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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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angle, keine Säugetiere schieße und keine Ahnung von den Top Ten der Country-Music-Charts habe.«
    Rick verzog den Mund wieder zu seinem unmerklichen Lächeln. »Brody, die Leute finden dich auch jetzt noch komisch.«

24
     
    Linda-Gail wusste nicht recht, was sie tun sollte. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie noch keine Beziehung so in den Sand gesetzt wie die mit Lo – dabei hatte es noch niemanden gegeben, der ihr so wichtig gewesen wäre.
    Was wahrscheinlich auch der Grund war, warum sie die Beziehung so in den Sand gesetzt hatte.
    Er beantwortete ihre Anrufe nicht. Sie hätte sich gern darüber geärgert, bekam es aber stattdessen ein wenig mit der Angst zu tun, wurde traurig. Und unglaublich ratlos.
    Dabei hatte sie alles so gut geplant, hatte Stunden, Tage und Nächte damit verbracht zu überlegen, wie sie Lo zur Vernunft bringen konnte, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. Der richtige Zeitpunkt für sie, wie sie zugeben musste. Aber wenn es jemand nötig hatte, zur Vernunft gebracht zu werden, dann Lo, verdammt noch mal.
    Sie hatte ihm wirklich viel Zeit und Freiraum gelassen. Aber jetzt war es für sie beide an der Zeit, ernst zu machen.
    Als sie zur Ranch hinausfuhr, während die Salbeiwiesen kurz vor der Blüte standen, beschloss sie, ihm genau das zu sagen. Hop oder Top.
    Und wenn er Hopp sagen würde, wüsste sie weiß Gott nicht mehr ein und aus.
    Sie hätte gern mit Reece geredet, bevor sie diesen Schritt unternahm. Reece hatte Erfahrung, kam aus einer Großstadt, hatte Stil. Aber Reece hatte genügend eigene Probleme – und war vermutlich noch etwas gereizt, nachdem sie sie in eine Kneipenschlägerei verwickelt hatte.
    Sie musste kurz bremsen, da ein Büffel mitten auf der Straße stand, als ob sie ihm ganz allein gehörte. Mit lautem Hupen konnte sie ihn dazu bewegen, weiterzugehen, über die Salbeiwiesen ins hohe Gras.
    Meine Güte, was hatte sie sich nur dabei gedacht, direkt vor Lo mit diesem blöden Kerl herumzuturteln? Sie hatte ihn nur ein bisschen eifersüchtig machen, ihm zeigen wollen, was ihm entging. Damals war ihr das vollkommen logisch vorgekommen. Dummerweise war dieser Schuss ziemlich nach hinten losgegangen.
    Sie hatte schließlich nicht ahnen können, dass gleich die Fäuste fliegen würden.
    Männer! Sie schnaubte kurz auf, warf den Wildblumen und der Herde Gabelantilopen, die sich daran gütlich tat, einen finsteren Blick zu und heckte einen neuen Plan aus.
    Sie hatte doch bloß getanzt, verdammt noch mal.
    Sie trommelte mit den Fingern im Takt zu Kenny Chesney gegen das Lenkrad. Am besten, sie kehrte um, fuhr zurück in den Ort und ließ Lo noch ein paar Tage schmollen. Wahrscheinlich für immer. Nein, sie durfte nicht aufgeben, musste diesem gehirnamputierten Cowboy Vernunft beibringen und ihm gehörig die Meinung geigen, weil er wegen einer Lappalie so ein Theater gemacht hatte.
    Also fuhr sie weiter und beschleunigte ihren kleinen Wagen auf hundertdreißig, während der Wind durch die offenen Fenster hereinströmte und Chesney sein Who You’d Be Today sang.
    Als sie sich dem großen offenen Tor mit seinem riesigen, von einem Kreis umgebenen schmiedeeisernen K näherte, verlangsamte sie die Fahrt. Sie musste schließlich nicht noch irgendeinen Touristen, der das Leben im Wilden Westen ausprobieren wollte, über den Haufen fahren, nur weil ihr Liebesleben in Trümmern lag.
    Sie fuhr an einem Korral vorbei, wo ein Fohlen von seiner Mutter gesäugt wurde, an der Schlafbaracke mit ihren ausgeblichenen Balken und der breiten Veranda, die bewusst so aussah, als sei seit Jahrhunderten nichts mehr daran verändert worden. Doch sie wusste, dass die Küche unter anderem eine Mikrowelle und eine Kaffeemaschine enthielt.
    Das Haupthaus war ebenfalls im Blockhausstil gehalten und besaß mehrere Gebäudeflügel. Die Gäste konnten dort in einem der Zimmer im ersten Stock oder in der einen Suite wohnen. Oder aber sie übernachteten weiter hinten in einer der Ein- oder Zweibetthütten, die sich malerisch zwischen den Kiefern versteckten. Sie konnten reiten, klettern, zelten gehen, eine geführte Bergtour machen, paddeln, angeln, wildwasserkajaken.
    Sie konnten ein paar Tage lang einen auf Cowboy machen und mit jenen Beulen und Blasen nach Hause kommen, die einfach dazugehörten. Oder sie setzten sich einfach in einen der Schaukelstühle auf den großen Veranden und genossen die Aussicht.
    Am späteren Abend konnten sie sich dann dazu aufraffen, in die Bar im Haupthaus zu

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