Verletzungen
Hilfe der Komponenten, die das Modul stützen.« Prog sah kaum von den Kontrollen auf, als sie diese Antwort gab. »Es handelt sich nicht um eine
Konversionsfunktion.«
Janeway trat zu Torres. »Also ist das Betriebssystem intakt.«
»Eine Sorge weniger für uns.« Die Klingonin öffnete ihre Werkzeugtasche. Sie enthielt unter anderem ein mobiles Interface, normalerweise für die Wartung von Subprozessoren bestimmt. »Die Frage lautet: Funktioniert dieses Ding auch beim Hauptprozessor? Es gibt keine dafür vorgesehene Schnittstelle.«
»Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als einen Inputkanal manuell zu modifizieren.«
Andross näherte sich. »Was haben Sie vor?«
»Wir versuchen mit diesem Instrument, auf das Betriebssystem des Prozessormoduls zuzugreifen.«
Der Bevollmächtigte sah zu Prog. Sie nickte – allem Anschein nach war sie verzweifelt genug, um jede Hilfe anzunehmen.
»Na schön«, sagte Andross. »Versuchen Sie’s.«
»Fast hätte ich dieses Gerät überhaupt nicht mitgenommen.«
Torres bereitete das mobile Interface vor. »Weil ich nicht damit gerechnet habe, daß jemand die Prozessoren installiert.« Sie sah zu Andross hoch, der ihr über die Schulter spähte. »Würden Sie bitte etwas Abstand halten? Sie machen mich nervös.«
Janeway verstand die Unruhe der Klingonin. Andross und Prog zeigten ein für Tutopaner sehr ungewöhnliches Maß an
Aufregung. Nun, wenn es zu einem Systemversagen im
Kommunikationsnetz des Hauses kommen konnte… Das war
Grund genug, der Panik nahe zu sein.
»Vielleicht gelingt es uns, den zentralen Inputkanal
anzuzapfen.« Janeway schob sich hinter das Modul. »Wir müssen das Gehäuse abnehmen, um zu sehen, womit wir es zu tun haben.
Dazu benötigen wir Schneidewerkzeuge.«
Andross holte einen Laser und hielt ihn so vorsichtig, als fürchtete er, der Apparat könnte jeden Augenblick losgehen. Für Janeway ergaben sich nicht die geringsten Schwierigkeiten beim Umgang mit dem Brenner. Daß sich Andross so ungeschickt damit anstellte, deutete darauf hin, daß er mit technischen Dingen nicht gut umgehen konnte. Janeway erinnerte sich an Hamilts Bemerkungen über das ›Anwesen‹ des Bevollmächtigten,
darüber, daß er Geld an ›Taugenichtse‹ vergeudet hatte. Gehörte Andross vielleicht zur tutopanischen Aristokratie? Wenn das der Fall war, so lebte er offenbar nicht nach den üblichen Maßstäben seiner gesellschaftlichen Klasse. Janeway konnte sich noch immer nicht dazu durchringen, ihm zu vertrauen, aber sie bewunderte zumindest seinen Mut.
Sie aktivierte den Laserbrenner, schnitt durchs Gehäuse und hoffte, daß sie das Prozessormodul nicht noch mehr beschädigten.
Eigentlich ging es bei ihren Bemühungen um das Gegenteil – um eine Reparatur. Torres entfernte die Verkleidung der Interface-Komponente, um eine direkte Verbindung zum optischen
Inputkanal zu ermöglichen.
»Ich stelle jetzt einen Datenkontakt zur zentralen
Kontrolleinheit her.« Torres betätigte die Tasten des mobilen Interfaces. »Die Anzeigen deuten auf allgemeines
Systemversagen hin…«
»Lassen Sie es mich versuchen.« Janeway startete die Interface-Subprogramme und ordnete einen alle Funktionsebenen
betreffenden Selbsttest an. Die erste Reaktion bestand aus einem Hinweis, der vor einem Verlust aller aktuellen Daten warnte.
Janeway zögerte und fragte sich, was damit gemeint war: die Informationen des tutopanischen Transkriptionsprogramms oder das Betriebssystem.
»Die Register der isolinearen Chips könnten dauerhaft
beschädigt werden«, flüsterte Torres.
»Die Alternative wäre eine vollständige Deaktivierung des Systems, was mit ziemlicher Sicherheit eine Polarisierung der Schaltkreise zur Folge hätte. Nein, dies ist der einzige Weg.«
Janeway startete das Diagnoseprogramm und hielt unwillkürlich den Atem an.
»Mikroprogramme aktiv, Beginn der Basisoperationen.« Es erklang Erleichterung in B’Elannas Stimme.
»Gut.« Janeway beugte sich zu den Anzeigen vor. »Zeitgeber aktiv. Ausgezeichnet…«
»Klappt es?« fragte Andross.
Der Systemtest dauerte an und ergab keine Programmfehler.
Janeway sah auf. »Ich glaube schon. Das Betriebssystem führt nun die vom Interface vorgegebenen Basisoperationen durch.«
»Unsere Verbindung wird durch das Prozessormodul
unterbrochen!« rief Prog von ihrem Terminal. Sie sah zu Andross und schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen Datenzugang mehr.«
Der Bevollmächtigte musterte die beiden
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