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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Aber, wie ist der Ring in deinen Besitz gekommen?«
    »Ich habe es Euch am Abend des Maskenballs erzählt. Darf ich fragen, woher Ihr wußtet, daß ich als Zigeunerin verkleidet sein würde?«
    »Was? O das. Ich habe einfach einen meiner Lakaien eine Eurer Zofen fragen lassen, was Lady Ravenwood an diesem Abend tragen würde. Und es war kein Problem, dich in der Menge zu finden. Aber der Ring war eine Überraschung. Jetzt erinnere ich mich, daß du gesagt hast, du hättest ihn von einer Freundin.« Waycott schürzte die Lippen. »Aber wie kommt es, daß eine Lady deines Standes sich mit der Tochter eines Händlers befreundet? Hat sie für deine Familie gearbeitet?«
    »Zufällig«, Sophy zwang sich, langsam und ruhig durchzuatmen, »kannten wir uns ziemlich gut.«
    »Aber sie hat dir nicht von mir erzählt, oder? In London sah es nicht so aus, als würdest du mich erkennen.«
    »Nein, sie hat mir nie den Namen ihres Geliebten anvertraut.« Sophy sah ihm direkt in die Augen. »Sie ist jetzt tot, Mylord. Zusammen mit Eurem Kind. Sie hat eine Überdosis Laudanum geschluckt.«
    »Dummes Weibsstück.« Er tat die ganze Sache mit einer eleganten Schulterbewegung ab. »Ich fürchte, ich muß dich bitten, mir den Ring zurückzugeben. Er kann für dich nicht so wichtig sein.«
    »Aber, ist er es für Euch?«
    »Ich hänge dran.« Waycott lächelte herausfordernd. »Er symbolisiert gewisse Siege, vergangene und heutige.«
    »Ich habe den Ring nicht mehr«, sagte Sophy gelassen. »Ich habe ihn vor ein paar Tagen Ravenwood gegeben.«
    Waycotts Augen blitzten gefährlich. »Warum, zum Teufel, hast du das gemacht?«
    »Er war neugierig darauf.« Sie fragte sich, ob das Waycott beunruhigen würde.
    »Er wird nichts darüber herausfinden. Alle, die den Ring tragen, sind zum Schweigen verpflichtet. Trotzdem habe ich vor, ihn zurückzubringen. Bald, meine Liebe, wirst du ihn von Ravenwood zurückholen.«
    »Es ist nicht so einfach, meinem Mann etwas wegzunehmen, was er nicht hergeben will.«
    »Du irrst dich«, sagte Waycott triumphierend. »Ich habe mich schon einmal an Ravenwoods Besitz bedient, und ich werde es wieder tun.«
    »Ihr meint damit wohl Elizabeth?«
    »Elizabeth hat ihm nie gehört. Ich sprech von diesen hier.«
    Er durchquerte den Raum und beugte sich über den Korb am Kamin. Als er sich wieder aufrichtete, glühte grünes Feuer in seiner Hand. »Ich habe sie mitgebracht, weil ich dachte, sie würden dich interessieren. Ravenwood kann sie dir nicht geben, meine Liebe. Aber ich kann es.«
    »Die Smaragde«, hauchte Sophy, ehrlich erstaunt. Sie starrte den Wasserfall grüner Steine an und hob dann den Blick zu Waycotts fiebrig glänzenden Augen. »Ihr habt sie die ganze Zeit gehabt?«
    »Seit der Nacht, in der Elizabeth gestorben ist. Ravenwood ist nie dahintergekommen. Er hat das ganze Haus durchsucht und hat alle Juweliere in London informiert, daß er bereit wäre, den doppelten Preis zu zahlen, wenn jemand sie anbieten würde. Wie man hört, haben ein paar skrupellose Händler versucht, Kopien anzufertigen, um den doppelten Preis zu kriegen, aber Ravenwood hat sich leider nicht täuschen lassen. Zu schade. Das wäre wirklich der Gipfel der Ironie gewesen. Stell dir vor, Ravenwood hätte auch noch falsche Steine zu seinen zwei falschen Ehefrauen gekriegt.«
    Sophy richtete sich auf. Das konnte sie nicht dulden, obgleich sie wußte, daß Schweigen besser gewesen wäre. »Ich bin Ravenwoods wahre Ehefrau, und ich werde kein falsches Spiel mit ihm treiben.«
    »Oh, doch, meine Liebe, das wirst du. Und dazu wirst du diese Smaragde tragen.« Er ließ das Kollier durch seine Finger gleiten. Der schimmernde grüne Wasserfall schien ihn zu hypnotisieren. »Elizabeth hat das immer besonders gern gehabt. Sie hat es genossen, die Smaragde anzulegen, bevor sie mit mir ins Bett stieg. Sie war immer besonders zärtlich, wenn sie diese Steine trug.« Waycott hob plötzlich den Kopf. »Dir wird das auch gefallen.«
    »Wirklich?« Sophys Hände waren schweißnaß. Sie durfte nichts mehr sagen, was ihn noch weiter erregen könnte, dachte sie sich. Sie mußte ihm vorgaukeln, daß sie sein williges Opfer war, ein hilfloses Kaninchen, das keinen Widerstand bot.
    »Später, Sophy«, versprach Waycott. »Später werde ich dir zeigen, wie schön die Ravenwood-Smaragde auf einer falschen Ravenwood Braut aussehen. Du wirst sehen, wie sie im Feuerschein auf deiner Haut schimmern. Elizabeth war wie flüssiges Gold, wenn sie sie trug.«
    Sophy

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