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Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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Veranstaltung mitschleppe, ist es das Mindeste, dass ich für deine Garderobe sorge.“
    Sie verstummte für einen Moment. Danach klang ihre Stimme gedämpft. Wahrscheinlich zog sie gerade etwas über den Kopf.
    „Und wenn ich mir von dir nichts kaufen lasse?“
    „Dann kannst du in den Sachen gehen, die du heute nach dem Schwimmen getragen hast“, erwiderte er lächelnd.
    Sie rang nach Luft, und er hörte zu lächeln auf, weil ihn erneut die Lust packte.
    „ Bellissima, Signorina !“, schwärmte Claudia. „Das sieht sehr schön an Ihnen aus. Dieses Kleid spricht für sich.“
    „Ja, und mir macht Sorgen, was es sagt“, entgegnete Eve leise. „Es sagt: ‚Nimm mich, ich gehöre dir.‘“
    Raphael strich sich durchs Haar. „Klingt doch perfekt“, sagte er laut und versuchte, die wachsende innere Anspannung durch Lässigkeit zu überspielen. „Darf ich es sehen?“
    „Oh nein, auf gar keinen Fall! Ich ziehe es sofort wieder aus!“
    Seine Fantasie gaukelte ihm so verlockende Bilder vor, dass er die Zähne zusammenbiss und starr geradeaus blickte. Bloß nicht umdrehen, befahl er sich.
    Allerdings befand sich vor ihm ein bodenlanger Spiegel, in dem man deutlich die Umkleidekabinen sah. Unterhalb der Tür der mittleren Kabine erblickte er gebräunte Waden und schmale Fesseln, und vor seinen Augen glitt ein schimmerndes rotes Kleid zu Boden.
    Gebannt beobachtete er, wie Eve aus dem Kleid stieg. Es war der erotischste Anblick, den er je genossen hatte.
    Raphael bekam kaum Luft und konnte den Blick nicht vom Spiegel wenden. Seine Sinne waren dermaßen wach, dass er allein schon das Rascheln von Seide, als Eve ein anderes Kleid anzog, unerträglich verlockend fand. Das Geräusch des Reißverschlusses kam einer körperlichen Berührung gleich. Hilflos starrte er auf ihre zierlichen Füße, während sie sich auf die Zehen stellte.
    Sekundenlang herrschte Stille, die erst von Claudias Stimme durchbrochen wurde.
    „Sehr gut, aber Sie müssen den BH ausziehen, damit es richtig wirkt.“
    Raphael schloss die Augen und ließ den Kopf an die weiche Sofalehne sinken. Verlangen quälte ihn, während er Eves volle Brüste vor sich sah, als sie an diesem Morgen nackt und zornig vor ihm gestanden hatte. Selbst wenn sie sich ärgerte, blieb sie so süß, dass er sie in die Arme nehmen und mit Küssen zum Schweigen bringen wollte. Genauso, wie er das auf der Straße getan hatte, um sie von Luca loszueisen. Er liebte das Funkeln in ihren türkisgrünen Augen, das noch von der schlichten Brille verstärkt wurde, und …
    „Signore, sind Sie bereit?“, fragte Claudia und öffnete die Tür der Umkleidekabine.
    Eve trug ein trägerloses, raffiniert schlichtes Kleid aus silbrig schimmernder grauer Seide. Raphael ließ den Blick langsam über ihren Körper wandern. Was er sah, verschlug ihm so gründlich den Atem, als hätte man ihm alle Luft aus den Lungen gesogen. Eves zierliche Füße steckten in grauen Satinpumps, die ihre Beine unglaublich lang wirken ließen. Der seidige Stoff der Robe schmiegte sich sinnlich an die Rundungen ihrer Hüften und die schmale Taille, und in dem tiefen Dekolleté war wie ein Versprechen der Ansatz ihrer herrlichen Brüste zu sehen.
    Claudia hatte Eve das Haar hochgesteckt und ihrem Mund durch dunklen Lippenstift eine beinahe übertriebene Sinnlichkeit verliehen.
    Eve war schön, elegant und glamourös.
    Zum Teufel mit ihr!
    Eve hielt den Atem an, während sie sich Raphael präsentierte. Vielleicht nahm er sie jetzt endlich ernst, weil sie nun wie eine Frau aussah, die einen Mann verführen konnte.
    Doch Raphaels Gesicht wirkte hart und kalt wie Stein, als er langsam aufstand und einen Schritt näher kam. Die Zeit schien stillzustehen, während er den Blick über sie wandern ließ. Atemlos wartete sie auf sein Urteil.
    Doch er sagte nichts. Das war auch nicht nötig. Seine Miene sprach für sich.
    „Gefällt es Ihnen, Signore?“, fragte Claudia nervös.
    „Es ist in Ordnung“, erwiderte er tonlos, wandte sich abrupt ab und ging an die Kasse.
    Blass und am ganzen Körper zitternd, zog Eve sich überstürzt in die Umkleidekabine zurück.

9. KAPITEL
    Als sie die Boutique verließen, streifte Eves Blick Raphael wie ein eisiger Windhauch an einem heißen Nachmittag. Gereizt reichte sie ihm die große Tragetasche mit dem Kleid.
    „Da du das verdammte Ding unbedingt kaufen wolltest, kannst du es auch tragen“, sagte sie frostig.
    Wortlos griff er nach der Tasche und ging. Eve blieb nichts anderes

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