nicht von ihr verabschiedet hatte. Aber er hatte sich nicht
getraut, etwas zu sagen, nicht nachdem sie ihm in Gedanken gesagt hatte, dass
sie ihn liebte. Er hatte nicht geantwortet, da er nicht gewusst hatte, was er
sagen sollte. Er liebte sie. Er liebte sie von ganzem
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