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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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der Mitte des Restaurants standen Tische mit edlen Leinentüchern bedeckt. Kerzenleuchter erhellten den Raum. Rechts und links an der Wand befand sich jeweils eine Reihe privater Nischen.
    „Guten Abend, Mylord!“ Der Maitre kam heran. Er lächelte. Offenbar kannte er Rule gut.
    „Guten Abend, Rafael.“
    Der Mann war sehr groß und hager. Er hatte lockiges schwarzes Haar und eine römische Nase. Violet fragte sich, ob sein leichter italienischer Akzent echt war oder nur für seine Gäste eingeübt. „Ihr Separee ist bereit, Mylord. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“
    Violet ließ sich von Rule zu einem Separee führen, das mit einem schweren roten Samtvorhang vom restlichen Restaurant getrennt war. Als sie darin saßen, löste Rafael die goldene Kordel und der Vorhang schloss sich.
    Sofort war Violet alarmiert. Sie hatte geglaubt, dass sie sich in einem öffentlichen Restaurant keine Sorgen machen müsste. Sie war nicht bereit, Rule abermals so nahe zu kommen. Sie fragte sich, was er erwartete, wenn er sie hierher brachte.
    „Du musst nicht so besorgt aussehen. Ich habe nicht vor, dich hier zu verführen.“
    Sie warf ihm einen Blick zu und zog eine Braue hoch. „Dann also irgendwo anders?“
    Rule schmunzelte, und seine hinreißenden Grübchen erschienen wieder. „Wenn es nach mir ginge, ja. Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass ich dich begehre, Violet. Jetzt, da wir miteinander geschlafen haben und ich weiß, was für ein leidenschaftliches Geschöpf du bist, ist dieses Verlangen nur noch größer geworden.“
    Sie wollte aufstehen. „Ich bin nicht hierhergekommen, um mich verführen zu lassen. Wenn du mich jetzt also bitte entschuldigen würdest …“
    Rule nahm ihre Hand. „Ganz ruhig, Liebes. Wir sind hier, um über Geschäfte zu sprechen. Daran hat sich nichts geändert.“
    Violet setzte sich wieder. In einem silbernen Kühler neben dem Tisch stand eine Flasche Champagner auf Eis. Rule nahm sie, füllte die Kristallgläser und reichte Violet eines davon.
    Er prostete ihr zu. „Auf die Zukunft.“
    Es war ein Toast, auf den sie trinken konnte, was immer die Zukunft auch für sie bereithalten mochte. Allerdings würde sie aufpassen, dass sie diesmal nicht zu viel trank. „Auf die Zukunft.“
    Als der Ober kam, um ihre Bestellung aufzunehmen, plauderten sie unverfänglich miteinander, dann bestellten sie einen Karpfen in Hummersoße für sie und gebratenes Kalbfleisch für Rule.
    Wieder wurde der Vorhang geschlossen, und Rule stellte sein Champagnerglas auf den Tisch. „Ich nehme an, du bist noch immer entschlossen zu verkaufen.“
    „Ich habe meine Gründe erläutert. Daran hat sich nichts geändert.“
    „Gut. Vielleicht sollten wir wirklich die Möglichkeit ins Auge fassen, zu verkaufen.“
    Während der folgenden Minuten legte Rule seine Überlegungen dar. Er erklärte, dass er selbst vor mehreren Monaten erwogen hatte, Griffin Manufacturing zu verkaufen, diesen Plan aber wegen seiner Verpflichtungen ihr und ihrem Vater gegenüber nicht weiter verfolgt hatte. „Wie ich dir bereits gesagt habe, hat Burton Stanfield mir ein Angebot gemacht, aber mir gefällt die Art nicht, wie er seine Geschäfte betreibt.“
    „Das sagtest du bereits.“
    „Es gibt noch eine andere Partei, die vielleicht Interesse hat, einen Mann namens Charles Whitney. Er hat mich vor einiger Zeit angesprochen, aber ich habe ihm damals nicht viel Hoffnung gemacht. Er lebt in York, verbringt aber den Großteil seiner Zeit in London. Vielleicht ist er gerade in der Stadt. Ich könnte ihn noch einmal ansprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schwierig sein wird, einen Käufer zu finden, weil die Nachfrage gerade stark ist.“
    „Jeder geht davon aus, dass es in Amerika Krieg geben wird. Wenn ja, dann sind große Gewinne zu erwarten. Wir werden bestimmt Angebote bekommen.“
    „Aber nur eine Hälfte zu verkaufen ist weitaus schwieriger.“
    „Vermutlich“, stimmte sie zu.
    „Deshalb möchte ich dir einen Vorschlag machen. Ich werde erwägen, meine Hälfte zusammen mit deiner zu verkaufen – unter zwei Bedingungen.“
    „Und die wären?“
    „Zuerst erklärst du dich damit einverstanden, dass wir weiterhin Partner bleiben und den Gewinn erneut investieren. Ich werde eine Liste mit möglichen Investitionen erstellen und wir werden uns darüber einigen, welche wir tätigen werden.“
    Er zählte verschiedene Möglichkeiten auf, darunter Schiffe und die Eisenbahn, die auch Violet zusagten.
    „Mir

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