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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ihren Worten zu zweifeln. Ich glaubte auch nicht mehr, dass sie wirklich mit Adam gesprochen hatte.
    Allerdings kann sie offenbar meine Gedanken lesen. Andererseits habe ich in diesem Augenblick nicht gedacht, dass ich auf meine alten Tage nicht mehr umlerne, und Bonnie hat es trotzdem erwähnt. Außerdem habe ich keiner Menschenseele von meinem und Adams Streit erzählt.
    Und was ist mit der eingestürzten Fassade in der Lexington Avenue? Wird man versuchen, Adam dafür die Schuld zu geben?
    Fragen, nichts als Fragen. Nel fühlte sich zwischen den verschiedenen Fronten zerrieben. Sie brauchte Zeit, um zu überlegen und die einzelnen Stücke zusammenzusetzen. Sie war völlig ratlos.
    Auf einmal bemerkte sie, dass die beiden Detectives sie forschend und besorgt musterten. »Tut mir leid«, sagte sie.
    »Offenbar habe ich geträumt. Hier zu sein fällt mir schwerer, als ich vermutet hatte.«
    Sie ahnte nicht, dass Brennans und Sclafanis verständnisvolle und mitleidige Mienen nur dazu dienten zu verbergen, was wirklich in ihnen vorging. Denn die Polizisten waren mit einem Mal sicher, dass Nell MacDermott ebenso wie Lisa Ryan ihnen aus Angst etwas verheimlichte.
    Winifreds Schreibtisch war abgeschlossen, doch George Brennan zog einen Schlüsselbund aus der Tasche; einer der Schlüssel passte tatsächlich. »Ihre Handtasche wurde gefunden«, erklärte er Nell. »Diese Schlüssel waren darin. Seltsamerweise war die Tasche kaum versengt. Bei Explosionen geschehen manchmal merkwürdige Dinge.«

    »In den letzten Tagen hat sich eine ganze Menge merkwürdiger Dinge ereignet«, entgegnete Nel . »Zum Beispiel der
    Versuch
    von
    Walters
    und
    Arsdale,
    sämtliche
    Unregelmäßigkeiten, die Sie möglicherweise in ihrer Firma aufdecken, meinem Mann in die Schuhe zu schieben. Heute Morgen habe ich mit Adams Steuerberater gesprochen. Er hat mir versichert, dass alle Unterlagen komplett sind und auch der kritischsten Überprüfung standhalten werden.«
    Hoffentlich, dachte George Brennan. Offenbar hat jemand bei Walters und Arsdale eng mit Sam Krause zusammengearbeitet.
    Dieser Schluss liegt auf der Hand, denn beim Bau der Fassade, die gestern eingestürzt ist, wurden minderwertige Materialien verwendet. Und so etwas ist nicht auf einen Irrtum zurückzuführen, sondern auf verbrecherische Machenschaften.
    »Ich möchte Sie nicht aufhalten«, sagte Brennan zu Nel .
    »Sehen wir uns doch rasch Ms. Johnsons Schreibtisch an, damit wir wieder gehen können.«
    Wenige Minuten später hatten sie sich vergewissert, dass der Schreibtisch nichts Außergewöhnliches enthielt. »Genauso wie in ihrem Schreibtisch zu Hause«, sagte Nel zu den Polizisten. »Nur ganz alltägliche Rechnungen, Quittungen und Notizen. Aber wenigstens haben wir einen Umschlag mit ein paar Versicherungspolicen und der Besitzurkunde für das Grab ihres Vaters gefunden.«
    In den obersten beiden Schubladen des Aktenschrankes neben dem Schreibtisch befanden sich tatsächlich Akten. In der unteren wurden Kartons mit Papier für Kopierer und Drucker, Bogen von dickem, braunem Packpapier und Spulen mit Paketschnur aufbewahrt.
    Jack
    Sclafani
    blätterte
    die
    Akten
    durch.
    »Geschäftskorrespondenz«, verkündete er. Dann nahm er Winifreds Adressbuch zur Hand. »Haben Sie was dagegen, wenn wir es uns ausleihen?«, erkundigte er sich bei Nell.
    »Natürlich nicht. Wahrscheinlich sollte man es sowieso an ihre Mutter schicken.«
    Nur einen Unterschied gibt es zu ihrem Schreibtisch zu Hause, dachte Nell. Nirgendwo steht der Name Harry Reynolds. Wer mag das wohl sein? Vielleicht hat er Winifred geholfen, die hohen Pflegekosten für ihre Mutter zu bezahlen.
    »Ms. MacDermott, dieser Schließfachschlüssel wurde in Ms.
    Johnsons Brieftasche gefunden.« Beim Sprechen holte George Brennan einen Schlüssel aus einem kleinen, braunen Umschlag und legte ihn auf Winifreds Schreibtisch. »Die Nummer 332 ist darauf eingraviert. Wissen Sie, ob der Schlüssel aus diesem Büro stammt oder ob er Ms. Johnson persönlich gehörte?«
    Nel musterte den Schlüssel. »Ich habe keine Ahnung.
    Außerdem bin ich nicht darüber informiert, welche Schlüssel es in diesem Büro gibt. Ich habe schon seit Jahren mein eigenes Schließfach. Soweit ich weiß, besaß Adam keines, weder geschäftlich noch privat. Können Sie den Schlüssel nicht zur Bank bringen und dort nachfragen?«
    Brennan
    schüttelte
    den
    Kopf.
    »Leider
    sehen
    Schließfachschlüssel alle gleich aus, und es steht nicht darauf, von

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