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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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solltest?”
    „Das habe ich versucht, aber mein Chef hat einen brillanten Anwalt für internationales Recht… pardon, einen brillanten Ex-Anwalt als Neffen, und wenn der ihm einen Rat erteilt, so ist das Gesetz!”
    „Ich habe nur meine Meinung ausgesprochen, sonst nichts”, erwiderte er ganz sachlich und beherrscht.
    Chantal merkte, wie ihre Beherrschung immer mehr schwand. „Während einer lockeren Plauderei auf dem Golfplatz? Ich bitte dich! Du hast nicht einmal die Fakten gekannt!”
    „Genug, um zu erkennen, dass es sich um einen komplizierten Fall handelt, der einen Spezialisten für Grundstücksfragen erfordert. Diese Meinung habe ich ausgesprochen, und dazu stehe ich auch.”
    „Du denkst also, ich wäre nicht gut genug?” fragte sie und sah ihn durchdringend an.
    „Das hatten wir doch schon mal.”
    „Wenn du damit auf den Vorfall bei Barker Cowan anspielst, liegst du weit daneben.
    Damals warst du eine Studentin im zweiten Studienjahr.”
    „Deren Urteil du nicht einmal bei einem einfachen Fall getraut hast.”
    „Wäre es nicht endlich an der Zeit, diese Dinge ruhen zu lassen?”
    Das hatte sie getan, bis er in ihr Leben zurückgekehrt war. Ihm war es gelungen, all ihre alten Selbstzweifel zu mobilisieren, obwohl ihr die Logik sagte, dass dazu kein Grund bestand, weil sie heute über die entsprechende fachliche Qualifikation verfügte. Sie richtete den Blick starr auf einen Ölfleck auf dem Betonboden.
    „Es ist doch nur ein Fall, Chantal”, sagte Quade leise.
    Ruckartig hob sie den Kopf. „Allerdings ist das ,nur’ das Wichtigste in meinem Leben.
    Ich habe wochenlang an diesem Fall gearbeitet, bei Tag und bei Nacht und an Wochenenden.
    Auf einen Fall wie diesen habe ich gewartet, weil er Bedeutung hat.”
    „Für deine Karriere.”
    Das war keine Frage, sondern eine nüchterne Feststellung. Er verschränkte die Arme, und Chantal hätte beinahe abgewinkt und beteuert, dass sie es nicht so gemeint hatte. Sie war völlig falsch an die Sache herangegangen. Beinahe hätte sie ihn gebeten, sich nicht von ihr zurückzuziehen.
    „Sollte es nicht in erster Linie darum gehen, was für deine Mandantin am besten ist?”  fragte er.
    „Ja, du hast Recht”, räumte sie ein.
    „Freut mich, dass wir uns wenigstens in einem Punkt einig sind.”
    Eine unangenehme Stille trat ein. Viel war falsch gelaufen, viel war ungesagt geblieben, und nun suchte Chantal nach einer Lücke in der Mauer zwischen ihnen. „Worüber hast du noch mit Godfrey gesprochen?”
    „Geht dich das etwas an?”
    Sein kalter Blick hätte sie warnen sollen, dieses Thema nicht weiter zu verfolgen, doch sie konnte sich nicht zurückhalten. „Falls es sich um meinen Arbeitsplatz handelt, geht es mich schon etwas an.”
    „Nein, und ich gebe dir noch einen kostenlosen Rat.” Er beugte sich vor, als wollte er seinen Worten besonderes Gewicht verleihen. „Komm nie auf die Idee, ich könnte irgendetwas mit dir besprechen, was deine oder meine Arbeit betrifft, nur weil wir miteinander schlafen.”
    Der eisige Ton, die harte Miene, aber vor allem die Worte ließen sie zurückweichen.
    Wieso warnte er sie davor, ihm im Bett etwas zu entlocken? Warum tat er das? Traute er ihr zu, sie wollte etwas von ihm erfahren, das nicht für ihre Ohren bestimmt war?
    Die Vorstellung war lächerlich. Sie hatte soeben nur versucht, ein Gespräch zu beginnen.
    Er fällte jedoch ein Urteil über ihren Charakter. Und er hielt nicht viel von ihr. Das tat so weh, dass sie noch weiter zurückwich.
    „Du musst nicht fürchten, dass es dazu kommen könnte”, erklärte sie spröde. „Wir werden nicht mehr miteinander schlafen.”
    „Du gibst auf, Chantal?”
    „Wieso ich. Du bist doch so gut im Aufgeben”, entgegnete sie heftig. „Meinst du nicht auch?”
    „Was soll das heißen?”
    „In letzter Zeit hast du so einiges aufgegeben - deinen Beruf, deine Beziehung … mehr oder weniger dein gesamtes Leben.”
    Jetzt war es mit seiner Ruhe vorbei. Er presste die Lippen aufeinander. Gut so. Endlich hatte auch sie bei ihm Wirkung erzielt.
    „Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst”, hielt er ihr vor.
    „Ach, und wieso, bitte? Könnte es vielleicht daran liegen, weil du mir nichts, aber auch rein gar nichts über dich erzählt hast? Daran, dass du mir nichts weiter als deinen Körper gegeben hast?”
    „Mehr habe ich dir nie versprochen.”
    Das stimmte, doch in der letzten Woche hatte sie sich erlaubt, zu hoffen und von einer gemeinsamen Zukunft zu

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