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Verschieden - ein Mira-Valensky-Krimi

Verschieden - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Verschieden - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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Nachtleben, das reicht.
    »Ist nicht in Ordnung, was er gemacht hat, trotzdem tut er mir fast leid«, meint sie, »jetzt wird er entlassen.«
    Wir sind zur Wohnung von Nicole Frohner unterwegs, Vesna hat vor einer halben Stunde angerufen und dann mit der Entschuldigung »falsch verbunden« wieder aufgelegt. Zu diesem Zeitpunkt jedenfalls war sie daheim. Wir wollen sie überraschen. Revitalisierter Altbau in der Nähe der Universität, die Front aus der Gründerzeit ist stehen geblieben, die Wohnungen, die auf den Innenhof gehen, sind neu gebaut worden. Nicht ganz billig, überlege ich. Wir kommen mit zwei jungen Männern ins Stiegenhaus, finden das Türschild »Frohner« im zweiten Stock. Ich läute kurz, und es dauert nur wenige Augenblicke, bis uns eine schlanke rothaarige Frau um die dreißig öffnet.
    »Ja?«, fragt sie ein wenig angespannt.
    »Wir ermitteln im Mordfall Hofer«, sage ich, wie mit Vesna vereinbart.
    »Die Polizei war doch schon da«, sagt Nicole Frohner, ihre Lippen werden schmal, ihr Gesicht verschließt sich.
    Etwas hätten wir also schon einmal erfahren.
    »Wir sind nicht von der Polizei, wir ermitteln privat, im Auftrag der Hinterlassenschaft. «
    So etwas gibt es zwar nicht, aber es klingt einfach besser, als dass wir im Auftrag von Gerda kommen – bei all dem, was ihr Exmann seinen Mitarbeiterinnen erzählt hat.
    »Kommen Sie herein«, sagt Nicole Frohner zögerlich. Sie trägt Jeans und ein blaues Sweatshirt, das mir zu warm für diese Jahreszeit erscheint.
    Ich sehe mich um, die Wohnung ist sehr hell, viele Fenster auf den großen Innenhof.
    »Hübsch haben Sie es hier«, sage ich. »Können Sie sich das leisten, wo Sie doch gekündigt worden sind?«
    »Ich … Hat das etwas mit der Hinterlassenschaftssache zu tun?«
    »Darüber dürfen wir nichts sagen«, wendet Vesna ein.
    Das Vorzimmer geht in ein Wohnzimmer über, auf einem Regal stehen eine Menge Bilder. Jugendfotos mit Freundinnen, ein Foto, das offenbar Nicole als Kind mit ihren Eltern vor einer eindrucksvollen weißen Villa zeigt, eines, auf dem sie in einem knappen Kleid an einem Stein lehnt, fast wie ein Pin-Up vergangener Tage. Super Figur, muss man schon sagen. Das Gesicht allerdings wirkt auch auf dem Foto ein wenig angespannt. Ein Lächeln, als ob ihr jemand befohlen hätte: »Sag cheese!« Kein Bild von Gerdas Exmann oder einem anderen Mann.
    »Was wollen Sie von mir?«
    Ich sehe sie an. »Wir haben in der Ordination erfahren, dass Sie einen schlimmen Streit mit Dr. Hofer gehabt haben. Er habe sie gekündigt, und Sie seien heulend davongelaufen. Warum?«
    »Das … das stimmt doch gar nicht.«
    »Frau Deichmann hat es erzählt.«
    »Die hat mich nie leiden können. Wissen Sie, ich habe angefangen, Medizin zu studieren. Und dann sind meine Eltern in Konkurs gegangen, und das ganze Geld war weg. Medizin kann man schwer studieren, wenn man nebenbei arbeiten muss. Ich hatte dann später die Chance, als Sprechstundenhilfe bei Dr. Hofer anzufangen, aber ich hatte immer im Kopf, doch noch einmal fertig zu studieren. Das hat mir die Deichmann übel genommen.«
    »Warum?«, will Vesna wissen.
    »Na weil sie den Eindruck hatte, dass mich Dr. Hofer deswegen bevorzugt.«
    »Und hat das gestimmt?«
    »Nein … ja, vielleicht manchmal. Weil ich eben von Dingen eine Ahnung hatte, die ihr fremd waren. Und wir konnten eben auf einer anderen fachlichen Ebene miteinander reden.«
    Nach ein paar Semestern Medizinstudium. »Und warum hat er Ihnen dann gekündigt?«, werfe ich ein.
    »Er hat mich nicht gekündigt, sondern ich habe ihn um eine einvernehmliche Kündigung gebeten. Ich wollte wieder studieren. Ich habe mir einiges zusammengespart, ich muss es noch einmal versuchen.«
    »Und der Streit?«
    »Den hat die Deichmann erfunden.«
    »Die Wohnung wirkt nicht ganz billig.«
    »Ja, ich weiß, das ist sie auch nicht. Die haben mir meine Eltern gekauft, als sie noch Geld hatten. Und ich brauche nur die Betriebskosten zu zahlen, so gesehen ist sie billiger als viele Mietwohnungen.«
    »Wenn Sie die Wohnung verkaufen …«
    »Vielleicht mache ich das auch, wenn ich muss. – War das alles?«
    »Da gibt es noch etwas«, sage ich. »Ein Zeuge hat Sie gemeinsam mit Dr. Hofer gesehen. Händchen haltend. Es gibt Hinweise, dass Sie mit ihm ein Verhältnis gehabt haben.«
    »Was?« Sie starrt uns aus ihren grünen Augen an. Aus Schreck, weil wir dahintergekommen sind? Fassungslos über diese Idee?
    »Hatten Sie ein Verhältnis mit Dr. Hofer?«, fragt

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