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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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„Hier, zieh den an. Ich kümmere mich um das Bett.“
    „Ich brauche eine Dusche“, murmelte sie.
    „Später, cara . Setz dich, während ich das Bettzeug wechsle.“
    Alicia zog die feuchte Unterwäsche aus und schlüpfte in den Morgenmantel, der noch nach Francesco duftete. Wie dumm von ihr, vor dem Schlafengehen an Gareth zu denken! Kein Wunder, dass sie einen Albtraum gehabt und damit Francesco zu Tode erschreckt hatte.
    „Entschuldige, dass ich dich geweckt habe. Ich hätte das zweite Glas Wein nicht trinken sollen.“
    „Ich glaube nicht, dass es an dem Wein lag“, erwiderte er und begann, die Laken vom Bett zu ziehen. „Du hast immer wieder Gareths Namen geschrien und ihn angefleht aufzuhören.“
    Alicia überspielte ihre Überraschung mit einem Schulterzucken. „Es war nur ein Traum, Francesco.“
    „Ein Traum, aus dem du mit einem Angstschrei erwachst? Das glaube ich nicht. Hattest du diesen Traum schon einmal?“
    Unwillig nickte Alicia. „Aber erst in letzter Zeit.“
    „Also ist vor Kurzem etwas passiert.“ Mit einer Hand fuhr er über ihr immer noch feuchtes Haar. „Eine Dusche wird dir guttun, carina . Möchtest du danach etwas Kaltes oder Heißes zu trinken?“
    „Etwas Kaltes, bitte.“
    Als Alicia aus dem Bad kam – in frischer Unterwäsche und ihrem eigenen Morgenmantel –, befand sich das Bett wieder in tadellosem Zustand. Gerade wollte sie sich durch die feuchten Locken kämmen, da klopfte es diskret an der Tür. Lächelnd öffnete sie Francesco, der ein Tablett mit Gläsern in den Händen trug.
    „Fühlst du dich wieder besser?“, fragte er besorgt.
    „Viel besser.“
    Er stellte das Tablett ab. „Es muss einen Grund für diesen Albtraum geben. Hast du dich mit Gareth gestritten?“
    „Nicht gestritten, nein“, sagte sie vorsichtig. „Es gab ein kleines Missverständnis.“
    „Wann?“
    „Kürzlich. Aber mittlerweile ist alles geklärt.“ Zumindest hoffte sie das.
    „ Bene . Leg dich ins Bett, dann bekommst du etwas zu trinken.“
    „Ich bleibe lieber in dem Sessel am Fenster sitzen, bis meine Haare getrocknet sind. Du hast das Bett so perfekt bezogen, ich würde deine Arbeit nur ungern ruinieren.“ Sie lächelte, wobei sie darauf achtete, ihre Grübchen aufblitzen zu lassen. „Ich bin beeindruckt, Francesco.“
    „Weil ich ein Bett machen kann?“ Er grinste und sah auf einmal wieder so wie der junge Francesco von ihrem Poster aus. „Du hast geglaubt, ich bin dazu nicht fähig?“
    „Ich halte dich in vielerlei Dingen für absolut befähigt, aber du und Hausarbeiten scheinen mir irgendwie nicht zusammenzupassen.“
    „Im castello leiste ich nichts von alledem, aber hier, im appartamento , führe ich ein anderes Leben – ohne Bedienstete, mit mehr Freiheit.“
    „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie du Staub wischst und den Boden putzt.“
    „Das erledigt die Frau des Hausmeisters für mich“, gestand er. „Aber mein Bett beziehe ich immer selbst.“
    Alicia lachte. „Dann bist du doch nicht zum Hausmann mutiert.“
    „Erwartest du solche Fertigkeiten bei einem Mann?“
    „Nicht notwendigerweise. Aber heutzutage jonglieren so viele Frauen mit Job und Familie, dass sogar stattliche Rugbyspieler häusliche Pflichten übernehmen müssen. Was ich nur fair finde.“
    „Davvero.“ Francesco setzte sich auf die Bettkante. „Möchtest du auch damit jonglieren, Alicia?“
    „Im Moment reicht mir meine Arbeit völlig.“ Sie stellte das leere Glas zurück aufs Tablett. „Danke, das war genau, was ich brauchte.“
    „Dann, per favore , Alicia“, bat er, „erzähl mir von dem Missverständnis zwischen dir und Gareth, das dir solche Albträume beschert. Ihm gefällt es nicht, dass du nach Montedaluca gekommen bist, oder?“
    Sie schnitt eine Grimasse. „Nein. Er ist extra zu mir gekommen, um mir die Reise auszureden.“
    „Er hasst mich, nicht wahr? Und er ist in dich verliebt. Nachdem du mich verlassen hast, war ich mir sicher, er würde dich überreden, ihn zu heiraten.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Du wusstest es? Ich selbst habe nie etwas geahnt …“ Sie hielt inne. „Er war immer wie ein großer Bruder zu mir.“
    „Aber er sieht in dir nicht seine Schwester.“
    „Anscheinend nicht.“
    „Wirst du ihn nach der Scheidung heiraten, Alicia?“
    Allein bei dem Gedanken lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie erstarrte und wurde kreidebleich. Sogleich war Francesco bei ihr, kniete vor ihr nieder und ergriff ihre Hand. „Was

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