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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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mehr wirklich erstrebenswert. Außer der Tatsache, dass ihre Mom und ihr Stiefvater noch zusammen waren.
    Kylie hörte, wie sich Della auf ihrer Matratze bewegte, und dann hallten Schritte auf dem Fußboden. Kylie wischte sich schnell noch mal übers Gesicht, in der Hoffnung, alle Beweise dafür, dass sie geweint hatte, zu eliminieren. Vampire weinten nicht.
    »Da hinter der Milch ist ein bisschen B-positives Blut, das ich dir mitgebracht habe«, sagte Della.
    »Danke.«
    »Wie geht es dir?«, fragte Della.
    »Gut, wieso?«
    Della kam näher. »Weil man sich normalerweise nicht so toll fühlt, wenn man anfängt, Möbel zu zerlegen.«
    Kylie starrte wortlos auf den zerbrochenen Stuhl.
    »Ehrlich gesagt, hab ich mich eh schon gewundert, dass du keinerlei Symptome gezeigt hast während deiner Verwandlung. Da kannst du echt froh sein, denn das war echt kein Spaß, das kannst du mir glauben.«
    Kylie griff nach dem Blut. »Du weißt schon, dass das nicht so bleiben wird.«
    Als Della sie nur verständnislos anschaute, fuhr Kylie fort: »Ich bin nicht wirklich ein Vampir. Ich meine, ich bin nur zum Teil Vampir.«
    »Du siehst aber aus wie ein ganzer Vampir«, meinte Della. »Wie kannst du es denn wieder ändern?« Sie ging zum Tisch rüber.
    Kylie öffnete die Flasche, und mit einem Mal wurde ihr von dem Gedanken, Blut zu trinken, speiübel. Hatte sie sich etwa schon wieder in etwas anderes verwandelt? Na, toll! Wenn ja, freute sie sich schon jetzt aufs Frühstück. Da würden die anderen wieder ihren Spaß mit ihr haben.
    Sie drehte die Flasche schnell wieder zu und versuchte, ihre Übelkeit vor Della zu verstecken. »Ich hab keine Ahnung, wie es funktioniert. Wie ich es verändern kann oder wie ich verhindere, dass es sich verändert.«
    Sie schaute Della fragend an. »Bin ich noch ein Vampir?«
    Della nickte, und Kylie sah ihrer Freundin an, dass sie wusste, dass Kylie geweint hatte.
    »Na los, sag es schon«, forderte Kylie sie auf. »Ich sollte nicht so ein Weichei sein, jetzt wo ich ein Vampir bin.«
    »Es ist mir egal, ob du ein Weichei bist«, erwiderte Della mit ernster Miene.
    Kylie ärgerte sich über sich selbst, dass sie so ätzend war, und über Della, dass sie so nett war. Aber am meisten ärgerte sie sich darüber, dass sie dieses Mal nicht zu Holiday rennen und mit ihr über alles reden konnte.
    Holiday konnte ihr nicht helfen. Und die Leute, die ihr helfen konnten, ihre Verwandten, wollten nichts mit dem Camp zu tun haben und waren jetzt auch noch unerreichbar.
    Ein Chamäleon kann nicht allein überleben.
    Und im Moment fühlte sich Kylie sehr allein.
    Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, und Kylie wischte sich übers Gesicht. »Ich hasse das Gefühl, ein Freak zu sein«, stieß sie hervor. »Ich hasse es, keine Kontrolle über meinen Körper zu haben.«
    Sie dachte an Hannah. Und an Hannahs Sorge, dass da draußen jemand hinter Holiday her war. Und ich hab es satt, dass Leute sterben.
    »Dein Großvater hat dir nicht sagen können, wie du … damit umgehst?«
    Kylie seufzte schwer. »Er hat gemeint, es würde Jahre dauern, bis ich es gelernt habe.«
    »Also wirst du dich weiter von einer Sache in die nächste verwandeln, bis du es beherrschen kannst?«
    »So klang es zumindest. Ich weiß es aber nicht.« Kylie ließ sich erschöpft in einen Stuhl sinken.
    Nach einer längeren Pause fragte Della: »Wie war dein Großvater eigentlich so?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, magst du ihn, oder magst du ihn nicht? War er ein alter Knacker, der schon mit einem Bein im Grab steht?«
    »Nein, er war … nicht so alt. Und er schien nett zu sein. Er sah meinem Vater ähnlich. Aber irgendwie hat er mich auch an Burnett erinnert, er war so ernst und streng.«
    »Aber?«
    »Ich hab doch gar nicht ›aber‹ gesagt.«
    »Nein, aber du hast es gedacht.«
    Kylie seufzte. »Wenn ich dir was erzähle, schwörst du, dass du es niemandem weitersagst?«
    »Ich schwöre bei meinem kalten Herzen«, sagte Della theatralisch. »Und ich verspreche, nicht zu weinen. Besonders, wenn ich dann nur halb so schlimm aussehe wie du«, fügte sie hinzu, als wollte sie Kylie ein Lächeln entlocken.
    Kylie lächelte kein bisschen. Sie konnte nicht. »Er will, dass ich mit ihnen komme und bei ihnen lebe.«
    Della riss die Augen auf und ihr Grinsen verschwand schlagartig. »Das wirst du aber nicht machen, oder?«
    »Nein. Ich denke nicht.«
    In dem Moment konnte sie die Stimme ihres Großvaters wieder hören. Komm mit uns. Wir

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