Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
Vom Netzwerk:
Hilfss­he­riffs und ein Geist­li­cher den Raum. Er seg­ne­te mich und sprach ei­ni­ge hel­fen­de Wor­te zu mir, aber ich nahm sie kaum wahr. Sie schie­nen aus un­end­li­cher Ent­fer­nung zu mir ge­spro­chen zu sein und letzt­lich er­hob ich mich. Die Hilfss­he­riffs leg­ten mir Hand­schel­len an, grif­fen un­ter mei­ne Schul­tern und führ­ten mich hin­aus. Ich teil­te ih­nen mit, dass ich al­lei­ne ge­hen woll­te und der She­riff nick­te. Sie lie­ßen mich los und gin­gen rechts und links ne­ben mir. Der She­riff ging vor­an und der Geist­li­che folg­te uns. Wir ver­lie­ßen das klei­ne Ge­fäng­nis und be­tra­ten die mat­schi­ge Straße von Skag­way. Auf die­ser Straße lag der dreckigs­te Schnee, den man sich vors­tel­len kann. Wir wa­te­ten durch eine Mi­schung aus Schnee, Matsch, Pfer­de­mist und Ab­fall auf dem Weg zum Gal­gen­ge­rüst. Eine statt­li­che Men­ge säum­te die Straßen und schimpf­te auf mich ein. Man­che be­spuck­ten mich und an­de­re war­fen mir den Matsch der Straße ent­ge­gen. Als auch die Hilfss­he­riffs ge­trof­fen wur­den, dräng­ten die­se die Men­ge ein we­nig zu­rück und der Weg wur­de frei­er. Je­der Schritt mit mei­nen er­fro­re­nen Füßen schmerz­te und ich hum­pel­te mehr als ich ging. Wir folg­ten der Haupt­straße und ich sah ich das Holz­ge­rüst, an dem 3 Gal­gen in der Son­ne bau­mel­ten. Ich knick­te kurz weg, denn mir wur­de be­wusst, dass ei­ner da­von für mich bes­timmt war. Ich wur­de un­ter die Schul­tern ge­packt, auf­ge­rich­tet und nach wei­te­ren 100 Me­tern wa­ren wir am Ziel.
    Das Ge­rüst bot einen Trep­pens­tieg auf der einen Sei­te und es fiel mir un­end­lich schwer, dort hin­auf­zu­ge­hen. Es fühl­te sich an, als wür­den mich un­sicht­ba­re Hän­de grei­fen und zu­rück zum Bo­den zie­hen woll­ten, aber letzt­lich stand ich doch auf der obe­ren Platt­form. Heu­te schi­en es nur mei­ne Hin­rich­tung zu ge­ben, denn ich war der ein­zi­ge De­lin­quent hier oben. Den Men­schen in der Men­ge wür­de ich gleich eine will­kom­me­ne Ab­wechs­lung bie­ten und nicht zu­letzt ich hat­te öf­ter zu­ge­schaut. Ich konn­te es ih­nen nicht ver­den­ken, aber ich nahm sie auch nicht wahr. Ein­zel­ne Ge­sich­ter gin­gen un­ter in ei­ner joh­len­den Men­ge und ich fühl­te mich wie in Wat­te ein­gehüllt. Man führ­te mich zum mitt­le­ren Gal­gen und frag­te, ob ich mei­ne Au­gen ver­decken woll­te. Ich schüt­tel­te den Kopf. Sie steif­ten mir den grob ge­floch­te­nen Strick über den Kopf, der un­ge­fähr zwei Dau­men breit war. Ich blick­te auf den Strick und ent­deck­te zahl­rei­chen dun­kel­brau­ne Flecken, die vom Blut mei­ner Vor­gän­ger stamm­ten. An ei­ni­gen Stel­len sah ich so­gar ein­zel­ne Haa­re zwi­schen den ein­zel­nen Fa­sern und mir wur­de übel. Der Strick wur­de fest­ge­zogen und ich muss­te mich ge­nau auf die Bo­den­plat­te stel­len, die gleich ge­öff­net wer­den wür­de. Vor ein paar Ta­gen hat­te man mich ge­wo­gen, um die Län­ge des Stricks zu be­rech­nen. Ich hof­fe, sie hat­ten gute Ar­beit ge­leis­tet, denn ich woll­te nicht, dass mein Kopf ab­ge­riss. Ei­gent­lich war es egal, aber die­ser Ge­dan­ke kam mir un­wür­dig vor. Sie pos­tier­ten mich also ,mit­tig auf der Plat­te und der Geist­li­che trat zu mir: »Pe­ter Lea­ry, möch­ten Sie noch et­was sa­gen?«
     
    Ich nick­te und blick­te das ers­te Mal be­wusst in die Men­ge. Ganz vor­ne stan­den die bei­den Kin­der Lil­lys, Ma­rie und Sa­mu­el Jr., so hat­te ich es in der Ge­richts­ver­hand­lung er­fah­ren. Ich schau­te sie an, aber sie wen­de­ten den Blick ab. Die Meu­te war nun er­staun­lich still, denn alle woll­ten mei­ne letzten Wor­te hören: »Ma­rie! Sa­mu­el!«, rief ich, so laut ich konn­te, »es tut mir leid!« Der Geist­li­che schau­te mich an und ich nick­te. Ich war be­reit!
     
    Der Geist­li­che sah zum Hen­ker, senk­te den Kopf und be­kreu­zig­te sich. Ich ver­lor den Halt un­ter den Füßen und fiel…
     
     
     
    AL­LEI­NE
    Die Raum­sta­ti­on war zwar nur noch in wei­ter Fer­ne er­kenn­bar, aber den­noch deut­lich aus­zu­ma­chen. Die aus­ge­fah­re­nen Son­nen­kol­lek­to­ren glänzten ma­je­stätisch im sonst dunklen Weltall

Weitere Kostenlose Bücher