Verloren: House of Night 10 (German Edition)
Shaunee. »Dass sie glücklich sind und sich selber und einander treu waren und ihre Liebe immer noch da ist.«
»Immer und ewig«, sagte Darius leise und strich Aphrodite über die Wange.
»Immer und ewig«, echote diese. Dann hob sie eine blonde Braue. »Das heißt, nur solange du nicht zu müde bist.«
»Ha! Also hatte Anastasia recht! Wir haben den armen kleinen Darius schikaniert.« Stephen und die anderen Krieger lachten, Darius rang nach Worten, und Aphrodite feixte.
Shaunee zog sich von dem wachsenden Scheiterhaufen und den Leuten darum zurück. Feuer, lass diesen kleinen Freudenfunken nicht ausgehen, den Aphrodite in ihnen entfacht hat. Hilf den Kriegern, sich daran zu erinnern, dass Dragon und Anastasia wieder zusammen und glücklich sind. Sie spürte, wie die Wärme ihres Elements auf die Gruppe zuschoss und sie umkreiste, unsichtbar und für jemanden, der keine Affinität zum Feuer hatte, fast unmöglich zu bemerken. Aber es half. Sie hatte geholfen. Sie glaubte es mit ganzem Herzen.
Nicht mehr ganz so niedergeschlagen schlenderte sie davon. Sie wusste, dass sie zu den Ställen gehen sollte, aber es widerstrebte ihr noch immer, sich der Zerstörung stellen zu müssen, die ihr Element angerichtet hatte. Es war doch nicht ich, die dafür verantwortlich war , ermahnte sie sich. Trotzdem wich sie von der direkten Route ab und fand sich auf dem Weg wieder, der zu dem kleinen Hof mit dem hübschen Brunnen führte. Sie würde daran vorbei über den Parkplatz und dann von hinten auf die Stallungen zu gehen, so dass sie zuerst zur Sporthalle kam.
Kaum hörte sie das Wasser, da hörte sie auch Erins Stimme.
Sie hatte überhaupt nicht vor, zu spionieren. Sie schlich sich nur deshalb ganz leise durch die Schatten am Rand des kleinen Hofs, weil sie einen Zusammenstoß mit Erin vermeiden wollte. Nicht, weil sie ihr nachschnüffelte.
Da hörte sie die andere Stimme. Zuerst erkannte sie nicht, wer der Junge war, weil er zu leise sprach. Sie erkannte nur Erins aufreizendes Kichern. Shaunee fragte sich gerade, ob Neugier dasselbe war wie Schnüffelei, da wurde seine Stimme lauter, und ihr wurde klar, dass es Dallas war, mit dem Erin so aufreizend kicherte!
Übelkeit stieg in ihr auf. Sie stahl sich näher heran.
»Ja, genau das mein’ ich. Ich krieg dich einfach nicht aus dem Kopf, Mädel. Du weißt, was entsteht, wenn Wasser und Elektrizität zusammenkommen, oder?«
Shaunee verhielt sich ganz still in der Erwartung, dass Erin sagen würde, er sei ein Penner und solle sich wieder zu dieser nuttigen Nicole verziehen, wo er hingehörte. Stattdessen wurde ihr noch mulmiger, als Erin kokett antwortete: »Klar. Blitze. Klingt total heiß.«
»Weil es heiß ist. Du bist heiß. Du bist wie ’ne Sauna, Mädel – oder ein Dampfbad, in das ich am liebsten reinspringen würde.«
Shaunee musste die Lippen zusammenpressen, um nicht Igitt! zu rufen und ihn selber als Penner zu bezeichnen. Nein. Das würde Erin sicher gleich übernehmen. Niemals würde sie was mit Dallas zu tun haben wollen. Er war ein Riesenmistkerl! Er hasste Stevie Rae und Zoey. Stevie Rae hatte erzählt, dass er sie sogar hatte umbringen wollen! Erin spielte ihm nur was vor, um ihn ins Messer laufen zu lassen und ihm klarzumachen, was sie von ihm hielt.
Shaunee wartete. Nichts. Sie hörte gar nichts. Ganz leise stahl sie sich noch näher. Wahrscheinlich war Erin einfach gegangen. Hatte die Augen verdreht und ihn stehen lassen, ohne sich die Mühe zu machen, ihm zu sagen, dass er sich verpissen solle.
Sie irrte sich. Und zwar gewaltig.
Erin stand dicht vor dem Brunnen, und Wasser floss überall an ihr runter. Über ihre Haare, ihre Klamotten, ihren Körper. Dallas starrte sie an wie ein Verhungernder ein T-Bone-Steak. Erin hob die Arme über den Kopf, so dass sich ihre Brüste unter ihrem klatschnassen T-Shirt abzeichneten, das weiß und jetzt total durchsichtig war.
»Na, was sagst du dazu?«, säuselte sie total sexy und ließ ein bisschen die Hüften kreisen, dass ihre Brüste hüpften.
»Wow. Das ist das Schärfste, was ich je gesehen hab, Mädel.«
»Ich kann dir was noch Schärferes zeigen.« Und in einer einzigen Bewegung zog sie sich das durchweichte T-Shirt vom Leib und hakte ihren Spitzen-BH aus.
Dallas atmete so schwer, dass selbst Shaunee es hörte. Er leckte sich die Lippen. »Mann, Mädel, das ist echt noch schärfer.«
»Und was ist hiermit?« Erin steckte die Daumen in den Saum ihres kurzen Karorockes und streifte ihn ab. Sie
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