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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Klammer gesetzt wurde. »Eine moderne Droge. Alles weitere können Sie meinem Bericht entnehmen, den ich Ihnen in den nächsten Tagen zusenden werde.«
    »In den nächsten Tagen? Ich will ihn morgen haben!«
    Mit schläfriger Miene wandte Loki den Kopf um und sah Lühnsmann an. Dieser musterte sein Gegenüber, ließ den Blick über seinen nackten Oberkörper schweifen und stieß ein neuerliches Grunzen aus.
    »Dieser siebzehnjährige Bengel hat Sie ganz schön zugerichtet«, stellte der Kommissar fest. Den Hauch von Schadenfreude konnte er nicht verbergen.
    Der Sanitäter ließ von Loki ab. »Wir sind fertig«, sagte er. »Die Wunde sollte regelmäßig von Ihrem Hausarzt überprüft werden.«
    »Natürlich. Haben Sie Dank.« Loki erhob sich von der Trage, griff nach Hemd und Jacke und schlüpfte hinein. Während er das Hemd zuknöpfte, sprang er aus dem Krankenwagen und stellte sich neben Lühnsmann. »Wer von Ihren Männern ist Zobel?«
    Der Kommissar zog ein stutziges Gesicht. »Zobel? Was wollen Sie denn von dem Döskopp?«
    Loki antwortete nicht. Nach einer Weile stieß Lühnsmann einen tiefen Seufzer aus und deutete auf einen Mann, der sich untätig im Schatten eines Streifenwagens herumdrückte.
    »Das ist er. Zobel ist immer der, der blödsinnig herumsteht.«
    »Danke. Lassen Sie mich Abschied nehmen, Herr Lühnsmann, indem ich Ihnen ein chinesisches Zitat zum Nachdenken hinterlasse: Ein Affe lacht über den Hintern des anderen. Leben Sie wohl.«
    Damit wandte sich Loki ab und ging zu besagtem Mann hinüber. Er musterte die schlaksige Gestalt, die ein geringes Selbstwertgefühl und die daraus resultierende allgemeine Angst vor der ganzen Welt geradezu ausdünstete, blieb neben dem Beamten stehen, zündete sich eine Zigarette an und sah dem Durcheinander zu, das sich vor ihnen ausbreitete.
    »Dies ist die beste Zigarette, die ich jemals geraucht habe«, sagte Loki leise und blies den Rauch gen Himmel. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich Zobel unwohl hin und her wand wie ein Fisch, den man an Land gezogen hat. »Ich nehme an, Sie wissen, wer ich bin. Ich muss mich also nicht vorstellen.«
    »Äh, ich glaube schon.«
    »Hervorragend. Ich werde Sie unverzüglich wieder Ihrer Arbeit überlassen, Herr Zobel, doch vorher habe ich eine Bitte an Sie.«
    »An mich?« Die Fistelstimme überschlug sich.
    »Sehr wohl. Ich bitte Sie darum, dass Sie um Entlassung aus dem Polizeidienst ersuchen. Machen Sie es so schnell wie möglich. Es ist ohnehin nicht der richtige Beruf für Sie. Überdies sollten Sie sich aufgrund Ihrer libidinösen Neigungen in therapeutische Behandlung begeben, ehe es zu einem Fiasko kommt. Noch glauben Sie, diesen Trieb im Griff zu haben, doch verlassen Sie sich nicht darauf. Ergreifen Sie Vorsichtsmaßnahmen.«
    Zobel starrte mit offenem Mund geradeaus, unfähig, auch nur ein Wort zu erwidern. Er zitterte am ganzen Körper.
    Loki zog an der Zigarette, inhalierte tief und löste sich vom Steifenwagen. »Sind wir uns einig, Herr Zobel?«
    Der Beamte nickte, ohne ihn anzusehen.
    »Wunderbar. Ich halte es für ansprechender, die Sache auf diesem Weg zu regeln. Es wäre mir äußerst unangenehm, wenn ich ein Disziplinarverfahren einleiten müsste.« Loki musterte das aschfahle Gesicht mit der unreinen Haut, und als der Beamte endlich den Kopf drehte und ihn ansah, lächelte er. »Bitte gehen Sie jetzt zum Hauptgebäude des Schultraktes – die Tür ist nicht abgesperrt – und betreten Sie die Räumlichkeiten des Direktorats. Dort werden Sie Ella Berg finden. Für uns alle wäre es von Vorteil, wenn Sie die Reporterin ohne großes Aufsehen dort herausholen.«
    »Ella?«, stammelte Zobel.
    Loki nickte. Ein letzter Zug von der Zigarette, dann ließ er sie vor dem Beamten auf den Boden fallen und trat sie aus. »Gute Nacht, Herr Zobel.« Er drehte sich um und ging in Richtung Wohnheim davon.
     

*
     
    »Ich verstehe das alles immer noch nicht«, sagte Tim. Er richtete sich auf dem Bett weiter auf, schob das Kissen zurecht und griff nach der Kanne, um sich Wasser nachzuschenken. »Chester ist ... war Vedens Sohn?«
    Loki erwiderte nichts. Er stand mit dem Rücken zu Tim, sah zum Fenster hinaus und ließ den Blick über die Grünanlage im Innenhof wandern. Auf der Stirn hatte er ein Pflaster, der Ärmel des rechten Armes war über dem Verband ausgebeult. Seine linke Gesichtshälfte war tiefblau, fast schwarz verfärbt, auf der Wange prangten vier tiefe Striemen. Anscheinend hatte der Schülersprecher nicht

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