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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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zweite Tür. »Ich habe ohnehin keine Informationen über Ihre Spezies gefunden. Warten Sie hier.«
    In der gegenüberliegenden Wand zeigte sich ein weiterer Zugang, und das Schimmern eines Kraftfelds teilte das Zimmer in zwei Hälften.
    »Bitte deaktivieren Sie den energetischen Schild«, sagte Kes.
    »Ich bin eine Kollegin des Gefangenen.«
    »Ausgeschlossen. Ein direkter Kontakt ist nur während des Verhörs möglich.«
    »Oh.« Kes schwieg enttäuscht, als der Vollstrecker ging. Stühle oder Sessel fehlten. Die Ocampa lehnte sich an die Wand, und ihre Gedanken galten Paris. Wo befand er sich?
    Kes wartete so, wie nur sie es verstand – indem sie sich auf ihr neues anatomisches Studienobjekt konzentrierte, die Struktur des bajoranischen Atemsystems.
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür vor ihr, und zwei in Weiß gekleidete Tutopaner zerrten Paris herein. Wie achtlos ließen sie ihn zu Boden sinken und verschwanden aus dem Raum.
    Kes trat ans Kraftfeld heran. Paris trug keine Uniformjacke mehr; das graue Unterhemd war verschwitzt und an einigen Stellen aufgerissen.
    »Wachen Sie auf, Tom. Ich bin’s, Kes.«
    Paris stöhnte und erinnerte die Ocampa ein wenig an Neelix nach seiner Rückkehr aus der Nabe. Er strich sich das Haar zurück und richtete den Blick auf die Besucherin.
    »Kes…?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Kes!« entfuhr es Paris. Er starrte sie mit offenem Mund an und versuchte nicht einmal aufzustehen. »Was machen Sie hier?«
    »Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu sprechen.«
    »Wie bitte?« brachte Paris hervor. »Sie sind doch nicht allein hier, oder?«
    »Ich bin nie allein gewesen. Ständig waren Leute um mich herum. Bei der Tunnelbahn mußte ich nach dem Weg fragen, aber alle erwiesen sich als recht freundlich.«
    Paris stemmte sich hoch und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich es hier ist?«
    »Nein.« Die Ocampa neigte den Kopf zur Seite, als sich Paris erhob. Sie erkannte die Symptome: Er bemühte sich, die Nachwirkungen eines Sedativs zu überwinden. Die eine Hand schien verletzt zu sein.
    »Meine Güte… Jemand hätte Sie entführen und irgendwohin verschleppen können. Hier gibt es Schurken, die dazu imstande wären, Sie aus Spaß zu quälen oder zu töten. Sie können froh sein, daß nichts passiert ist.«
    »Sie und Neelix suchten die Nabe auf.«
    Paris lachte bitter. »Ja. Und sehen Sie nur, was ich mir dadurch eingebrockt habe.«
    Kes zog die Brauen zusammen. »Neelix wurde verletzt. Und dafür gibt er Ihnen die Schuld.«
    »Neelix wurde verletzt?« wiederholte Paris. Er kam näher. »Wie geht es ihm jetzt?«
    »Die Schnittwunde ist bereits verheilt. Er meinte, Sie ließen ihn zurück, damit zwei Männer über ihn herfallen konnten.«
    Paris mied den Blick der Ocampa. »Ich wollte ihn nicht in Gefahr bringen. Ich hatte keine Ahnung, daß er…« Sein Blick galt jener Hand auf der sich einige blutige Striemen zeigten. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was real ist. Ich glaubte mich auf einer öden Wüstenwelt. Und Tracer… Sie versank im Treibsand.
    Aber vielleicht bin ich die ganze Zeit über hier gewesen…«
    Plötzlich hob Paris den Kopf und starrte Kes an. Mißtrauen glomm in seinen Augen. »Nein…«
    »Was ist, Tom?«
    »Nein, unmöglich!« zischte er und wandte sich ab.
    »Tom…«, drängte Kes. »Was ist los?«
    Erneut sah Paris die Ocampa an und stieß hervor: »Sie sind nur eine Simulation.«
    Kes wich zurück – sie spürte Paris’ Zorn so deutlich, als besäße er Substanz.
    »Ich hätte es wissen sollen!« Der Pilot ballte die Fäuste. »Sie sind nur ein weiterer Trick, der mich dazu veranlassen soll, mehr Informationen preiszugeben.«
    »Sie irren sich, Tom. Ich…«
    »Versuchen Sie es bloß nicht«, sagte Paris in einem warnenden Tonfall, als könnte er sich kaum zurückhalten. »Es hätte mir sofort klar sein müssen. Die anderen hätten nie zugelassen, daß Kes allein die Nabe aufsucht.«
    Kes musterte ihn, und ihre Besorgnis verwandelte sich in Trauer. Ihr Gesicht brachte unübersehbare Anteilnahme zum Ausdruck.
    »Hören Sie auf!« Paris sprang zum Kraftfeld. Der Kontakt mit dem Ergschild rief knisternde Entladungen hervor. »So würde sie sich verhalten!«
    Er hämmerte mit den Fäusten an die Barriere aus Energie, als wollte er sie auf diese Weise durchdringen. Kes konnte Paris nicht daran hindern und fühlte mit ihm den Schmerz, als sich Brandblasen an den Händen

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