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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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wieder!«, grollte es aus der Kehle des Hünen.
Langsam, dann jedoch mit weitausholenden Schritten entfernte sich Torran und ließ Sebyll in ihrem Kummer allein. Nicht einmal mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes konnte sie diesen teilen. Jener kam in diesem Moment mit erschlafften Gesichtsmuskeln aus der Tür gestampft.
Unkoordiniert starrte er den weitläufigen Gang hinauf und hinab, offenbar sich nicht im Klaren darüber, wohin er seine Schritte lenken sollte.  

    * * *  

    Unter der Kriegerin war der Rappe ein Muster von innerer Ruhe. Eine Eigenschaft, die sie den Feuermähren hoch anrechnete. Unerschütterliche und sanftmütige Riesen, gänzlich anders als ihre hitzköpfigen Verwandten, die bereits bei unbedachten Bewegungen durchgingen. Manchem Bruder Leichtfuß war genau dies zum Verhängnis geworden. Mit den Hufen konfrontiert, die sich wie Kriegshämmer in dessen Körper einstempelten, gab es so manchen Toden unter ihnen.
Die Rüstung, in welche man Celena gesteckt hatte, war schwer und derart sperrig, dass man sich in ihr kaum bewegen konnte. Der Helm, der lediglich einen schmalen Schlitz für die Sicht des Kämpen freiließ und unter dem sie kaum ein Wort verstand, war weitaus schlimmer. Nach kürzester Zeit riss sie sich den Stahltopf vom Kopf und schleuderte das Rüstteil erbost in den Schlamm.
»Was für eine dumme Idee«, raunzte sie dem brünettfarbigen Knaben zu. Nach dessen Gesichtszüge zu urteilen, hatte er keine Ahnung, worauf sie hinauswollte. Stattdessen suchte der hochgeschossene Lanzenträger den Blickkontakt zu seinem Genossen, erntete allerdings nur ein Schulterzucken.
»Sie hält den Störtzer falsch, Wolther«, bemerkte Rihan Wedger mit einem kritischen Nasenrümpfen in dem rundlichen Gesicht.
»Ach, was du nicht sagst!«, rief der lange hagere, namens Wolther mit zweifelndem Tonfall zurück. »Ich bin nach wie vor der Meinung, das dies nichts für Frauen … «
Celenas gepanzerte Faust donnerte urplötzlich auf seinen Schädel. Dem derart unterbrochenen Plappermaul entfuhr ein erschrockenes »Au!« dem ein erzürntes »Was soll das?« dahinter folgte.
Celenas Finger reckte sich ihm entgegen. »Ein weiteres Wort über Frauen von euch und … « Sie ließ ihre Drohung mit einer offensichtlichen Geste ausklingen.
Der Getadelte konnte sich bildlich vorstellen welche Strafe ihn erwartete, sollte er weiterhin ungezügelt mit Worten um sich werfen.
Celena lenkte ihre Aufmerksamkeit diesmal ohne Helm erneut auf das Ziel. Ein eigens zur Übung aufgepflanztes Drehkreuz, das in Höhe eines Reiters positioniert wurde. Am linken Holzarm ein Schild, am anderen einen Sandsack. Sie drängte die Flammenmähre, mit sanfter Gewalt ihres Schenkels und die Zügel in die anvisierte Richtung ziehend, auf die Spur ihres Rittabschnitts.
»Lanze!«, befahl sie mit Küstenbruchakzent, in welchen sie selten verfiel.
Es kam nicht was sie verlangte. Wütend ließ sie Feuerwind wieder umdrehen und funkelte den langen Burschen der sich Wolther nannte, an. Der lief orientierungslos auf dem Platz umher, auf der Suche nach dem begehrten Gegenstand. Am abgesteckten Rand fand er schließlich eine dieser stumpfen Waffen. Das baumhohe Gestänke an sich reißend, kam er damit schwankend zur Kriegerin geeilt.
Wedger grinste breit aufgrund des über den Platz balancierenden Wolthers. Brustkratzend beugte er sich ein Stück zu Lutek, der neben ihm stand »Ha! So sind sie die Weiber«, murmelte er, was der Gefährte Celenas mit einem verschmitzten Lächeln beantwortete
»Ich habe das gehört«, verkündete Celena lautstark, tauschte allerdings ein freches Zwinkern mit Lutek.
Endlich die schwere Stange in der Hand, trieb die junge Frau den muskelbepackten Hengst an. Ein Aufwiehern und Feuerwinds Hufe donnerten über den Turnierplatz. Die Lanze kurz vor dem Ziel absenkend, ließ sie den Krönig auf das Schild krachen. Zumindest war es so gedacht. Die stumpfe Lanzenspitze streifte das Ziel nur.
»Rihan, der wievielte Versuch war das inzwischen?«, fragte Wolther beim Anblick des verfehlten Schilds.
»Ich habe aufgehört zu zählen. Muss der Fünfzigste gewesen sein«, erwiderte Rihan Wedger. Derweil trabte Celena schnaufend zurück zu den beiden schwatzenden Gesellen, die sich bei ihrem Anblick sogleich versteiften.  

    * * *  

    Jeder einzelne Knochen reichte Beschwerde ein. Ein jeder Muskel, selbst solche, von denen die frisch geschlagene Rittersfrau nicht wusste, dass sie existierten, erstatteten nachhaltig Protest.
Nackt,

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