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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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unterdrücken. In der Hose war nicht genug Platz, und es tat weh.
„Alina“,
jaulte ich.
„Mein Schwanz.“

Sie wollte sofort reagierten, zögerte aber wegen Kian. „Bleib genau hier sitzen“, sagte sie, um dann zu mir zu eilen. Mit einem Ruck riss sie die Hose ein Stück runter, zog meine Rute heraus, und war sofort wieder bei Kian, der sich nicht einen Millimeter bewegt hatte. Sein Kopf ging immer noch von einer Seite auf die andere. Er konnte einfach nicht glauben, was er hier vor sich sah.
Und dann war ich ein Wolf in Klamotten. Ruhig blieb ich im Nachhall der Verwandlung liegen, sah meinem besten Freund dabei in die Augen, und wagte es nicht mich vom Fleck zu rühren, aus Angst, ihn damit zu verschrecken.
„Das hättest du nicht sehen sollen“, sagte Alina in die drückende Stille hinein. „Du bist so dumm. Warum konntest du nicht hören?!“
Ihre Worte schienen nicht richtig zu ihm durchzudringen. Ganz langsam, mit riesigen Augen wandte er ihr den Kopf zu. „Was ist hier los?“
Alina drückte die Lippen aufeinander, nur um zu wiederholen: „Das hättest du nicht sehen dürfen.“
„Aber ich habe es gesehen!“, fuhr er sie an. „Und jetzt will ich verdammt noch mal wissen was hier passiert ist!“ Er warf mir einen kurzen nervösen Blick zu. „Ist das … dieses … dieser … was ist es?“
Es. Ding. Ungeheuer. Dieses Wort tat ganz schön weh.
„Sie ist kein Es!“, sagte Alina auch sofort. „Das ist Zaira.“
Langsam, ohne schnelle Bewegungen zu machen, arbeitete ich mich in eine sitzende Position.
Kians Augen wurden weit, und er wollte ein Stück zurückweichen, doch Alinas Griff war unnachgiebig.
„Hast du etwa Angst vor ihr?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du bist so dumm. Sie ist die gleiche wie immer, nur das du jetzt eine Seite von ihr siehst, die du vorher nicht kantest.“
Seine Augen wurden immer größer. „Du … du wusstest davon?“
„Natürlich. Sie ist meine Cousine.“ Sie schüttelte verächtlich den Kopf. „Dummer Mensch.“
„Alina, nicht.“
Ich ließ den Kopf ein wenig hängen.
„Sowas kennt er nicht.“

„Ach, und vor Sachen die er nicht kennt, muss er Angst haben?“
Bevor ich darauf antworten konnte, klingelte das Handy in meiner Jackentasche. Keiner Bewegte sich. Aus erfindlichen Grund konnte ich ja nun schlecht rangehen, und Kian würde vermutlich den Teufel tun, und sich mir nähern. So blieb Alina nichts anderes übrig, als mit wachsamem Blick auf meinen besten Freund das bimmelnde Gerät aus meiner Jackentasche zu fummeln, und abzunehmen. „Ja? … Wann? … Okay, aber wir haben hier ein kleines Problem … Zaira, sie hat sich verwandelt … der Stress, denke ich … vielleicht.“ Sie warf einen kurzen Blick zu mir. „Aber das ist nicht das Problem. Ihr bester Freund hat das gesehen, und der ist ein Mensch … ich hab´s versucht, und … neben mir, ich hab ihn nicht gehen lassen … okay … okay … ja hab ich, aber was mache ich jetzt mit Kian? … dem Menschen … ja … okay, mach ich … tschüss.“ Sie legte auf, und sah ernst zwischen uns hin und her. „Das war Cheyenne. In zehn Minuten sind die Wächter hier, die uns abholen sollen. Du musst versuchen dich bis dahin zurück zu verwandeln. Kriegst du das hin?“
„Ich wird mein bestes geben. Aber was ist mit Kian?“

Beide sahen wir zu ihm.
„Unter den Wächtern ist kein Vampir, niemand der ihm das Gedächtnis nehmen kann.“
„Und das heißt?“

Mit ernstem Ausdruck sah sie zu mir hinunter. „Wir müssen ihn mit in den Hof nehmen. Dort wird sich jemand darum kümmern, und ihn dann zurückbringen.“
Unsere Blicke richteten sich gleichzeitig auf meinen besten Freund, der vernehmlich schluckte, und unsicher zwischen uns hin und her sah.
Ein Mensch im Hof der Werwölfe? Das würde sicher für Unruhen sorgen.
 
    °°°
     
    „Ayden!“
Sobald die Wangentür geöffnet war, sprang Alina schon heraus, und fiel ihm um den Hals. Ihr Schluchzen konnte ich dabei noch hier drinnen hören. Immer wieder hatte sie während der Fahrt angefangen zu weinen.
Ich nicht.
Seit ich mich in einen Wolf verwandelt hatte, war keine Träne mehr über meine Wange gerollt, auch wenn meine Augen eins ums andere mal gebrannt hatten. Es schien, als hätte ich den Wolf gebraucht, um wieder zu mir zu kommen, und die tauben Gedanken in die richtigen Bahnen zu lenken.
Jetzt sah ich wieder etwas klarer, und wusste, dass ich über die nächsten Schritte nachdenken musste. Schritt eins, den Wagen verlassen, und Cheyenne

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