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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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weiterzusprechen.
    Das erinnerte Chantal daran, wie sich seine Hand auf ihrer Schulter angefühlt hatte. In Gedanken spürte sie, wie sie seine Finger über ihre nackte Haut glitten und …. Quade sah sie an, und sie kam sich ertappt vor und räusperte sich. „Was meinst du, wird der MG bald wieder laufen?”
    „Kann sein”, erwiderte Quade lächelnd und bekam attraktive Grübchen in den Wangen.
    „Komm mir jetzt aber nicht mit dem Spruch, dass eine Hand die andere wäscht. Auf gar keinen Fall lasse ich es zu, dass du dich ans Steuer setzt.”
    „Weil ich grundsätzlich zu schnell fahre?”
    „Genau.”
    Sie war nicht beleidigt, weil sie merkte, dass noch mehr dahinter steckte.
    „Eigentlich war es der Wagen meines Vaters. Früher hat er die ganze Arbeit erledigt und sich auf die Suche nach Ersatzteilen gemacht. Hast du jemals vom vierten Gesetz jeder Restaurierung gehört?”
    „Nicht, dass ich wüsste”, erwiderte sie.
    „Der Besitzer des Ersatzteils, das du unbedingt brauchst, hat es gestern verkauft.”
    „Das klingt nach Murphy’s Gesetz.”
    „Ja, so ungefähr. Alles, was nur überhaupt schiefgehen kann, geht auch schief.” Quade lächelte ihr flüchtig zu, musste sich dann aber wieder auf die Straße konzentrieren. „Nach dem Tod meiner Mutter verlor mein Vater das Interesse an dem Wagen und hat die Arbeiten nicht beendet. Jetzt habe ich eine Beschäftigung, während ich auf Julias Pläne für den Garten warte. Ich führe an Dads Stelle die Restaurierung zu Ende, sozusagen als…”
    Er vollendete den Satz nicht, doch Chantal wusste, was er meinte. Es ging um das Andenken seines Vaters. Das fand sie so rührend, dass es eine Weile dauerte, bis sie wieder sprechen konnte. „Bringst du den Garten wegen deiner Mutter in Ordnung?”
    „Alles soll wieder so werden wie früher - wenigstens annähernd. Ich habe keine Ahnung, was das über mich aussagt. Vielleicht bedeutet es nur, dass mir Nichtstun nicht liegt.”
    „Oder dass du deine Eltern geliebt hast und sie vermisst.”
    Er zuckte bloß mit den Schultern.
    War ihm das Thema unangenehm, oder war er sogar verlegen? Das gefiel ihr, und es verstärkte ihre Gefühle für Quade, Gefühle, die ihr gefährlich wurden, gegen die sie sich aber nicht wehrte. „Hast du noch andere Pläne?” erkundigte sie sich.
    „Das Land wurde ebenfalls vernachlässigt, und das ist eine Schande. Ich habe schon überlegt, was ich damit anfange.”
    „Wie wäre es, wenn du Eier von frei laufenden Hühnern verkaufst? Für den Anfang hast du schon genug Federvieh.”
    „Wenn ich nur wüsste, wo sie die Eier verstecken”, erwiderte er lachend.
    „Oder hast du an eine Winzerei gedacht?”
    „Die steht auch auf meiner Liste. Warum?”
    „Wein wächst hier gut”, erklärte Chantal. „Das Klima und der Boden bieten ideale Voraussetzungen für den Anbau von Wein. Außerdem sind hier in den letzten Jahren viele kleine Weinhandlungen entstanden, in denen die einheimischen Weine angeboten werden.
    Das macht es leichter, den Wein zu vermarkten. Aber letztlich musst du wissen, was du tust.”
    „Du hörst dich an, als ob du dich gut auskennst.”
    „Ja, so höre ich mich an”, bestätigte sie trocken. Dabei wusste sie sehr wenig über Dinge, die ihr im Moment viel wichtiger waren - zum Beispiel darüber, wie man sich schnell auszog.
    „Ich habe lediglich mal für die örtliche Winzergenossenschaft gearbeitet.”
    „Ist der Weinbau profitabel?”
    „Keine Ahnung, aber James müsste das wissen.” Als er sie fragend ansah, fügte sie hinzu:
    „James Harrier, Berater in Sachen Wein-und Obstanbau.”
    Als sie Quade anbot, ihm James bei der Hochzeit vorzustellen, kamen sie auf die Gästeliste für den Samstag zu sprechen und wie schwierig es war, eine Sitzordnung aufzustellen, die allen Wünschen gerecht wurde. Sie plauderten noch locker miteinander, als sie vor seinem Quades Haus hielten und er den Motor abstellte. Das entging Chantal natürlich nicht, aber sie redete trotzdem weiter. Sobald sie nämlich schwieg, würde sie sich mit der Frage beschäftigen müssen, was als Nächstes geschehen würde.
    Nun war es so weit.
    Es war dunkel, es war still, und zwischen ihnen herrschte eine unglaublich intime Stimmung. Chantal schloss die Augen. Eine Eule schrie. Das Leder des Sitzes knarrte, als Quade die Haltung veränderte, doch er betrachtete nicht ihr Gesicht oder ihren Körper. Das hätte sie gespürt. Sie brauchte die Augen auch nicht zu öffnen, um zu wissen, dass er

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