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Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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eigentlich, Somerhart?«, fragte sie ihn gereizt.
    »Mit Ihnen sprechen.«
    »Warum? Ich scheine Sie jederzeit mühe- und nahezu absichtslos zu verärgern.«
    »Das tun Sie.«
    »Und doch suchen Sie meine Nähe? Möchten Sie leiden? Mir war nicht bekannt, dass Sie jemand sind, der Erniedrigung und Strafe genießt. Und man sollte meinen, derlei Neigungen sprechen sich herum.«
    »Wie bitte?«
    »Andererseits …« Sie ging weiter auf die Treppe zu. »Bestehen Sie auf diskrete Partnerinnen.«
    »Sie sind vollkommen unmöglich«, knurrte er, wobei es ihm gelang, recht finster zu klingen. Emma schmunzelte. Sollte er sich ruhig entsetzt geben. In Wahrheit fand er sie unterhaltsam.
    »Wie alt sind Sie? Zwanzig? Einundzwanzig? Und Sie reden von derlei Neigungen? «
    »Ja, tue ich. Schockierend, wie Sie ja bereits feststellten.«
    Er murmelte etwas, das sie nicht verstand, aber sie musste trotzdem lachen. Nach allem, was sie bisher über den Duke wusste, murmelte er nie. Genau wie er auch nie laut wurde. Dennoch hatte er die drei Male, die sie ihm begegnet war, beides getan.
    »Sie schockieren mich absichtlich«, stellte er fest, als sie die große Diele des Stadthauses erreichten.
    Emma belohnte ihn mit einem strahlenden Lächeln. »Weshalb sollte ich?«
    »Weil es Sie amüsiert.«
    »Und Sie.«
    Somerhart kniff die Augen ein wenig zusammen und sah sie an, bis Emma fühlte, dass sie errötete. Allerdings nicht vor Verlegenheit, sondern vor Freude darüber, dass seine gesamte Aufmerksamkeit einzig ihr galt. Sein Gesicht war bei aller Schönheit maskulin, kantig mit starkem Kinn und hohen Wangenknochen. Emma konnte nicht umhin, den sinnlichen Mund zu betrachten. Es reizte sie, sein Kinn zu berühren und zu fühlen, ob die Haut glatt oder rau von dem leichten Bartschatten war.
    »Wo haben Sie das Spielen gelernt?«, fragte er und brach den Zauber.
    Emma blinzelte und ermahnte sich, konzentriert zu bleiben. »Lord Denmore liebte das Glücksspiel. Nicht des Geldes wegen, meine ich. Er spielte um Pennys, sogar um Bohnen. Jeden Abend haben wir Stunden mit Spielen verbracht. Er sagte, ich wäre talentiert.«
    »Aber Sie spielen nicht, weil Sie die Gabe haben. Und nicht um Bohnen oder Pennys.«
    »Hm«, summte sie und blickte sich nach dem Diener um. »Meinen Umhang bitte, und rufen Sie mir eine Kutsche.«
    »Ich fahre Sie.«
    »Das ist nicht nötig. Die Leute würden reden.«
    »Sie reden bereits. Ganz London weiß, dass wir ein Liebespaar sind.«
    Unweigerlich hielt Emma die Luft an. Seine Stimme erklang in einem unerwarteten Timbre, überhaupt nicht schroff und streng wie gewöhnlich.
    »Wir sind kein Liebespaar«, flüsterte Emma. Er nahm dem Diener ihren schlichten Umhang ab und hängte ihn ihr über die Schultern. Seine Fingerrücken streiften ihren Hals, als er die Bänder vorn verschnürte. Auf einmal wirkte Somerhart sanfter, sinnlicher. Wie ein Casanova. Emma konnte ihn sich in jungen Jahren vorstellen: ausschweifend und sein Vergnügen in den dunkelsten Winkeln suchend. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und bewirkte, dass ihre Brustspitzen hart wurden.
    »Ich bin weder subtil noch diskret«, erinnerte sie ihn.
    »Das Gerede hat bereits begonnen, Lady Denmore. Es wird weitergehen, ob wir es nähren oder nicht. Ich habe eine ziemliche Szene bei Mathertons gemacht, wie Sie kaum vergessen haben dürften.«
    »Und hier«, brachte Emma mühsam heraus, denn es kam ihr vor, als hätte sie die Luft angehalten.
    »Ja, und hier.«
    Emma war gebannt von diesem Moment, von ihm , und das konnte sie sich nicht erlauben. Sie durfte nicht mit diesem Mann ins Bett gehen, egal, was sie sich wünschte. Und sie wünschte sich bedauerlicherweise nichts sehnlicher, als ihn nackt und erregt in ihrem Bett zu haben und all ihr nutzloses, unanständiges Wissen zu erproben. Aber vielleicht war er auch zu herrisch, um sie nach ihren Regeln spielen zu lassen. Nein, er würde gewiss wollen, dass sie seine befolgte.
    Bei dem Gedanken wurde sie unruhig und musste den Mund ein wenig öffnen, um genug Luft zu bekommen. Somerhart neigte sich näher zu ihr.
    »Habe ausnahmsweise ich Sie schockiert, Lady Denmore?«
    »Sie … Sie mögen mich nicht mal.«
    »Sie sind faszinierend.«
    »Ich erkenne auf einmal, wie es einem solch strengen Adligen gelingen konnte, die Hälfte aller vornehmen Damen zu verführen. Deshalb möchte ich wiederholen, dass es mir fernliegt, mich dieser traurigen Gruppe anschließen zu wollen.«
    Von einem Augenblick zum nächsten

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