Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
meiner Art attraktiver fand als die Sidhe-Frauen. Ich weiÃ, weshalb du hier bist, Raven. Hol dir, was du brauchst, und stell von mir aus deine Nachforschungen an, aber halt dich bitte zurück und fall nicht auf. Heute Abend sind ein paar von den Undercover-Leuten da, also pass auf, was du tust und mit wem du es treibst.«
Zwischen Bran und seinen sterblichen Verwandten hatte es von jeher nur Hass gegeben, aber dieser kleine Wichser ging ihm von allen am meisten auf die Nerven. Vielleicht lag es ja daran, dass Bran in dem unbeweglichen, arroganten Gesicht dieses Mannes so viel von sich selbst wiedererkannte.
»Oh, ach ja«, sagte Rhys gedehnt. Er machte einen Schritt auf ihn zu, so dass sie sich nun schon fast berührten. »Ich habe eine Nachricht von Keir für dich.«
Bran blickte zu dem DJ hinüber, der weiter am Auflegen war. »Was will er denn?«
»Du sollst verdammt nochmal die Finger von dieser Frau lassen, die Rowan heiÃt.«
»Und welche ist das?«
»Die Blonde.«
Bran empfand sofort Erleichterung. »Richte deinem Freund doch bitte aus, dass ich gar kein Interesse an dieser Rowan habe. Ich will die andere.«
Langsam wich Rhys zurück. »Ich werde ein Auge auf dich haben, Raven. Ein falscher Schritt, und du landest wieder in Annwyn, und zwar ohne deinen ersehnten Energiekick bekommen zu haben. Hast du mich verstanden?«
Bran sah dem Sterblichen hinterher, als er sich davonmachte. Er hasste ihn, während er sich selbst und seine Abhängigkeit verachtete. Er hasste es einfach, Schwäche zu zeigen, und er hasste es, ohne die Macht von Annwyn zu sein.
Zähnefletschend ging er nun auf die Frau zu.
»Setz ein zufriedenes Gesicht auf«, wies ihn Sayer mittels Gedankenübertragung an, so dass die beiden Frauen ihn nicht hören konnten. »Du jagst ihnen ja Angst ein. Und sprich bitte so, als wärst du ein Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts, um Himmels willen. Pass dich doch bitte nur ein Mal an.«
Brian zwang sich ein Lächeln ins Gesicht und hoffte, dass es auch ein Lächeln war, das die Frauen feucht werden lieÃ. Er war nie ein Meister des Vorspiels gewesen. Er war eher der Typ Mann, der sich einfach nahm, wonach es ihn verlangte. Doch ihm war klar, dass er nicht bekommen würde, was er so dringend brauchte, wenn er sich die Frau einfach so nahm: Er musste seinen Schwanz auch tief in ihr versenken und ihr Lust bereiten, und zwar die ganze Nacht lang.
Der Kerl machte den Eindruck, als würden ihn schlimme Magenkrämpfe quälen. Noch nie war Mairi ein erbärmlicherer Versuch eines Lächelns untergekommen.
»Hey«, sagte er und hielt ihr die Hand hin. Ganz offensichtlich war er keiner von diesen Typen, die einen mit schleimigen Sprüchen umgarnten. Sie nahm seine Hand und lächelte.
»Dies hier ist mein Freund: Bran«, erklärte der goldene Gott. »Und mein Name ist Sayer.«
»Mairi«, gab sie zurück und entzog ihm ihre Hand wieder. »Und ihr beide kennt Rowan ja schon.«
Sayers Augen schienen zu glühen, als er ihre Freundin aufmerksam musterte. »Leider noch nicht gut genug, wie ich finde.«
Mairi bemerkte, wie ihre beste Freundin neben ihr die Luft anhielt. Sie musste diesen Sayer im Auge behalten. Er war genau der Typ Mann, der die Frauen dazu brachte, alles für ihn zu tun. Und sie hatte schon viele Frauen gesehen, die man vergewaltigt und blutverschmiert in die Notaufnahme gebracht hatte, nachdem sie die halbe Nacht getanzt und getrunken hatten.
Rowan würde wohl leider ein allzu leichtes Opfer sein. Sie litt immer noch unter der Tumordiagnose und dem Fiasko mit Aaron. Rowan hatte noch nie viel Glück mit Männern gehabt, und Mairi erkannte auf einen Blick, dass Sayer ein Kerl war, der Rowan unvorsichtig werden lieÃe, und das, obwohl sich Rowan â wie Mairi auch â immer noch regelmäÃig an die schrecklichen Erlebnisse mit Aaron erinnerte. Sie selbst, dachte Mairi mit Stolz, fiel nicht ganz so leicht auf ein hübsches Gesicht und einen gestählten Körper herein. Anders als Rowan war sie kein so leichtes Opfer, da sie ohnehin niemandem vertraute.
Mairi sah sich in dem Club um und fühlte sich plötzlich unwohl. Irgendwie hatte sie den Eindruck, sie müsse auffallen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, aber die Musik war ja ohnehin zu laut, niemand hätte sie verstanden. Und dieser riesige Kerl mit den kurzen schwarzen Haaren
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