Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
am Morgen aufwachen und sich fragen, warum zum Teufel sie mit einem Fremden geschlafen hatte.
Zu diesem Zweck behalf er sich mit einer guten altmodischen Schmuseeinheit – kein Drängen, kein Fummeln, nur langsames, behutsames Küssen, als wären sie süße sechzehn und Knutschen würde zu ihrer Befriedigung reichen. Er konnte fühlen, wie sie sich unter ihm entspannte, wie ihre Knie zurück auf die Liege sanken und ihre Finger den Todesgriff um seine Hemdfront lockerten. Als er sie abgelegt hatte, hatte sie sich nicht gewehrt, aber sie war von der Idee auch nicht wirklich begeistert gewesen. Sie hatte sich verkrampft, die Knie angezogen und die Hände gegen ihn gepresst, als wollte sie ihn auf Abstand halten, und den Kopf leicht vom Kissen gehoben.
Aber jetzt verschmolz sie gewissermaßen mit der Liege. Ihr ganzer Körper entspannte sich und öffnete sich für ihn, ihr Haar lag ausgebreitet um ihren Kopf, und ihr Atem ging tief und ruhig. Nate fuhr mit der Zunge über ihre Unterlippe und genoss das Geräusch, das sie dabei von sich gab. Es war ein winziges Seufzen, ein Loslassen. Das war es, was er wollte, was sie beide brauchten. Hier in dieser schmalen halbdunklen Kammer mit dem anhaltenden Duft nach erdigen Duftkerzen und Lotionen gab es nichts, worüber sie sich Sorgen machen mussten. Keine Wirklichkeit. Nur sie beide und die Lust, für einen kurzen Moment, bevor alles wieder über sie hereinbrechen würde.
Nate hatte es nicht gerade bequem, wie er da halb stand und sich halb über sie auf der Liege beugte, aber er war dazu in der Lage, das eine vom anderen zu trennen. Er konnte das Brennen in seinem Wadenmuskel ignorieren, wenn er dafür mit dem Finger über ihre glatte Haut streichen durfte, ihren Hals hinab und über ihre Schulter. Gwenna hatte erstaunliche Haut, ohne irgendeinen Makel. Es war, als wanderten seine Lippen über Satinlaken, kühl und glatt und kostbar. Er war sich sehr darüber bewusst, wie groß und rau und männlich er neben ihr war, und das gefiel ihm. Sie war zart und zerbrechlich und ganz und gar weiblich und weich.
»Das ist sehr schön«, murmelte sie und unterbrach damit ihren Kuss. »Hast du bemerkt, dass die Liege beheizt ist? Es fühlt sich herrlich an.«
Er hatte es bemerkt, denn es war das Letzte auf dieser Welt, was er brauchte. Er entwickelte gerade selbst genug Hitze, und er wusste, dass ihm, wenn er sich zu ihr auf die Massageliege legen würde, fürchterlich der Schweiß ausbrechen würde. Doch er hatte auch bemerkt, dass Gwennas Haut immer eher kühl war. Sie musste einen langsamen Stoffwechsel haben oder so was. »Freut mich, dass es dir gefällt. Ich wette, es würde sich unter der Decke noch besser anfühlen.« Ohne ihre Kleidung.
»Wir werden nicht beide hier draufpassen, das weißt du, oder?« Sie sah mit einem leisen Lächeln zu ihm auf.
Gott, ihre blauen Augen waren so göttlich, er könnte sie aufessen. Wenn er in ihre Tiefen starrte, dann erblickte er ihren Schmerz, ihre Melancholie, ihre Entschlossenheit, dann wollte er sich in ihr vergraben und nie, nie mehr aus ihr heraus. Es machte ihm höllische Angst, aber der Gedanke war auch sehr verführerisch. Unwiderstehlich.
»Das passt schon. Wir müssen nur ein bisschen was vorbereiten.« Nate zog sich das T-Shirt über den Kopf. »Du bist dran.«
Ein kreisrunder roter Fleck erschien auf ihren Wangen, doch sie setzte sich auf und entledigte sich ebenfalls ihres T-Shirts, auch wenn sie es vor sich zusammenknäuelte.
»Du weißt, was als Nächstes kommt, ja?«, fragte er und hoffte aus irgendeinem Grund, er müsste nicht laut sagen, dass sie beide die Hosen ausziehen sollten, bevor er zu ihr unter die Decke kriechen konnte. Denn andernfalls würde einer von ihnen runterfallen, wenn sie versuchten, sich auf der schmalen Liege unter der Decke auszuziehen.
Er erwartete, dass sie ausweichend reagieren würde, deshalb war er überrascht, als sie sagte: »Also, ich hoffe, massenhaft guter Sex kommt als Nächstes. Bitte sag mir, dass ich recht habe.«
Nate lachte. Gwenna steckte voller Überraschungen. Guter Überraschungen. »Du hast absolut und zu hundert Prozent recht. Aber wir müssen erst unsere Jeans loswerden, wenn wir wollen, dass es funktioniert.« Um seine Worte in die Tat umzusetzen, knöpfte Nate seine Jeans auf und war sie innerhalb von zwei Sekunden los. Seine Boxershorts folgten.
Gwenna zog ihre Jeans nicht aus, was einigermaßen enttäuschend war. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ihm beim
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